[Werbung] „Wenn Engel reisen lacht die Sonne“, sagt meine Oma strahlend und nimmt mich in den Arm. Auf Einladung der Reisehummel* verbringen wir ein verlängertes Wochenende in der Nähe von Emden. Von Donnerstag bis Sonntag lassen wir es uns mit Krabbenbrötchen, Hafenrundfahrt und Strandspaziergängen so richtig gut gehen. Für mich ist es der erste Urlaub mit Oma seit langer Zeit und ich genieße es in vollen Zügen.
Urlaub mit Oma entschleunigt
Als mein Opa im vergangenen Jahr gestorben ist, ist da erstmal dieses große Nichts und in dieses Nichts hinein geben meine Oma und ich uns ein Versprechen. Wir wollen wieder zurück an die Nordsee, wo wir viele schöne Stunden verbracht haben. Wir wollen uns erinnern, aber auch neue Erinnerungen schaffen. Deshalb kam die Einladung der Reisehummel genau richtig. Zusammen durften wir drei wunderschöne Nächte im Novum Hotel in Hinte, nahe Emden verbringen.
Ich weiß noch, wie wir früher immer gemeinsam an die Küste gefahren sind. Kurz bevor wir das Meer sehen konnten, haben wir ein kleines Spiel gespielt. Wer das Meer als Erstes erblickt, bekommt eine Tafel Schokolade. Natürlich habe ich auf wundersame Art und Weise immer gewonnen… Bis wir dieses Mal das Meer entdecken, soll es noch etwas dauern. Dafür sind alle Farben des Meeres in unserem Hotelzimmer vertreten. Ich bin überrascht über das Moderne Auftreten des Hotel Novum. Ein großes Bett, die Regenwalddusche und vor allem die große Landkarte hinter dem Bett begeistern uns.
Ehe wir uns hier allerdings von der Anreise erholen, wollen wir noch Hinter erkunden. Hier sind sprichwörtlich die Bürgersteige hoch geklappt, denn viel los ist hier nicht. Sehr eindrucksvoll ist sicherlich die alte Mühle, wo man am Wochenende an traditionellen ostfriesischen Teezeremonien teilnehmen kann. Aber irgendwie gefällt mir Hinte trotzdem. Es ist ein kleiner und niedlicher Ort, der Ruhe verspricht.
Zu Abend essen wir im Restaurant des Hotels. Zwar ist es etwas eigenartig direkt auf den Tennisplatz zu schauen, aber das Essen ist überraschend gut! Vor allem der Nachtisch bestehend aus frischer Sahne, Pistazieneis und Erdbeeren tut es uns so an, dass er nun allabendlich gegessen wird.
Auf Entdeckungstour in Emden
Emden ist Oma und mir nicht ganz unbekannt. Schon früher waren wir hier und so erkenne ich natürlich das Otto Haus wieder. Als Kind muss mich der aus dem Haus kommende Ottifant sehr beeindruckt haben, denn daran kann ich mich tatsächlich noch erinnern. Das ostfriesische Wetter wird seinem Ruf an diesem Tag gerecht und so herrscht norddeutsches Schmuddelwetter. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn kurzer Hand entschließen wir uns eine Hafenrundfahrt zu machen.
Ich bin sowieso gerne auf dem Wasser und das Boot ist auch noch überdacht – perfekte Voraussetzungen also, um dem Regen ein Schnippchen zu schlagen. Gut eine Stunde dauert die Hafenrundfahrt und ist wirklich sehr informativ. Vor allem viele Autos werden hier verschifft. Aber auch die ganzen Offshore Windanlagen vor Borkum werden von Emden aus transportiert. Ich finde die ganzen Schiffe sehr beeindruckend und knipse was das Zeug hält. Zum Glück bieten sich so auch Motive, die selbst im Regen nicht schlecht aussehen.
Nach einem kleinen Bummel durch die Geschäfte entscheiden wir uns noch für eine stärkende Krabbensuppe im Fischhuus Emden. Ein schönes Fischgeschäft, was durch den Charme der holländischen Besitzer noch bereichert wird. Zwar ist die Kunsthalle in Emden auch sehr sehenswert, aber wir entschließen uns nach dem Essen, wieder zurück ins Hotel zu fahren. Urlaub mit Oma bedeutet eben auch Mittagsschlaf und diese Entschleunigung tut sicherlich auch gut!
