Yoho! Dieser Ausruf wurde ein geflügeltes Wort auf meiner Reise durch Kanadas Westen.Jedes Mal, wenn jemand ein Tier oder etwas anderes, spannendes gesehen hat, ertönte der Ausruf: „Yoho!“ Aber dieses Wort ist keineswegs ein cooles Jugendwort, sondern der Name einer der Nationalparks in den kanadischen Rocky Mountains. Inselhopping in Thailand kann ja jeder, ich zeige euch, wie Nationalpark Hopping in den kanadischen Rocky Mountains geht.
„Mt.Revelstoke, Glacier, Yoho und Banff“, lese ich auf dem Schild, welches unsere Reiseleitung hoch hält. 4 Nationalparks und das an einem Tag, ob das wohl gut geht? Und wie das gut geht!
Zunächst fahren wir durch den beschaulichen Ort Revelstoke, überragt durch den gleichnamigen Mount Revelstoke. Dieser Berg ist wunderbar geeignet, um ihn auch als fußfaulen Mensch zu besteigen. Vom Parkplatz kurz unterhalb der Bergspitze, ist es nur noch ein kleiner Fußmarsch, bis man das gesamte Bergpanorama genießen kann. Auch im Sommer liegt hier häufig noch Schnee und man kann den einen oder anderen tierischen Bewohner treffen.
Aber nicht nur der Berg lädt zum bleiben ein, sondern auch Revelstoke an sich. Der Ort sieht ein bisschen so aus, als wäre er in der Zeit stehen geblieben. Wenn dann manchmal noch einer der langen Güterzüge durch fährt und Country Musik gespielt wird, fühlt man sich fast wie in „Brokeback Mountain“.
Aber auch in den Bergen kann es manchmal sehr heiß werden. Deshalb gibt es nichts besseres, als zum nächstgelegenen See zu fahren. Dort kann man baden und Kayak fahren. Aber Achtung! Das Wasser ist wahres Gebirgswasser und da durch extrem kalt.
Von Revelstoke geht es weiter in den Nationalpark Glacier. Dieser ist größer als der Mount Revelstoke Nationalpark, wartet aber mit ebenso schöner, wie wilder Natur auf.
Einmal durch fährt der Trans Canada Highway und ich kann mit dem Fotografieren fast gar nicht aufhören. Hinter jeder Kurve sind noch höhere Bäume, noch klarere Flüsse und ich hoffe jedes Mal, einen Bären oder andere Tiere zu sehen.
Von dort geht es weiter in den Nationalpark mit dem wunderschönen Namen „Yoho“! Dieser heißt in der Sprache der Native Americans „Ehrfurcht“ und es könnte keinen besseren Namen geben. Ehrfurcht gebietend sind vor allem die Takakkawa Falls und die Natural Bridge. Im wahrsten Sinne des Wortes eine natürliche Brücke, über den Kicking Horse River. Bennant ist der Fluss übrigens nach einem Mann, der 1858 auf einer Expedition von seinem Pferd getreten worden ist. Er überlebte und benannte den Fluss daraufhin Kicking Horse.
Nachdem man den Yoho Nationalpark verlässt, ist es nicht mehr weit bis zum dem wohl bekanntesten der vier Nationalparks, Banff Nationalpark. Mittlerweile hat man auch die Provinz British Columbia verlassen und befindet sich in Alberta.
Vor allem der türkisblaue Lake Louise ist ein wunderschön. Allerdings ist man dort kaum alleine. Hauptsätzlich in den Sommermonaten ist der See sehr überlaufen und die Parkplätze sind voll. Trotzdem sollte man einen Besuch nicht auslassen. Auch das Luxushotel direkt am Lake Louise ist ein Besuch wert. Dort gibt es einen Laden, der das ganze Jahr Weihnachtsartikel verkauft und man bekommt die beste heiße Schokolade der Welt (mit vieeeeel Sahne und kleinen Marshmallows).
Aber auch der Ort Banff, hält zahlreiche Aktivitäten bereit. Banff hat es mir total angetan. Ich finde die ganze Stadt total niedlich und so lebenswert. Klar gibt es viele Touristen, aber wenn man in die Nebenstraßen geht, ist es gleich viel ruhiger. Dort findet man auch tolle Bekleidungsgeschäfte. Die Menschen sind total freundlich und offen. So wurde ich zum Beispiel in einem Laden in einem Laden mit „You have awesome tights“ begrüßt. Was will man mehr oder?
Wenn man genug von der Stadt hat, gibt es aber immer noch genug um Banff zu sehen. Man kann zum Beispiel mit der Gondel hoch zum Hausberg Banffs und dann wieder runter wandern. Oder die Hoodos besuchen, kleine Felsformationen die von Wind und Wetter geformt worden sind. Wenn das Wetter mal nicht so gut sein sollte, lohnt sich auch ein Besuch im Historischen Museum. Dieses hält spannend aufbereitet Informationen, über die Geschichte Kanadas, Banffs und den Native Americans bereit.
Mein ganz persönliches Highlight ist es aber, sobald es dunkel ist, zu den Hot Springs zu fahren. Es ist einfach unglaublich schön, im warmen Wasser zu sitzen und die Berge und Sternen funkeln zu sehen. Und mit etwas Glück, sieht man auch noch Sternschnuppen.
Ist ja klar was ich mir gewünscht habe oder? Ich kann es euch verraten: „wieder zurück zu kommen“. Denn genau das habe ich getan und mein Wunsch hat sich erfüllt.
Alles in allem sind die kanadischen Rocky Mountains ein wunderbares Fleckchen Erde. Leider musste ich bei meinem ersten Besuch wirklich durch hetzen, da nicht viel Zeit war. Daher weiß ich allerdings auch, das es eine sehr gute Hostelkette, names „Same Sun“ gibt. Ich hatte sogar Jacuzee, Kamin und Fernseher in meinem Mehrbettzimmer, so ein Luxus!
Beim zweiten Mal habe ich mir dann mehr Zeit genommen und das wurde ich jedem anderen auch raten. Es gibt so tolle Wanderwege die man gehen kann und so viel mehr zu sehen. Vor allem in Revelstoke und Banff sollte man mindestens zwei Übernachtungen einplanen, um das wichtigste zu erleben und etwas von seinem Aufenthalt zu haben.
Die Bilder sind der Wahnsinn! Unglaublich. Hast du die Reise selbst geplant oder war es eine geführte Bustour?
Viele Grüße
Anne
Hallo Anne,
halb, halb. Das erste Mal war eine geführte Tour im Rahmen eines Schüleraustausches.
Die zweite habe ich selbst zusammengestellt, allerdings mit Beratung durch ein Reisebüro.
Danke für dein Kompliment :)
Liebe Grüße,
Lynn