Wollen wir Freunde sein? Und andere Tipps wie man Menschen während dem Reisen kennen lernt

Für mich ist es immer das schönste auf Reisen, mit anderen in Kontakt zu treten. Aber manchmal ist das gar nicht so leicht. Viele trauen sich nicht andere anzusprechen aus allerlei Gründen. „Werde ich überhaupt verstanden?“, „Wollen die jetzt mit mir reden?“ und so weiter. Dabei ist es doch am schönsten, wenn man ein Land durch seine Einwohner kennen lernt und möglicherweise auch noch Freundschaften fürs Leben knüpft. Außerdem bieten solche Begegnungen doch immer die besten Stories für zu Hause. Dies soll eine kleine Inspiration sein, wie ihr im Ausland das nächste mal vielleicht leichter Menschen ansprecht.

1. Sprecht die gleiche Sprache

Wörterbücher Lonely Planet reise Know How

Natürlich kann keiner erwarten das ihr alle 3000 Sprachen auf diesem Planeten beherrscht. Allerdings habe ich gelernt das einige wenige Wörter der Landessprache schon ausreichen, um zumindest dem gegenüber ein kleines Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Außerdem ist man stolz wie Bolle, wenn man in einer anderen Sprache sein Essen bestellen kann. Hallo, Danke und Tschüss sollten aber mindestens zum Repertoire gehören, wobei es tatsächlich Sprachen gibt, die einem nicht in den Kopf gehen. Ich konnte mir, so häufig ich auch nachgefragt habe, einfach nichts in kroatisch merken. Aber dafür gibt es ja noch unser allseits beliebtes Englisch. Damit bin ich bis jetzt noch immer am weitesten gekommen und hatte viele wunderbare Gespräche, in denen ich mehr über die verschiedensten Menschen erfahren habe. So habe ich mich zum Beispiel mal in Kenia ewig mit einem Wachmann unterhalten, der es einfach nicht glauben konnte, dass in Deutschland der Staat für Arbeitslose aufkommt. So habe ich ganz nebenbei unglaublich viel über Kenia gelernt. Ein anderes, negativ Beispiel, führt ebenfalls nach Kenia. Eine meiner Reisebegleitungen hat leider kein Englisch gesprochen und ich wurde mehrmals gefragt, ob sie beleidigt oder wütend sei, weil sie mit keinem spreche.

Wenn du auch zu denen gehörst, die sich nicht trauen Englisch zu sprechen, weil sie Angst haben etwas falsch zu machen oder ähnliches, lass dir sagen: Englisch ist für die allermeisten ebenfalls eine Fremdsprache und wird nicht perfekt beherrscht. Außerdem ist meist die Freude über eine gemeinsame Sprache größer, als das man jemanden verurteilt, nur weil er mal mit den Zeiten durch einander kommt. Wie oft ich schon Fehler gemacht habe. Statt Bär Whatching wollte ich zum Bier Whatching ( auch gut), oder statt auf schnarchen aufmerksam zu machen, habe ich schnorcheln gesagt. Aber das passiert und später lacht man nur drüber.
Also, traut euch.

2. Gemeinsamkeiten verbinden

Nairobi Museum Kenia

Wie ich diese Frau kennengelernt habe? Ganz einfach, über ein gemeinsames Thema. Dieses Foto ist in einer Ausstellung über ganz spezielle Form der Fotografie, der Lomography, entstanden. Anwohner des Slums Kibera hatten Kameras bekommen, um ihren Alltag zu fotografieren. Deren Resultate wurden dann ausgestellt. Schon alleine ein riesiger Zufall, dass gerade zu meinem Aufenthalt in Nairobi überhaupt so eine Ausstellung statt gefunden hat, noch größerer Zufall allerdings das ich mir die Kameras auch anschauen durfte und dann auch noch die Leitung des Museums da war. Diese war genauso begeistert wie ich und wir sind schnell ins Gespräch gekommen. Was ich damit sagen will ist, dass es wesentlich leichter ist mit Menschen zu reden, wenn man einen gemeinsamen Nenner hat. Dieser kann ja ganz unterschiedlich sein wie Essen, Kinofilme oder einen gemeinsamen Lieblingsfußballclub. Aber so kommt man vom Kleinen ins Großen und stellt vielleicht noch mehr Gemeinsamkeiten fest.

3. Alleine Reisen

Chapmans Peak Drive Kapstadt Südafrika

Wenn man alleine reist und nicht völlig vereinsamen will, muss man früher oder später mit Menschen reden. Allerdings kommt man als allein reisende Person auch sehr viel schneller ins Gespräch, als wenn man in der Gruppe unterwegs ist. Schon alleine, weil man ja auch alles alleine erledigen muss. Vom Essen gehen, bis zum Taxi fahren und Tagesausflüge machen. Auch in der gewählten Unterkunft kann man schnell Menschen kennen lernen. Im Hostel sind eh die Meisten alleine unterwegs und sind genauso wie Du auf der Suche nach Kontakt. Natürlich kostet es, gerade zu Anfangs, etwas Überwindung alleine zu vereisen und dann auch noch andere anzusprechen, aber ihr werdet sehen, dass es nach und nach immer leichter wird.
Ich habe bis jetzt die Erfahrung gemacht, dass ich alleine immer mehr Menschen kennen gelernt habe, als wenn ich mit einer oder mehreren anderen Personen unterwegs war. Und diese entstandenen Kontakten sind bisweilen heute noch gute Freundschaften.
Außerdem sind viele auch einfach interessiert an deiner Person „warum reist du alleine?“, „das du dir so etwas zutraust“ und „wo kommst du her?“ sind nur einige der häufig gestellten Fragen.

4.Manchmal hilft auch etwas Kleingeld

Massai Dorf Kenia

Auf den ersten Augenblick mag dies vielleicht etwas blöd klingen, aber zu manchen Bereichen hat man nur Zutritt, wenn man vorher etwas zahlt. So habe ich zum Beispiel in Kenia ein Massai Dorf besuchen dürfen, aber das war natürlich nicht ganz gratis. Trotzdem möchte ich diese Erfahrung nicht missen. Es war so spannend sich mit unserem Massai Guide zu unterhalten und etwas über deren Lebensart zu erfahren. Dieser Nachmittag gehört mit Abstand zu den intensivsten Erfahrungen, die ich während dieser Reise gemacht habe.

Lasst dabei aber euren gesunden Menschenverstand walten. Zahlt für nichts was euch unangenehm ist, was ihr nicht wollt etc. Außerdem solltet ihr nie vergessen, das ihr fremde Menschen trefft, denen man vielleicht nicht seine ganze Lebensgeschichte anvertrauen sollte. Auch solltet ihr euch völlig sicher sein und auch sicher fühlen, wenn ihr mit anderen irgendwo hin geht.

Wenn ihr all das Beherzigt, stehen vielen, neuen Kontakten nichts mehr im Weg!

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