Meine Reise hinter verschlossene Türen
Gut gesagt:
„Es gibt Momente auf Reisen, wo plötzlich das Fernwehglitzern nicht mehr ein Stück vor dir ist, sondern auf dich wartet und plötzlich genau da bleibt, wo du bist. Wo Zukunft und Vergangenheit egal sind und du denkst, der bisherige Weg war nur die umständliche Anreise im Zickzack zu genau diesem Punkt, und was jetzt noch folgt, ist nicht mehr als die umständliche Abreise. Wo du schon Sehnsucht bekommst, während du noch da bist.“
Offiziell ist Couchsurfing im Iran verboten. Trotzdem hält dieses Verbot viele Einheimische nicht auf, Ausländer bei sich aufzunehmen. Stephan Orth hat das Abenteuer gewagt und sich auf eine Spurensuche durch den Iran begeben. Nach 62 Tagen, 22 Gastgebern und zahlreichen zurück gelegten Kilometern erhält er ein so ganz anderes Bild des Landes, als es in den Medien gezeichnet wird. Vorbei an Sittenwächtern und strengen Mullas, suchen sich die Iraner ihre kleinen Schlupfwinkel. So nimmt der Autor an einer Pool Party teil, trifft begeisterte Sadomachisten und erfährt so viel mehr über Land und Leute. So findet er zum Beispiel heraus, das Pizza im Iran immer mit Ketchup gegessen wird und wie unglaublich gastfreundlich die Iraner sind.
Gefällt weil: der Iran ein Land ist, welches mich schon lange fasziniert. Umso schöner ist es dann, das Stephan Orth so ein umfassendes Bild gezeichnet hat. Ebenfalls findet er die Antwort, ob man in ein Land reisen sollte, dessen Regime so „böse“ ist.
„Nur weil die Regierung schlecht ist, sind es die Menschen nicht.“
Vor allem ist das Buch aber auch toll aufgearbeitet. Es gibt viele wirklich gute Bilder, eine anschauliche Landkarte, die ganzen Whatsapp und E-Mail Nachrichten und vor allem die How To´s. Diese erklären wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Zum Beispiel wie man ordentlich trampt oder höflich „Nein“ sagt.
Couchsurfing im Iran ist intelligent und reflektiert geschrieben. Die Momentaufnahmen und kurze Kapitel erinnern fast an Fotografien der erlebten Dinge. Obwohl der Autor nur so kurz in den Alltag der Menschen eingetaucht ist, hat man das Gefühl sie schon lange zu kennen.
Und trotz all der Reflektiertheit kommt natürlich auch der Humor nicht zu kurz. Vor allem eine amüsante Klogeschichte hat es mir angetan. Andere Länder, andere Sitten eben…
Stephan Orth
Couchsurfing im Iran
Meine Reise hinter verschlossene Türen
240 Seiten | Taschenbuch mit 48 Farbfotos und 30 Schwarz-Weiß Abbildungen
ISBN 978-3-89029-454-4
14,99€ (D) über Piper
Toller Berich auch wenn ich mich das nicht trauen würde :P.
LG aus dem Biker Hotel
Ich glaube als Frau ist es auch nochmal ein Stück schwieriger. :D
LG Lynn
Hi,
danke fürs Vorstellen.
Durch das Buch bekommt man sicher einen tollen Einblick und vielleicht auch einen anderen Blickwinkel auf das Land.
War sicher eine einzigartige Erfahrung für den Autor.
LG, Monique
Liebe Monique,
das glaube ich auch. Am liebsten wäre ich mitgefahren.. Aber das Buch hat schon sehr gut geholfen, einen Eindruck zu bekommen.
Liebe Grüße,
Lynn
Mir hat das Buch leider hat es mir nicht so sehr gut gefallen. Ich finde es recht oberflächlich und durch das ständige Tingeln von Ort zu Ort wiederholt sich einiges. Am meisten hat mich aber das Abdrucken der immer wieder ähnlichen SMS genervt ;) . Aber der Iran ist schon ein spannendes Land… ich empfehle den iranischen Spielfilm „Nader und Simin“ – den fand ich echt klasse!
Hallo Heike,
Eine interessante Meinung, die ich definitiv nachvollziehen kann. Manchmal mag ich das allerdings auch nicht, wenn der Lesefluss durch so etwas wie zB die SMS-Boxen gestört wird.
Liebe Grüße,
Lynn