Von der Aachener Straße, über den Brüsseler Platz bis zur Venloer Straße
Hier geht´s zum ersten Teil, meiner virtuellen Führung durch das Belgische Viertel in Köln. Nachdem ich euch von der Moselstraße, über den Rathenauplatz bis zur Hahnentorburg mit genommen habe, geht es heute richtig ins Belgische Viertel rein. Rund um den Brüsseler Platz, findet man viele schöne Geschäfte und Cafés, von denen ich euch meine Lieblinge vorstellen möchte.
Metzgerei Schmitz
Boutique Fraukayser
Schee
Siebter Himmel
Café Caveedel
Limodealer
Metzgerei Schmitz
Zunächst bin ich noch ein Stück auf der viel befahrenen Aachener Straße gegangen. Wenn man die Straße runter geht geht, kommt man eigentlich gar nicht um die Geschäfte von Schmitz drumherum. Dort gibt es für jede Tages- und Nachtzeit das passende Angebot. In der Bar Schmitz erhält man allerhand Speisen und Getränke. Die Einrichtung ist, passend zum Viertel, im belgischen Stil gehalten. Wer gerne etwas Süßes essen mag, oder gerne frühstückt ist hingegen in der Metzgerei richtig. In der Lounge kann man dann den Abend ausklingen lassen und Speisen aus der Metzgerei am Platz genießen.
Da ich allerdings gerade gegessen hatte, habe ich mich nur für ein Maracuja Sorbet entschieden. Wenn alles so gut schmeckt, wie dieses Sorbet, kann man sich wahrscheinlich den ganzen Tag von Spezialität zu Spezialität futtern.
Boutique Fraukayser
Die Aachener Straße habe ich dann über die Brüsseler Straße verlassen. Diese hat mich direkt auf den gleichnamigen Platz geführt. Hier hat mich schon wieder alles an Frankreich erinnert. Die Bäume, die Stimmung und die Menschen.
Um den Platz herum sind einige schöne Cafés und Geschäfte. Biegt man zum Beispiel in die Maastricher Straße, ist es nicht weit bis zur Boutique Fraukayser. Besitzerin Steffi hat zunächst als Selbständige Grafikerin gearbeitet.
„Aber ich wollte nicht nur noch am Computer sitzen, sondern auch was Praktisches machen und Kontakt zu Menschen haben.“
Ein Glück, das sie vor 7 Jahren mit dem Besticken von Kleidung begonnen hat. Mit einem größeren Laden, der um die ganzen anderen Geschenkartikel, Accessoires, Papier- und Bastelzeug und Kinderspielsachen gewachsen ist, hat sie ihren Traum mit Menschen zu arbeiten, verwirklicht.
„Bei unseren Sticksachen wird nur gestickt über was ich selbst auch schmunzeln kann und wovon ich denke, dass es auch länger Bestand hat – es gibt viele lustige Sprüche, aber nicht jeden hängt man sich monatelang an die Wand im Zweifel und für die, die einen eigenen Spruch haben, bieten wir ja auch individuelle Stickereien an.“
So entstehen dann so witzige Sprüche wie: „Spül mir das Lied vom Tod“.
Aus der Masse an Läden heraus zu stechen ist allerdings gar nicht so leicht. Deshalb schaut sich Steffi ständig nach neuen Produkten um, die entweder bezahlbar oder ihren Preis wert sind, im Idealfall haben sie dann sogar noch einen praktischen Nutzen.
„Ich stecke ziemlich viel Mühe da rein, aus dem riesigen Markt an Deko-Accessoire- Kinder- und Geschenkartikeln die Perlen zu fischen und am lautesten hüpft mein Herz wenn die Kunden das spüren und sagen, dass sie den Laden einzigartig finden und immer wieder was Neues entdecken … Eine Kundin sagte mal, dass sie immer mit einem Lächeln bei mir rausgehen würde, auch wenn sie vorher nicht gut drauf war. Das fand ich toll.“
Genau das merkt man im Laden. Ich habe zum Beispiel kleine Samenstreichhölzer gefunden. Diese sehen fast aus wie normale Streichhölzer, außer das man sie in einen Blumenkasten steckt und bald die schönsten Blumen blühen. So macht Fraukayser und auch ich die Welt ein Stückweit bunter.
