Die Geschichte hinter dem Bild 20.09.2015
Es ist mein letzter Morgen im Hoher Atlas in Marokko. Noch etwas verschlafen schäle ich mich aus meinem Schlafsack und betrete die Dachterrasse des Guesthouses. Irgendjemand hat Tee organisiert und der Geruch von frischer Minze weckt meine Lebensgeister. Ich setze mich auf eine Bank nah der Mauern des Hauses und puste in mein Glas, um rasch einen Schluck nehmen zu können. Michael steht nah am Geländer und sucht mit seinem Handy nach einem letzten Fitzelchen Empfang. Plötzlich ruft er uns rüber:“Guys! Das müsst ihr euch anschauen!“
Zunächst haben wir wenig Elan, aber sobald die ersten das Geländer erreichen geht ein Raunen durch die Runde. Schnell stehe auch ich am Ende der Terrasse und erfahre den Grund. Wie Zuckerwatte liegen die Wolken im Tal unter uns. Das Ganze hat eine magische Wirkung auf uns alle. Nachdem wir uns auf dem Gipfel des Toubkals gestern so mächtig gefühlt haben, werden wir auf einmal wieder ganz klein. Die Natur lernt und Demut, aber auch, wie unglaublich schön und zerbrechlich sie ist. Nach wenigen Minuten hat sich dieses atemberaubende Schauspiel zerstreut und wir können wieder auf das Dorf im Tal schauen.
Der Hoher Atlas hat uns nochmal einen denkwürdigen Abschied verpasst und ich verlasse nur ungern die Berge, um wieder zurück nach Marrakech zu fahren.