Der Ruf der Lemuren – Als Volunteerin in Madagaskar

Eine Hand hält das Buch "Der Ruf der Lemuren" von Rebecca Gehrig gegen eine hellblaue Wand.

Rebecca Gehrig hat seit ihrer Kindheit den Traum, Lemuren in freier Wildbahn zu sehen. Die putzigen Tiere hat sie damals auf dem Cover eines Tierlexikons gesehen und seitdem haben die Primaten sie nicht mehr losgelassen. In ihrem Buch „Der Ruf der Lemuren“ nimmt sie uns mit nach Madagaskar, wo sie sich ihren Herzenswunsch erfüllt und als Volunteerin im kleinen Ort Andasibe lebt und arbeitet. Sie lernt nicht nur viel über die heimische Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch über die Menschen vor Ort und sich selbst. Zum Glück hatet sie ihr Notizbuch immer dabei, um uns nun mit diesem spannenden Reisebericht zu beschenken, welcher in meinem liebsten Reisebuchverlag Reisedepeschen, erschienen ist.

Der Ruf der Lemuren – Bei den stillen Helden Madagaskars

Der Sifaka kratzt sich hingebungsvoll am Kopf. Ich beginne zu lachen. Seine Bewegungen kommen mir so vertraut vor. Dann rutscht er ein Stück näher an den Stamm heran, umgreift ihn mit beiden Händen. Scheinbar gelangweilt wirft er über die Schulter einen kurzen Blick zu mir. Wer beobachtet gerade wen? Gehören doch die Diademsifakas wie alle Lemuren zu den Primaten – wie wir.

– Der Ruf der Lemuren, Seite 127

Darum geht’s in „Der Ruf der Lemuren“

Rebecca reist nie ohne Notizbuch, Kamera, Kakao und Schlafsack, auch wenn letzterer in den Tropen auch schon mal zu warm sein kann, und hat eine tiefe Faszination für die Regenwälder unserer Erde. Einer ihrer größten Wünsche war es, Lemuren in freier Wildbahn zu sehen. Diesem Traum kommt sie nach, als sie ein Sabbatical einreicht und nach Madagaskar reist, denn nur hier gibt es die Primaten zu sehen. Und schon nach wenigen Stunden auf der Insel stellt sie fest: „Ich entdecke die Welt und mich selbst neu.“

Mehr noch als eine Reise zu den Lemuren, ist ihr Aufenthalt in Madagaskar auch eine Reise zu sich selbst. Konfrontiert mit zahlreichen Herausforderungen, welche die Madagass*innen tagtäglich haben, hinterfragt sie auch ihre eigenen Privilegien und Vorstellungen darüber, wie etwas zu laufen hat. So bedeutet ihr Freiwilligeneinsatz auch ganz oft etwas nicht zu verstehen und akzeptieren zu müssen, das manche Dinge eben anders laufen als bei uns. Besonders beeindruckend fand ich in diesem Zusammenhang, wie engagierte Menschen vor Ort trotz aller Widrigkeiten versuchen sich für den Naturschutz einzusetzen.

Nach ihrer Zeit in Andasibe reist Rebecca noch entlang der Ostküste Madagaskars per Zug und Schiff in Richtung der Halbinsel Masoala. Und wie auch schon in ihrer Zeit als Volunteerin stand zwar der Wunsch nach Naturerleben im Vordergrund, allerdings sind es vor allem die Menschen, die ihrer Reise so viel Leben einhauchen.

„Der Ruf der Lemuren“ ist ein äußerst spannender Einblick über ein Land, über welches ich nur äußerst wenig weiß. Klar, von der Allee der Baobabs, Lemuren und Chamäleons haben wir bestimmt alle schon mal was gehört, aber wie der Alltag der Madagass*innen aussieht und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben, wird durch den Reisebericht erst so richtig deutlich. Selbst wenn du bisher Madagaskar nicht auf deinem Zettel hattest, kann ich dir das Buch sehr ans Herz legen. Es ist unterhaltsam, lebendig und selbstkritisch geschrieben und wie alle Bücher aus dem Verlag auch noch liebevoll gestaltet. Vor allem die Illustrationen von Johannes Klaus sind ein echter Hingucker!

Mehr über Rebecca erfährst du auf ihrer Website. Ein weiteres Reisedepeschenbuch, welches ich dir empfehlen möchte ist „Afrika ist kein Land“ von Jennifer McCann. 

Rebecca Gehrig
Der Ruf der Lemuren – Bei den stillen Helden Madagaskars

Gebundenes Buch
324 Seiten | ISBN: 978-3963480355
20€ [D] über Amazon [Affiliate Link]


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Autor zum Stöbern und Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen reist nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

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