Alternatives Luzern – Überraschende und kostenlose Tipps für diese wunderbare Stadt

Reuss und Kapellbrücke in Luzern

Ein Stadtrundgang mit tierischen Bewohnern, einem alternativen Viertel und viel Wasser

Wie aus der Zeit gefallen spannt sich die Kapellbrücke über den Fluss Reuss. Die Holzbrücke, die im 14 Jahrhundert entstanden und im 17. Jahrhundert erweitert worden ist, ist eines der meistfotografierten Motive in der Schweiz. Zurecht! Nicht nur ihre Spiegelung im Wasser ist beeindruckend, auch der im Hintergrund emporragende Berg Pilatus weiß mit seinem Panorama zu beeindrucken. Obwohl ich ganz hin und weg von diesem Motiv bin, frage ich mich, wo ich das Alternative Luzern finden kann. Zwar habe ich nur einen Tag Zeit, mich auf die Suche zu machen und doch bin ich neugierig.

5 Tipps für ein alternatives und kostenloses Sightseeing in Luzern

1. Luzern von oben

Ich liebe es sehr, Städte von oben zu betrachten. Aus diesem Grund folge ich den sich immer höher schlängelnden Straßen von Luzern und lande schließlich bei der alten Stadtmauer. Teile dieser sind kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich und auch einige Türme sind offen zur Besichtigung. Von dort aus eröffnet sich ein wunderbares Panorama auf Luzern, den Vierwaldstättersee und das umliegende Alpenpanorama.

Achtung: Auf Grund der aktuellen Corona-Bestimmungen, sind nicht alle Türme zugänglich. Ein Besuch lohnt sich dennoch nicht nur wegen der Aussicht, sondern auch wegen des nächsten Tipps [Stand 21.09.2020]

Blick auf Luzern, den Vierwaldstättersee und das umliegende Alpenpanorama

Die alte Stadtmauer von Luzern mit Aussichtsturm

Stadtmauer mit Luzern und Pilatus
Der wunderschöne Pilatus ist in Luzern nahezu allgegenwärtig.

Tierisches Luzern

Was mich neben der wunderschönen Aussicht auf Luzern allerdings auch überrascht hat, waren die tierischen Bewohner der Stadtmauer. Mit Hinter Musegg gibt es dort nämlich einen wunderbaren Kulturhof, der allerhand Nutzrassen auf den Wiesen rund um die Stadtmauer weiden lässt. So lachen mich nicht nur Alpakas an, sondern ich kann auch einige Schottische Hochlandrinder beobachten, die ich sonst eher weiter im europäischen Norden vermutet hätte.

Tatsächlich gibt es den Bauernhof seit bereits 400 Jahren und er wird nach ökologischen Standards betrieben. Einheimische wie Tourist*innen gleichermaßen können im Hofladen einkaufen, es sich im Café gut gehen lassen oder an einem der zahlreichen Workshops teilnehmen. I like!

Schottisches Hochlandrind in Luzern

Kulturhof Hinter Musegg in Luzern

2. Abkühlung in Luzern

Gerade im Winter sucht man sicherlich nicht nach Abkühlung in Luzern, aber wenn es in den Sommermonaten so richtig heiß wird, kann man im Vierwaldstättersee ganz wunderbar schwimmen gehen. Entlang der Uferpromenade zwischen Luzern Hauptbahnhof und dem Verkehrshaus der Schweiz kann man zum einen herrlich spazieren gehen, zum anderen gibt es aber auch viele kostenlose Badestellen, wo man besonders gut in den See steigen kann. Zu unserem Besuch standen außerdem überall Stühle und Bänke, falls man nicht auf dem Boden sitzen wollte.

Mit dem Seebad Luzern gibt es außerdem ein echtes Traditionshaus, welches seit 1885 als Badeanlage im Herzen der Stadt besteht. Damals war es streng nach Geschlechtern sortiert und sollte den Luzerner*innen eine Möglichkeit geben, in Ruhe zu baden und sich zu waschen. 2010 wurde das Seebad Luzern renoviert und heute gibt es neben einem abgetrennten Schwimmbecken im See, auch eine Bar, ein Sonnendeck und unter anderem auch Yoga-Kurse.

Gegenüber des Camping International Lido Luzern, wo man zentrumsnah mit dem Camper oder Zelt stehen kann, gibt es auch noch das Strandbad Lido Luzern. Hier wartet auf die Badegäste nicht nur ein Sandstrand, sondern ein richtiges Freibad inklusive Bar und Beachvolleyball-Plätzen.

Schwimmen im Vierwaldstättersee bei Luzern

3. Willkommen im Bruchquartier – Das alternative Viertel Luzerns

Wie jede größere Stadt hat auch Luzern ein alternatives Viertel, in welcher es tolle Cafés, Restaurants und Boutiquen gibt. Das Bruchquartier gilt zurecht als das Szeneviertel von Luzern und auch ich habe mich dort sofort wohlgefühlt. Ein bestimmtes Café oder Geschäft rauszupicken, würde der Vielzahl an qualitativ hochwertigen Einrichtungen nicht gerecht werden und so empfehle ich dir an dieser Stelle nur, dich treiben zu lassen und offen und neugierig die Bruchstraße und die umliegenden Seitenstraßen zu erkunden.

Da hier viele Bewohner*innen von Luzern unterwegs sind und das Bruchquartier nicht ausschließlich für den Tourismus ausgelegt ist, ist es hier verhältnismäßig günstiger einen Kaffee zu trinken oder essen zu gehen.

