Heimkommen.

Ariane von Heldenwetter hat zur Blogparade aufgerufen. Thema dieser ist das ist das Heimkommen. Jede Reise hat es ja auch leider an sich, das man auch wieder nach Hause kommen muss. Wobei muss ja so negativ klingt. Es bereitet ja natürlich auch Freude wieder bei den Liebsten und in vertrauter Umgebung zu sein. Und eben darin liegt der Zwiespalt am Heimkommen, dieses Mischmasch aus positiven, wie negativen Gefühlen und einer gewissen Orientierungslosigkeit. Wie ich fühle in den Tagen davor, während des Ankommens und was ich dagegen tue, erfahrt ihr in meinem Beitrag zur Blogparade.

Während ich diesen Beitrag schreibe höre ich das neue Album von Tocotronic und der Blick aus dem Fenster ist grau und genauso fühlt sich das Heimkommen für mich auch an.

An den Tagen vor der Heimreise denke ich häufig schwermütig an zu Hause. Immer wieder muss ich mich erinnern das ich noch eine Woche habe, 5 Tage, 3, 1 und plötzlich stehe ich wieder am Flughafen und steige in den Flieger nach Deutschland. Während den letzten Tagen auf Reisen probiere ich alles noch mehr auszukosten. Das letzte Frühstück, den letzten Sonnenuntergang, ja selbst die letzte Dusche etc. Ich werde sogar glatt etwas zwanghaft und fotografiere von der Toilette bis zum Gepäckablageding alles, um es JA AUCH IN ERINNERUNG zu behalten…

Auch noch am Flughafen gebe ich mein letztes Geld aus, um mir noch Dinge zu kaufen, die mich an das jeweilige Land erinnern. Beim einchecken verdrücke ich dann auch mal die eine oder andere Träne. Allerdings überwiegt im Flugzeug dann plötzlich die Vorfreude. Mein Bett erwartet mich, ein Badezimmer nur für mich, mein Freund und meine Eltern…

Iphone 342

Sobald ich angekommen bin, kann ich mich dann nur noch freuen. Alles ist so schön vertraut und ich habe soooooo viel zu erzählen und zeigen, aber genauso schnell kommt wieder die Ernüchterung. Egal in welchen schillernden Farben man erzählt, keiner wird wirklich verstehen, was man erlebt hat. Der Alltag hat einen schneller lieber als einem liebt ist und plötzlich ist er da – der After Travelblues.

Dieser fühlt sich fast etwas nach Liebeskummer an. Es tut weh und man kann sich nur schwer ablenken. Ich denke die Hauptaspekte, woraus dieser Blues resultiert, liegen an der Art zu Reisen. Wenn ich Unterwegs bin, erlebe ich jeden Tag so viel Neues. Jede Minute und jede Sekunde ist anders, aufregende, bunt und schrill. Angekommen zu Hause, fehlt diese Aufregung. Alles ist langsamer und man hat Zeit, das Erlebte zu reflektieren. Und dabei ist es klar, das man auch traurig wird. Man vermisst die Länder, in denen man war, die Freunde, die man überall auf dem Globus gemacht hat und sowieso alles. Außerdem verändern Reisen einen irgendwie immer. Man kommt zurück und hat sich entwickelt. Nicht alle können das nachvollziehen oder verstehen einen.

„Reisen – es macht dich zuerst sprachlos und verwandelt dich dann in einen Geschichten Erzähler.“

Ibn Batuta

Aber die gute Nachricht ist: Es geht auch wieder vorüber. Irgendwann denkt man mit weniger Wehmut an die Reise zurück, man bucht das nächste Abenteuer und zum Glück gibt es ja auch genug Ablenkung

Und nun seit ihr gefragt. Nehmt entweder selbst an der Blogparade teil oder vertraut mir eure Gefühle zum Thema Heimkommen unten in den Kommentaren an. Ich bin gespannt, was ihr empfindet.

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Gast
9 Jahre zuvor

Hey Lynn,
toller Text und auf die Blogparade hast du mich auch aufmerksam gemacht. Da wird auf jeden Fall ein Beitrag von mir darüber erscheinen. Passt ja gerade wie angegossen.
Viele Grüße=)

Gast
9 Jahre zuvor

Liebe Lynn,

freut mich riesig, dass du teilgenommen hast :) Du hast den Prozess des Heimkommens nach einer Reise wirklich schön beschrieben. Für mich ist eine Heimkehr immer total unwirklich, das sind die Momente einer Reise, an die ich mich immer am wenigsten erinnere…

Sag mal, wo ist denn das letzte Foto im Beitrag entstanden? Das find ich total spannend.