Auch dauert die Fahr mit dem Bus etwas, denn das Hotel liegt wie schon erwähnt, nicht direkt in Emden. Dies ist in meinen Augen auch der einzig negativ zu bewertende Punkt. Solange man mit dem Auto anreist, ist das sicherlich kein Problem. Wir sind allerdings mit der Bahn gekommen und mussten doch viel Geld für Taxis bezahlen, da der Bus nur innerhalb der Woche fährt. Was allerdings ein weiterer positiver Punkt ist, ist das man sich Fahrräder direkt im Hotel leihen kann. Nicht weit ist zum Beispiel der schiefste Kirchturm der Welt in Suurhusen. Ein lohnendes Ausflugsziel, denn Pisa kann ja jeder…
Seeluft auf Borkum
Am nächsten Tag lässt sich nicht nur die Sonne blicken, sondern auch die Nordsee! Nach einem reichhaltigen Frühstück, welches es zum Glück schon ab halb 7 gibt, machen wir uns auf den Weg zum Fähranleger nach Borkum. In gut zwei Stunden geht es von Emden, durch den Dollart, auf die offene Nordsee zur Insel. Zwischen durch habe ich sogar niederländischen Handyempfang, weil die Grenze so nah ist.
Angekommen auf Borkum dürfen wir in eine kleine Bahn umsteigen, die uns direkt in den Ort bringt. Eigentlich wollen Oma und ich gerne eine Kutschfahrt machen, denn es erscheint uns die beste Möglichkeit viel von der Insel zu sehen, in kurzer Zeit. Leider klappt das schlussendlich doch nicht, aber auch so haben wir einiges von der Insel gesehen.
Wir lauschen auf der Strandpromenade Klaviermusik, beobachten die Seehunde die vor Borkum auf einer Landzunge liegen, sind erstaunt über die lustigen Strandkörbe, bummeln durch die Gassen der Stadt, legen den Kopf in den Nacken um den Leuchtturm zu bewundern und genießen erst ein Krabbenbrötchen und später nochmal Crepes, denn das ist Urlaub!
Urlaub mit Oma bedeutet aber auch, sich ihrem Tempo anzupassen. Zwar hätte ich noch etwas Laufen können, aber in der Sonne zu sitzen bei Kakao mit Sahne und dem regen Treiben zuzuschauen ist mindestens genauso schön. Langsam geht auch dieser Tag zu Ende und wir sind Abends froh, wieder in unser Hotelbett zu fallen. Und ich bin sicher, dieses Mal schnarchen wir beide Nachts vor Erschöpfung – denn Seeluft macht müde!
Abschied nehmen
Und plötzlich ist das lange Wochenende auch schon wieder vorbei. Ein letztes Mal machen wir uns im Frühstücksraum bequem. Das gesamte Personal im Hotel ist sehr aufmerksam, freundlich und hilfsbereit und so ist es natürlich auch beim Frühstück. Mittlerweile bekommen wir unaufgefordert unseren Kaffee gereicht und einen kleinen Plausch gibt es noch obendrauf. Ich bediene mich wieder am Lachs und den frischen Semmeln und bin rundum glücklich.
Urlaub mit Oma ist für mich in dieser Art und Weise eine ganz neue Erfahrung gewesen. Es war das erste Mal, dass wir alleine unterwegs waren und das sogar mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich glaube jeder musste sich etwas anpassen, denn normalerweise reisen wir ganz unterschiedlich. Aber das ist auch okay so! Wir hatten viel Zeit uns zu unterhalten und ich bin dankbar über die gemeinsame Zeit, die wir verbracht haben.
*Vielen herzlichen Dank an die Reisehummel, die uns mit 3 Übernachtungen im Novum Hotel bei dieser Reise unterstützt hat. Diese Unterstützung beeinflusst aber in keinster Weise meine Meinung und ich schreibe wie immer was mir gefällt und was nicht.
Das ist ja super!
Oma ist ganz entzückt davon!
Das freut mich so sehr! :) dann sind Oma und du sogar die ersten Leserinnen des Beitrags.
Wie wunderbar geschrieben, ich hatte am Anfang direkt ein Tränchen im Auge ?
Ich freue mich riesig, dass ihr zwei diese Möglichkeit bekommen habt.
Viele liebe Grüße!
Liebe Conny, wie schön! Vielen lieben Dank dafür und für deine Worte ☺️ ganz liebe Grüße zurück!
Deine Berichte sind alle so frisch und fröhlich geschrieben, so dass man sich schon auf den nächsten freuen kann. Wäre auch gern die Oma gewesen.
Ach wie lieb! Danke dir :)