Schönes Geschäft auf der Bruchstraße in Luzern

Café im Bruchquartier in Luzern

Schriftzug "Take Away or Fly Away" auf einem Schaufenster im Luzerner Bruchquartier

Café von innen im Bruchquartier in Luzern, dem alternativen Viertel der Stadt

4. Es gibt mehr als nur die Kapellbrücke zu sehen

Die Kapellbrücke mag das Wahrzeichen schlechthin von Luzern zu sein und taucht eigentlich immer auf, wenn man die Stadt googelt, es lohnt sich dennoch noch ein paar Schritte weiter zu gehen. Dies empfehle ich dir zum einen, um die Kapellbrücke wirklich von jeder erdenklichen Perspektive zu fotografieren, denn immer wirkt sie ein wenig anders, aber auch, weil man sonst zum Beispiel die ebenfalls historische Spreuerbrücke verpasst.

Mindestens genauso schön wie ein Spaziergang am Vierwaldstättersee ist es deshalb, wenn man der Reuss ein wenig folgt. Gerade rund um die Spreuerbrücke hat das Wasser eine irre Farbe und gibt der ganzen Szenerie fast etwas Dramatisches. Und am Nölliturm schließt sich auch der Kreis, denn dort befindest du dich wieder am Anfang der Stadtmauer und in nicht allzu großer Entfernung zum Kulturhof Hinter Musegg.

Holzelement der Spreuerbrücke in Luzern

Blumenmotiv auf einem Spaziergang um den Vierwaldstättersee in Luzern

5. Alternative Stadtführung Luzern

Wenn du Interesse an einer alternativen Stadtführung in Luzern hast, empfehle ich dir die Touren mit Abseits Luzern. Die Führungen werden durch Guides übernommen, die ehemals Obdachlose, Drogensüchtige, Armutsbetroffene, sozial benachteiligte Menschen oder Stadtoriginale sind. Sie erzählen auf den Touren authentisch und ganz persönlich Geschichten aus ihrem Luzern. Selbst für Wiederholungstäter*innen, offenbaren sich so ganz neue Seiten an Luzern.

Wenn du nicht nur den Stadtkern erkunden möchtest, sondern auch Luzerns Umgebung, findest du dazu mehr Informationen auf dem offiziellen Stadtportal von Luzern.

Übrigens erhält jeder Gast in Luzern gratis zu seinem Aufenthalt eine Gästekarte, mit der man nicht nur viele Vergünstigungen bekommt, sondern auch kostenlos den öffentlichen Nahverkehr nutzen kann. An vielen Stellen innerhalb der Stadt gibt es außerdem kostenloses WLAN.

Fazit zu Luzern

Mir hat der Aufenthalt in Luzern ausgesprochen gut gefallen. Die Schweizer Stadt vereint lässige Cafés und Boutiquen, mit einem historischen Stadtkern, der zum Flanieren einlädt. Allgemein kann man in Luzern ganz wunderbar zu Fuß gehen und sich so die Stadt erschließen. Im Sommer lädt der Vierwaldstätter See zum Abkühlen ein und im Winter verwandelt sich Luzern in ein Winter Wonder Land. Somit lässt die Stadt keine Wünsche offen und ich würde sie gerne einmal zu jeder Jahreszeit sehen, erleben und fotografieren.

Warst du schon mal in Luzern? Hat es dir ähnlich gut gefallen und hast du vielleicht noch weitere Tipps für kostenlose und/ oder alternative Tipps für Luzern? Ich freue mich auf deine Nachricht oder dein Kommentar.

Zwei Sehenswürdigkeiten von Luzern, die Kapellbrücke und der Pilatus

Und weil es so schön ist, doch nochmal zum Abschluss die Kapellbrücke mit dem Pilatus im Hintergrund.

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4 Kommentare
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Gast
Karen
3 Jahre zuvor

Toller Beitrag über Luzern! Die Stadt und das Umland sind wirklich lohnenswert. Wenn es euer Geldbeutel hergibt, lohnt sich auch eine Schifffahrt über den Vierwaldstätter See mit anschließender Fahrt mit der Zahnradbahn auf die Regi. Tolles Erlebnis! Und, wer mag wandert runter. Anstrengendes Erlebnis! 😉

Gast
Marco
1 Jahr zuvor

Bin in der Stadt Luzern aufgewachsen. Neben der Kappelbrücke gehören Löwendenkmal und KKL sicher zu den grundlegenden Sehenswürdigkeiten. Beides sind wunderbare und einmalige Orte. Beim Löwendenkmal in der Nähe findet man auch das Bourbaki-Panorama, ein riesiges Rundbild, aber das ganze Gebäude beinhaltet auch noch mehrere Arthouse-Kinos, eine Bar die sich dreht und eine Kunstgalerie sowie die Stadtbibliothek. Das Neubad ist das ehemalige Hallenbad, heute ein Kulturzentrum mit Filmen und Konzerten – wirklich speziell, auf dem Beckenboden eines trockengelegten Schwimmbads einem Konzert zu lauschen. Neben dem Bruchquartier wären sicher noch das Babel-Quartier zu nennen: verkehrsreich und mit einem sehr hohen Ausländeranteil, aber eben auch sehr spannend und abwechslungsreich. Im Tribschenquartier treffen dann Industriebetriebe (z.B. auch die SGV-Werft) auf Wohnquartiere, Bars und Restaurants. Im Hirschmatt-Quartier befindet sich das eigentliche moderne Zentrum der Stadt mit Bars, Restaurants, Kinos und Discos. Kleinode sind auch die Kleinstadt (Altstadt auf der rechten Reusseite), das Museggquartier und die Steinenstrasse.