Wow, tatsächlich ist meine erste Praktikumswoche nun schon rum und ich weiß gar nicht, wohin mit all den Emotionen, Gedanken und Gefühlen. Es war eine anstrengende, aber auch wunderschöne Woche und ich habe dir einiges zu erzählen.
Über meine Praktikumsstelle
Nach einer etwas kurzfristigen Entscheidung (im Grunde habe ich mich am Tag meiner Ankunft in Kapstadt nochmal um entschieden) mache ich mein Praktikum nun beim Catholic Welfare and Development (CWD) Diese Einrichtung unterstützt vor allem die Communities in weniger privilegierten Teilen von Kapstadt. Dafür haben sie zahlreiche Zentren in diesen Communities, wo die unterschiedlichsten Projekte laufen. Diese umfassen unter anderem kulturelle Angebote wie Maltherapie, Yoga und Musikkurse, aber auch Hilfe nach Bränden, Gartenprojekte, verschiedene Workshops und Hilfe um das eigene Einkommen zu sichern. Zum Team des CWD gehören auch zwei Sozialarbeiterinnen, die ich in meiner ersten Praktikumswoche begleitet habe und auch weiter begleiten werde.
Da ich allerdings Sozialwissenschaftlerin bin (also angehende), bin ich natürlich wenig vertraut mit der Sozialen Arbeit. Aus diesem Grund werde ich nun die kommende Woche zur Planung nutzen. Denn ich habe die Möglichkeit in den verschiedenen Zentren, jeweils wöchentlich eine Frauengruppe zu leiten. Dabei soll der Schwerpunkt vor allem darauf liegen, die Frauen zu bestärken und ihnen eine kleine Flucht aus ihrem oftmals sehr harten Alltag zu ermöglichen. Gerne freue ich mich auch über dein Input, wenn du eine Idee hast.
Meine erste Praktikumswoche
Meine erste Praktikumswoche war wirklich ungemein aufregend! Zusammen mit meinen Kolleginnen bin ich in Gegenden gefahren, die normalerweise von jedem Touristen gemieden werden sollten. Frauen haben uns Geschichten erzählt, von denen man denkt, sie passieren normalerweise nur im Film. Das ist bisweilen nicht einfach zu verdauen, trotzdem fällt es mir erstaunlich leicht, abends davon abzuschalten.
Zum Glück verstehe ich mich mit meinen Kolleginnen wirklich sehr gut und ich habe die Möglichkeit, Gehörtes mit ihnen zu evaluieren. Es ist ungemein schwer in Worte zu fassen, wie es sich anfühlt in diese Communities zu gehen. Menschen leben hier seit Jahren und fürchten jeden Tag um ihr Leben. Wir hingegen haben die Chance, einfach wieder nach Hause zu fahren…
Umso wichtiger ist die Arbeit der Sozialarbeiterinnen. Zwar sind ihre Möglichkeiten bisweilen begrenzt, aber dennoch gibt es viel, was getan werden kann. Häufig reicht es manchmal auch schon, ein offenes Ohr für die Sorgen zu haben.
An diesem Donnerstag durfte ich an einem großen Meeting vom Western Cape Government teilnehmen. Es ist unglaublich, wie viele Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen hier arbeiten. Momentan haben sie alle ein Forum gebildet, um sich besser zu verknüpfen und auszutauschen.
Nun freue ich mich sehr auf die kommende Woche und bin gespannt, welche Ideen ich umsetzen kann und inwiefern diese wohl fruchten werden.
Offenlegung: Mein Praktikum habe ich über Southern Ambition Africa gefunden, die mir die Kosten für die Vermittlung erstattet haben. Alles darüber hinaus zahle ich aus eigener Tasche. SAA vermittelt nicht nur Praktika und Volunteering, sondern bietet auch Trips durch Südafrika und ein Housing Programm an.
Die Fotos stammen aus Soweto, da ich in meiner ersten Woche hier nicht fotografiert habe. Nächste Woche gibts bestimmt mehr Bilder.
Lies hier… nach, wie es überhaupt zu dem Praktikum gekommen ist