Auf Safari im Hluhluwe-Umfolozi National Park
Wo Nashörner im Schlamm spielen und Giraffen sich am Busch schrubben – Auf Safari im Hluhluwe-Umfolozi National Park
Es ist noch früh am Morgen. Gerade erst haben die Affen ihren Baum für die Nachtruhe verlassen und ich öffne verschlafen ein Auge. Der Anblick der mich erwartet lässt mich allerdings schlagartig hell wach werden. Über dem Indischen Ozean in der Nähe von Durban, erhebt sich gerade die Sonne über dem Meer. Das wir so früh aufstehen hat einen guten Grund – wir haben eine Safari im Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark gebucht.
Der Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark liegt knapp 3 Fahrstunden entfernt, also gerade nah genug dran, um einen Tagesausflug zu machen. Da wir uns auf unserer Südafrika Reise gegen die großen und tierreichen Nationalparks entschieden haben, ist dieser Park die einzige Möglichkeit für uns, auf Safari zu gehen.
Guide Paul und die großen Zulu Krieger
Unser Guide Paul holt uns pünktlich um halb 8 von unserer Unterkunft im Badeort Umdloti ab. Wir haben Glück und sind die einzigen Gäste. So können wir Paul natürlich mit allen möglichen Fragen löchern. Bevor wir denn eigentlichen Park erreichen, führt uns unser Weg durch Zulu-Land. Hier leben so viele Menschen und Tiere, das sind wir aus Namibia gar nicht gewohnt. Durch Pauls Erzählungen über Land und Leute vergeht die Fahrt auch wie im Nu. Besonders eindringlich erzählt er von King Shaka und den Kämpfen mit den britischen Kolonialisten. Fast fühlt es sich so an, als wären wir bei den Schlachten dabei gewesen.
Der Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark ist der älteste Park Südafrikas und vor allem bekannt für die erfolgreiche Nachzucht von Breitmaulnashörnern. Als der Park 1895 gegründet wurde, lebten gerade einmal 50 Breitmaulnashörnern weltweit (!). In knapp 100 Jahren war es möglich, diese grauen Riesen erfolgreich wieder anzusiedeln und die Population zu vergrößern. Leider werden diese Erfolge gerade durch Wilderer und die hohe Nachfrage nach Nashorn-Horn wieder zerstört. Paul erzählt uns, dass wenn es in diesem Tempo weiter geht, es in 4 Jahren keine Nashörner mehr geben wird! Einfach unvorstellbar!
Die Gentle Giants und andere Bewohner
Fast unvorstellbarer wird dies eigentlich, als wir am Ende des Tages ganze 17 Nashörner vor die Kameralinse bekommen haben. Aber von vorne… Unsere Safari im Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark beginnen wir gegen 10 Uhr. Kurz bekomme ich etwas Stress, denn normalerweise sollte man für die Tierbeobachtung so früh wie möglich unterwegs sein. Dies legt sich aber wieder schnell, als wir eigentlich direkt hinter dem Parkeingang zwei großen Elefanten begegnen. Da diese sich wirklich sehr gemächlich auf die Straße zu bewegen, entscheiden wir uns erst mal weiter zu fahren und später nochmal vorbei zu kommen. Denn im Flussbett wurden gestern Löwen gesichtet und vielleicht haben wir ja auch noch Glück.
Weit kommen wir allerdings nicht, denn wir sichten noch Giraffen und Zebras gefolgt von Nashörnern, noch mehr Elefanten und Büffeln. Wir verweilen allerdings nicht lange, sondern es geht weiter zum Fluss. Und tatsächlich! In ziemlicher Entfernung können wir das Rudel Löwen ausmachen. Leider sind diese zu weit entfernt, als dass man gute Fotos machen kann. Trotzdem macht es Spaß die Tiere zu beobachten.
Nach einiger Zeit entscheiden wir uns, wieder zurück zu fahren, denn wir wollen auch noch in den anderen Teil des Parks. Früher bestand der Park aus den Teilen Hluhluwe und Umfolozi. Beide waren durch einen Zaun getrennt, der vermeiden sollte das damals dort grasendes Vieh, Krankheiten verbreiten sollte. Heute wurde dieser Zaun eingerissen und die Tiere können ungehindert umher ziehen.
Graue Riesen auf der Straße
Es hat sich ausgezahlt, nicht auf dem Hinweg auf die Elefanten zu warten. Denn nun kreuzt ein unheimliche großes Exemplar dieser grauen Riesen die Straße und ich halte die Luft an. Es ist unglaublich wie groß und gleichzeitig doch behäbig dieses Tier ist. Mittlerweile geht es langsam auf Mittag zu und die Tiersichtungen nehmen ab. Auch wir entscheiden uns im Hilltop Camp einen Lunch einzunehmen. Das Essen ist nicht großartig, aber dafür ist die Aussicht um so besser! Im Camp selber gibt es wohl auch recht schöne Unterkünfte, einen kleinen Shop und eine Tankstelle.
Während wir den Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark durch das Nyalazi Gate betreten haben, wollen wir ihn durch das Memorial Gate verlassen. So sehen wir nochmal einen anderen Teil des Parks und können einige Wasserlöcher anfahren. Und diese Entscheidung hat sich gelohnt! Nachdem wir einige Nyalas und Wasserböcke gesehen haben, begegnen wir vier männlichen Breitmaulnashörnern. Paul erklärt uns, dass es eigentlich recht selten ist, so vielen männlichen Tieren auf einem Haufen zu sehen. Er vermutet das es sich um einen Vater und seine Söhne handelt, denn ein Nashorn ist deutlich größer als die anderen.
Es ist eine unglaubliche Freude den Vieren zu zuschauen. Nachdem sie sich ausreichend im Matsch gewälzt haben, fangen sie an sich zu kabbeln. Ein Horn an dem anderen, schieben sie sich von A nach B und wir im Auto können ein Lachen fast nicht unterdrücken. Zu lustig schaut diese Darstellung aus!
Krokodile am Flussufer
Irgendwann verschwinden die Jungs im Busch und das Matschloch liegt da, als wäre nie etwas gewesen. Die Nachmittags Safari im Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark ist definitiv nochmal ein echtes Highlight. Neben den vier Nashörnern sehen wir eine wirklich große Eidechse, beeindruckende Raubvögel, Krokodile am Flussufer und das beste – an die 30 Elefanten an eben diesem Flussufer.
Völlig erfüllt von all diesen Eindrücken verlassen wir nach 5 Stunden Game Drive den Nationalpark. Vor uns liegen weitere 2 ½ Stunden Fahrt. Bald geht auch die Sonne unter und Paul fährt uns sicher im Dunkeln nach Hause.
Die Safari im Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark war ein großartiger Tagesausflug. Wir haben unglaublich viele Tiere gesehen und unser Guide Paul hat uns tolle Ecken gezeigt und viel erklärt. Mit 130€ ist die Tour sicherlich kein Schnäppchen, aber ich habe es keine Sekunde bereut das Geld ausgegeben zu haben.
Hier… kannst du die Tour ebenfalls buchen. Im Preis inklusive sind natürlich der Guide, die An- und Abfahrt inklusive Abholung in der Unterkunft, Snacks, Wasser und der Eintritt in den Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark.