Als wir uns dem Afrikaanse Taalmonument nähren, werden immer mehr die abstrakten Strukturen des Denkmals sichtbar. Wie Zahnstümpfe ragen Obelisken aus der Landschaft um Paarl und bieten damit ein wunderbares Fotomotiv. Aber was steckt hinter dieser eigenartigen Architektur?
Das Afrikaanse Taalmonument
Afrikaans gilt als die jüngste Sprache der Welt und ist der Ausdruck einer ganzen Bevölkerungsgemeinschaft im südlichen Afrika. Mit dem Afrikaanse Taalmonument wurde der Sprache ein eindrückliches Denkmal gesetzt.
Nicht viele Tourist*innen scheinen sich am Afrikaanse Taalmonument zu verirren. Vermutlich zieht es sie eher in die angrenzenden Wine Lands rund um Paarl und Stellenbosch. An diesem Samstag Vormittag begleiten uns vor allem deshalb die kehligen Laute des Afrikaans, in dem sich die meisten Besucher*innen unterhalten.
Das einzige einer Sprache gewidmete Denkmal weltweit
Tatsächlich ist das Afrikaanse Taalmonument das einzige einer Sprache gewidmete Denkmal weltweit und alleine das macht es schon beeindruckend. Allerdings sei nicht zu verschweigen, dass es unter zunehmender Kritik des Apartheidregims 1975 eröffnet worden ist. Afrikaans war die Sprache der Weißen und galt somit auch als Sprache der Unterdruckenden. Aus diesem verständlichen Grund gab es zunächst wenig Begeisterung für das Denkmal. Heute ist Afrikaans als eine der insgesamt 11 Landessprachen anerkannt und wird von weiten Teilen der Bevölkerung verstanden und gesprochen.
Bei meinem Besuch konnte ich nicht einordnen, wie das Afrikaanse Taalmonument heute von der Bevölkerung bewertet wird. Zumindest ist auf der Website nachzulesen, dass es vor allem um Bemühungen geht, die Beziehungen zwischen Afrikaans und anderen einheimischen Sprachen zu verbessern, sowie die Sprache unter Jugendlichen und Nicht-Muttersprachler*innen zu fördern (Hier nachlesbar).
Übrigens sind die einzelnen Obelisken und Marmor Steine nicht zufällig angeordnet. Jeder einzelne von ihnen hat eine ganz besondere Bedeutung und stellt zum Beispiel die Sprachen dar, aus denen schlussendlich Afrikaans entstanden ist.
Fotografieren im Afrikaanse Taalmonument
Tatsächlich sollte man ein Weitwinkelobjektiv mitbringen, wollte man das Afrikaanse Taalmonument in all seiner große fotografisch festhalten. Da ich keines besitze, begnügte ich mich mit kleinen Details. Allerdings kann man auch einen schönen Rundgang über das Gelände machen. Mit zunehmender Ferne lässt sich dann die Skulptur, denn als architektonisches Werk will es sich nicht verstehen, in seiner ganzen große bestaunen.
Ich muss zugeben, dass das Afrikaanse Taalmonument tatsächlich sehr skurril in der Landschaft von Paarl wirkt. Fast ein bisschen so, als wären hier Außerirdische gelandet. Auf dem kleinen Spaziergang kann man auch die örtliche Fauna bestaunen. Unter anderem wachsen dort auch unterschiedliche Proteen, die Nationalblumen von Südafrika.
Zum Abschluss noch ein Wine Tasting
Da Paarl ja vor allem als Weinanbaugebiet bekannt ist, besuchen wir zum Schluss noch Nederburg. Dieser Wein ist dir vielleicht auch schon mal im Supermarkt begegnet, denn sie exportieren unter anderem auch Deutschland. Wir haben uns vor allem dafür entschieden, weil wir müde vom Entdecken waren und es gleich um die Ecke liegt.
Ich muss zugeben dass mir die Nederburg Weine nur bedingt gut schmecken. Allerdings produzieren sie einen „Sparkling Wine“, in den ich mich reinknien könnte, so lecker finde ich den. Übrigens kann man dort auch wunderbar essen (wenn nicht gerade Muttertag ist wie bei uns und man nicht reserviert hat… #anfängerinnenfehler). Schön ist auch ein kleiner Spaziergang über das Gelände, bei dem man die typische Kap-Holländische Architektur bestaunen kann.
Infos zum Afrikaanse Taalmonument
Anfahrt: Gabbema Doordrift Street, Paarl Mountain, Paarl (Ausgeschildert ab Paarl Mainstreet)
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 08:00–17:00 (April bis Oktober) und 08:00–20:00 (November bis März). Montag bis Freitag gibt es kostenlose Führungen, außerdem sind Audio Guides in unterschiedlichen Sprachen vorhanden.
Eintritt: R40 (ca. 3€, Stand Februar 2019).
Mehr Infos gibts bei Ingrids-Welt auf dem Blog, die über ihren Besuch geschrieben hat.
Du hast noch nicht genug von Kapstadt und Umgebung? Dann habe ich hier meinen Blogbeitrag mit 55 Tipps für die Kapregion für dich.