Das letzte Nashorn – Rezension

Umschlag des Buches "Das letzte Nashorn" von Lodewijk van Oord

Das letzte Nashorn

Gut gesagt:

„Wir müssen immer im Gespräch bleiben, Sariah“, sagte er außer Atem. „Nach einem Streit muss man reden. Wenn uns etwas vom Tier unterscheidet, dann das: dass wir Konflikte durch Reden lösen können.“

Das letzte Nashorn spielt in nicht all zu ferner Zukunft. In dieser Zukunft wurden nahezu alle Nashörner ausgerottet. Nur einige wenige, leben noch in Zoos. Der Leser begleitet den ambitionierten Zoodirektor Edo, den Vorstandsvorsitzenden Frank und die aus Südafrika stammende Sariah, in ihrem Kampf die Nashörner zu retten. Das Ganze spielt sich nicht etwa in der afrikanischen Savanne ab, sondern im Amsterdamer Zoo. Edo will ein „Afrika an der Amsel“ schaffen und macht ein regelrechtes Event aus den letzten Nashörnern.

Gefällt weil:

dieses Szenario nicht wirklich abwegig ist. Jeden Tag liest und hört man von Meldungen, das wieder Nashorn, Elefant und Co Wilderern zum Opfer gefallen ist. Wir alle müssen uns dabei fragen, wie geht man damit um? Ich denke Edo, Frank und Sariah spiegeln sehr gut unsere Gesellschaft wieder. Da wäre Sariah, die um jeden Preis die Nashörner retten will. Für sie gibt es keine wichtigere Mission, als diese Tiere zu retten und in ihren angestammten Lebensraum zu bringen. Und da ist auch Frank, der eine sehr philosophische Betrachtungsweise an den Tag legt.

Dem ganz entgegengesetzt ist Edo. Ihm geht es nicht um das Tier an sich, sondern nur um die medienwirksame Inszenierung der Tiere. Arten sterben nun mal aus und am wenigsten kümmert es die Tiere selber. Sie wissen nicht, dass sie die letzten ihrer Art sind. Edos Auftrag ist Geld machen und den pädagogischen Ansatz eines Zoos waren. Denn ein Zoo ist für die Menschen da und nicht für die Tiere.

Gedankenexperiment

Das letzte Nashorn ist ein Gedankenexperiment. Es stellt uns die Frage:„Was wäre wenn?“, „Wie wollen und sollen wir mit Tieren umgehen?“. Dabei kommt allerdings auch das Lesevergnügen zu nicht kurz. Der Roman ist ein sehr kurzweiliges Vergnügen und nimmt den Leser mit in die schillernde Welt der Zoos und wirft einen Blick hinter die vielleicht nicht mehr ganz so Glänzende Fassade. Wir erleben die verschiedenen Sichtweisen der Figuren hautnah, da der Leser das Geschehen immer aus einer anderen Sichtweise erlebt. Auch ist der Roman sehr humorvoll geschrieben, was dem ersten Thema sehr gut bekommt.

Wermutstropfen:

Zum Teil überzeichnet Autor Lodewijk van Oord die Figuren ein wenig. Als es zum Showdown am Ende des Buches kommt, verfällt er stark in Rollenbildern. Da sind einmal die rational denkenden Männer und auf der anderen Seite die hysterische Frau. Zum Glück fängt er sich aber nochmal, und es endet nicht ganz so klischeehaft. Mehr sei aber an dieser Stelle nicht verraten.

Das letzte Nashorn

Lodewijk van Oord
Das letzte Nashorn
253 | Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-8135-0687-7
19,99€ (D) Hier bestellen*
Knaus Verlag – mehr Infos hier…


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meine eigenen Interessen wiederspiegeln.

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