Das es gutes Essen in Südfrankreich gibt, dürfte allen wohl bekannt sein. Allerdings ist es in den meisten Fällen auch sehr teuer und sowieso sieht das Essen auf den Tellern der anderen immer besser aus. Das es auch anderes geht, will ich auf einer kleinen kulinarischen Tour durch den Süden beweisen.
Meine erste goldene Regel dabei lautet:
1.Traut euch!
Nach einem anstrengenden Bezwingen der Burg Montésgur in den Pyrenäen waren meine Mitreisenden und ich auf der Suche nach etwas Stärkung. Ein aufkommendes Gewitter ließ uns den Schildern einer Herberge im Ort folgen, bis wir schließlich auf einem Hinterhof landeten. Erschöpft ließen wir uns nieder und durften dann aus den zwei Tagesgerichten wählen. Ich entschied mich für einen Salat mit Ziegenkäse und Honig als Vorspeise, anschließend gab es dann gebratenen Fisch und als Nachtisch Lavendel Eis. Und was soll ich sagen? Das war eines der besten Gerichte, die ich je in meinem Leben gegessen habe. Hätte ich mich von dem äußeren abschrecken lassen, wäre ich nie in den Genuss gekommen, noch hätte ich den freundlichen Koch kennen gelernt und irgendwie war das Ambiente im nachhinein einfach nur stimmungsvoll.
Was ich damit sagen will ist, beurteilt ein Restaurant nicht unbedingt nach seinem Aussehen. Natürlich solltet ihr auf euer Bauchgefühl hören, aber andererseits bedeutet Schlichtheit nicht, dass es nicht hervorragend schmecken kann.
2.Nutzt den Mittagstisch
3 Gänge Menüs sind häufig unbezahlbar? Das mag Abends stimmen, allerdings bekommt man häufig einen Mittagstisch für rund 13€. Wie zB das abgebildete Menü. Dieses haben wir in Lagrasse zu uns genommen. Und neben diesem unglaublich guten Hähnchen, war das Gratin zum reinknien. Eben so gut, wie auch süß war der Nachtisch. Ein Blick auf die Karte lohnt sich also. Außerdem ist es in den Mittagsstunden eh viel zu warm, um durch die Gegend laufen. Dann halten wir es doch lieber wie die Einheimischen und machen mit einem vollen Bauch, Siesta im Schatten.
3.Kocht auch mal selber
Aber egal wie günstig es ist, jeden Tag kann man tatsächlich nicht essen gehen. Wie wäre es statt dessen mit einem Markt Besuch? In jedem noch so kleinen Ort gibt es mindestens einmal in der Woche einen Markt. Dort kann man nicht nur saisonal einkaufen, sondern auch regional. Bei uns gab es zB. einmal Crevetten ( also Garnelen), oder auch mal ganz schlicht Baguette mit gutem Käse und Wein.
4.Esst mit den Einheimischen
Sicherlich kein Geheimtipp mehr, aber da wo es den Einheimischen schmeckt, schmeckt es uns sicherlich auch. Also schaut euch genau um. Außerdem ist es eh viel netter seinen Pastis mit dem netten, älteren Herrn ( den man nicht versteht, weil er so einen krassen Akzent hat und etwas angetrunken ist, aber der sich so freut, weil man ein paar Brocken Französisch spricht) zu teilen, als alleine an einem Tisch zu setzen.
Mein Tipp für besonders gutes Essen ist die Muschelbar in Gruissan. Spart euch das viele Geld für das daneben liegende Restaurant und setzt euch an einen Tisch mit den Anderen. Ist ja klar das Pommes und Muscheln mit der Hand gegessen werden oder? Lasst es euch schmecken.
5.Fragt nach
Was soll überhaupt das ganze Gesuche? Entweder man landet einen Volltreffer oder eben nicht. Am besten man fragt gleich einfach nach. Die Menschen vor Ort wissen sicherlich, wo man am besten Essen kann und was man lieber meiden sollte. Außerdem kommt man gleich ins Gespräch und wer weiß? Vielleicht folgt ja sogar eine Einladung des ehemals Fremden. Wie es auch ausgeht, das ein oder andere erspart man sich damit sicherlich.
Guten Appetit!
Deine Tipps sind so wahr! Immer in die Restaurants der Einheimischen gehen – immer! Und niemals nie in die, die leer sind! ;)
Danke für deine schönen Tipps – mal sehen, ob es uns auch in die Pyrenäen verschlägt oder eher Richtung Alpen und Côte d’Azur…
Liebe Grüße!
Suse /Jolly
Hallo Ihr und danke für das liebe Kommentar :)
Ich kann die Pyrenäen nur wärmstens empfehlen. Irgendwie haben diese Berge eine ganz eigene Magie.
Aber wie ihr euch auch entscheidet, ich wünsche ganz viel Spaß!
Liebe Grüße,
Lynn