Schlagwort: Rezension

Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten: 55 Begegnungen auf abenteuerlichen Fernreisen

Eine Hand hält einen tolino gegen eine hellblaue Wand. Auf dem tolino ist das Buch "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" von Wolfgang Richter zu sehen.

Wolfgang Richter und seine Frau haben schon viele Orte auf unserem wunderschönen Planeten besuchen dürfen. Am liebsten sind sie dabei mit dem Mietwagen oder natürlich ihrem eigenen Fahrzeug “Gecko” unterwegs. Der Toyota Landcruiser hat sie schon bis in die Mongolei, ans Nordkap und Alaska gebracht. In “Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten” erzählt Wolfgang Richter von 55 Begegnungen auf diesen Fern- und Expeditionsreisen. Manche davon mit wunderbaren Menschen, andere Geschichten sind eher skurril und ganz selten gab es auch mal unangenehmen Situationen. Sein Fazit nach vielen Jahren und Kilometern des Reisens: “Der überwiegende Teil der Menschen will nicht mehr, aber auch nicht weniger, als in Ruhe und Frieden zu leben.”

Weiterlesen

Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand – Eine wahre Familiengeschichte von Marta Barone

Eine Hand hält das Buch "Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand" von Marta Barone gegen eine hellblaue Wand.

Marta Barone, die Autorin von “Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand”, ist keine 30 Jahre alt, als ihr Vater Leonardo verstirbt. Im Nachlass findet Martas Mutter Prozessdokumente, in denen Leonardo angeklagt wurde, Mitglied einer linkradikalen Bewegung gewesen zu sein. Diese Erkenntnis stellt Martas Welt auf den Kopf und sie versucht das ihr unbekannte Leben des Vaters zu rekonstruieren und vor allem zu verstehen. Warum war Leonardo Teil der Gruppe und warum musste er damals eine Gefängnisstrafe antreten? Über diese Fragen kommt die Autorin nicht nur mit Freund*innen, Geliebten und Parteigenoss*innen aus der Vergangenheit ihres Vaters ins Gespräch, sondern lernt auch mehr über die Geschichte Italiens der 1970er und 80er Jahre.

Weiterlesen

Zwischen Liebe und Panik: Schwindel der neue Roman von Hengameh Yaghoobifarah

Eine Hand hält das Buch Schwindel von Hengameh Yaghoobifarah gegen eine hellblaue Wand.

Seit September 2024 dürfen wir mit “Schwindel” endlich den neuen Roman von Hengameh Yaghoobifarah in den Händen halten. Darum geht es in dem Buch: Avas Date mit Robin läuft perfekt, bis es an der Tür ihrer Hochhauswohnung im 15. Stock klingelt und durch zwei unglücklich Umstände begegnen sich Avas alte und neue Liebhaber*innen. Hals über Kopf flieht Ava in Richtung auf das Dach des Hochhauses, blöd nur, dass der Schlüssel noch in der Wohnung liegt und sie nun plötzlich zu viert ausgesperrt sind. Während es langsam dämmert wird aus dem zweier Date eine vierer Mission, es entspannen sich ungewöhnlich Sympathien und wir als Leser*innen erfahren mehr über die einzelnen Schicksale der vier so ganz unterschiedlichen Menschen.

Weiterlesen

Ante Mortem: Ein eindringliches Porträt von Unterdrückung und innerer Zerrissenheit

Eine Hand hält das Buch Ante Mortem von Osvalde Lewat gegen eine hellblaue Wand.

“Ante Mortem” (Originaltitel “Les Aquatiques”) ist der beeindruckende Debütroman der kamerunischen Kunstfotografin und Dokumentarfilmerin Osvalde Lewat. Nun wurde ihr 2021 erschienenes Werk ins Deutsche übersetzt und ist im InterKontinental Verlag (übrigens einer meiner Lieblingsverlage) erschienen. Katmé Abbiba, die Hauptfigur des Romans, erfährt, dass das Grab ihrer Mutter zwanzig Jahre nach ihrem Tod versetzt werden soll. Mit diesem Ereignis beginnt ein Strudel aus Ereignissen. Katmé muss sich nicht nur ihrer Vergangenheit stellen, sondern auch mit ansehen, wie ihr Ehemann dieses Ereignis regelrecht ausschlachtet, um auf der politischen Karriereleiter weiter hinaufzuklettern. Und dann wird auch noch ihr langjähriger Freund Samy bei dessen regimekritischen Ausstellungseröffnung verhaftet und öffentlich als Homosexuell geoutet. Undenkbar in dem fiktiven afrikanischen Staat, wo der Roman angesiedelt ist.

Weiterlesen

Butter Honig Schwein Brot – Ein transgenerationaler Familienroman aus Nigeria

Eine Hand hält das Buch Butter Honig Schwein Brot von Francesxa Ekqwuyasi gegen eine hellblaue Wand.

Eins meiner bisherigen Lieblingsbücher in 2024

“Butter Honig Schwein Brot” ist der Debütroman der nigerianischen Autorin Francesca Ekwuyasi. Geschickt verknüpft sie in ihrer Erzählung das Leben dreier Frauen, eine von ihnen die Mutter, die anderen zwei ihre Zwillinge, über drei Kontinente und verschiedene Traumata hinweg. Als Kehinde nach langer Zeit zurück nach Lagos kehrt, versteckt sich ihre Schwester Taiye hinter ihren Kochtöpfen. Es ist ihr Weg, um Liebe auszudrücken, ohne über die Zeit der Entfremdung zu sprechen. Und auch ihre Mutter leidet. Denn sie hält sich für eine Ogbanje, ein Geist, der seine Familie ins Unglück stürzt. Werden die drei Frauen ins Gespräch kommen und wieder zueinander finden?

Weiterlesen

Familienglück aus der wunderbaren Reihe rororo Entdeckungen

Eine linke Hand hält das Buch "Familienglück" von Laurie Colwin aus der Reihe rororo Entdeckungen gegen eine hellblaue Wand.

In ihrer wunderbaren Reihe rororo Entdeckungen holen die Herausgeberinnen Magda Birkmann und Nicole Seifert Autorinnen des 20. Jahrhunderts aus der Schublade, die bei uns wenig bis kaum Beachtung gefunden haben. Letztes Jahr habe ich “Eine Tochter Harlems” und “Freundliche junge Damen” (ein absolutes Highlight!) gelesen und nun durfte ich “Familienglück” von Laurie Colwin für euch rezensieren. Ein Familienroman über eine Frau, die aus dem starren Korsett der Erwartungen ihrer Familie an sie ausbricht und so ihre eignen Vorstellungen vom richtigen Leben total durcheinander wirbelt.

Weiterlesen