Nicht ohne Grund sagt man, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagt. Manchmal ist es aber auch genau umgekehrt. Es gibt Situationen in denen ich ganz bewusst nicht fotografiere, oder es nicht die Möglichkeit gibt gute Bilder zu machen. Genau aus diesem Grund rufe ich meine neue Sonntagsrubrik ins Leben: Die Geschichte hinter dem Bild.
An dieser Stelle möchte ich euch jede Woche ein Bild vorstellen hinter dem noch soviel mehr steckt. Ich möchte euch Geschichten erzählen und mit auf eine Reise nehmen.
Heute ist ja nicht nur Sonntag, sondern auch gleichzeitig auch Sommeranfang. Aus diesem Grund wollte ich euch gleichzeitig auch ein Foto zeigen, dass nach Sommer ausschaut. Auf diesem Bild geht es vor allem um den Fluss im Hintergrund. Seht ihr ihn? Wahrscheinlich eher auf den 2. oder 3. Blick. Dieser Fluss ist der Orange River, oder Oranje und er ist die natürliche Grenze zwischen Südafrika und Namibia.
Auf diesem Bild sieht man also gleich zwei Länder. Aber das ist noch nicht der Grund, warum ich dieses Foto ausgewählt habe, sondern den Spaß, den ich auf ihm hatte. Zusammen mit anderen Leuten aus meiner Gruppe habe ich nämlich eine Paddeltour auf dem Oranje gemacht. Früh am Morgen wurden wir mit dem Auto flussaufwärts gebracht, um dort die Kajaks zu besteigen. Übrigens hatten wir schon im Auto die Schwimmwesten an: „Just to be safe“. Ah ja… Wie auch immer.
Der Fluss war so herrlich ruhig und die Luft noch angenehm kühl. Wir sind an kleinen Felshöhlen vorbei gepaddelt und haben bunte Vögel gesehen. Auch waren schon einige Menschen auf den Beinen und haben geangelt. Natürlich durfte auch der Spaß nicht zu kurz kommen und wir haben uns mit den Booten gejagt. Das ging so lange, bis unser Guide plötzlich panisch über seinem Kajak kniete und irgendwas mit dem Paddel rausgefischt hat. Als er wieder zu Atem gekommen ist, wollten wir natürlich wissen, was los war. Er erklärte uns dann, dass eine hoch giftige Spinne ins sein Boot gehopst ist… Danach haben wir doppelt und dreifach aufgepasst, das wir nichts ins Kajak heben.
Nachdem Schock sind wir noch auf die andere Uferseite, also nach Namibia, und uns wurden essbare Pflanzen gezeigt. So zum Beispiel den Bushmans Salad, der gar nicht so übel ist. Leider ist einer der Mitpaddler auf eine Pflanze getreten und unser Guide war so traurig über diesen Verlust, das er bestimmt 5 Minuten versucht hat, das kleine Geschöpf wieder aufzurichten.
Es war wirklich ein wunderbarer Vormittag, dessen Bilder noch ganz lebhaft in meinem Kopf sind. Nur habe ich eben keine gemacht, weil ich Angst um meine Kamera hatte. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, dass die Bilder in mir um so stärker sind, wenn ich keine Fotos mache.