Und für alle die gerade nicht nach Köln kommen, gibt es auch einen Onlineshop. Aber viel schöner ist es natürlich, vor Ort zu stöbern.
Schee
Quasi nebenan befindet sich der Laden Schee. Und Schee ist einfach nur schön. Von wunderschönen Einrichtungsgegenstände, über kleinere Leckereien und Bartpflegeprodukte (für die Herren natürlich), gibt es alles, was man sich nur wünschen kann. Das Aushängeschild des Shops sind aber ausgewählte Drucke und Fine Art Prints. Neben eigenen Drucken, gibt es auch zahlreiche von ausgewählten Künstlern und Künstlerinnen. Und das alles zu erschwinglichen Preisen! Ich mit meinem Studentenbudget habe kaum Geld für echte Kunst, 48€ für einen limitierten Kunstdruck, ist aber mehr als in Ordnung. So habe ich mich auch gleich mal in die Werke von Carole Hénaff verliebt. Zum Glück gibt es auch einen Onlineshop und ich komme wohl nicht drumherum, das Bild „Baobab“ zu erwerben. Es spiegelt für mich einfach so die Seele Afrikas wieder,unglaublich.
Siebter Himmel
Nachdem ich den Laden Schee verlassen habe, gehe ich zurück auf den Brüsseler Platz. Dort ging die Tour weiter in der Brüsseler Straße, die nach der Venloer Straße, in die Spichernstraße übergeht. Also im geradeaus, ganz einfach.
Auf meinem Weg bin ich plötzlich auf ein Schild aufmerksam geworden:
„Sagt dem Abenteuer, dass ich komme“
Ich meine Hallo?! Gibt es für eine Reisende, ein schöneres Schild? Ich glaube kaum. Schwupps zur Tür rein und schon war ich in einer anderen Welt. Passend dazu heißt der Laden auch noch Siebter Himmel. Und genauso habe ich mich auch gefühlt. Ich bin ambitionierte Leserin und verdrücke im Jahr nicht selten weniger als 50 Bücher. Was kann mir also besseres passieren, als eine Themenbuchhandlung.
Neben ausgewählten Büchern, aber auch Neuerscheinungen und thematischen Schwerpunkten, findet man hier alles, was das Herz begehrt. Aber das ist natürlich längst noch nichts alles. Mit viel Liebe zum Detail hat die Besitzerin auch noch passende Accessoires und Kleidung von Marimekko in ihrem Laden. Es hängen sogar Pompoms in der Umkleidekabine und es gibt zahlreiche Sitzmöglichkeiten, in denen man die Bücher schon einmal an lesen kann. So gibt es zum Beispiel auch passend zum Sommer, einen quietschbunten Themenbereich im vorderen Teil des Ladens. Dort springen einem Flamingos und Ananas entgegen. Dazu noch thematisch orientierte Bücher und Accessoires und der Urlaub kann nur perfekt werden. Besonders gut gefallen hat mir natürlich auch der Reisebericht Bereich.
„Unsere Kunden kommen immer zu speziellen Verkäuferinnen zurück. Meistens haben sie dann eine Buchempfehlung erhalten und wissen genau, das die Geschmäcker zusammen passen.“
Es gibt so viele schöne Dinge im Laden zu entdecken, das ich dort wirklich hätte Stunden verbringen können. Zum Glück ist er nach hinten hin ziemlich groß, was man zunächst nicht erwartet. So findet alles seinen Platz, ohne das das Geschäft allerdings überladen wirkt.
Ich glaube das gerade so ein Konzept im Zeiten von Online Handel wichtig ist. Man hat beim Einkaufen ein wahres Erlebnis, das man im Internet so sicherlich nicht haben kann.
Café Caveedel
Nachdem ganzen Stöbern, Lesen und Rumlaufen war ich allerdings total kaputt und es war Zeit für einen Kaffeestop. Ein Segen das fasst direkt neben der Buchhandlung das kleine, aber wunderschön eingerichtete Café Caveedel liegt. Neben zahlreichen Getränken (Danke für eine gekühlte Maté, die mir sehr den Tag gerettet hat), gibt es auch wunderbare Kuchen und andere Leckerein.
Durch die Einrichtung bin ich mir auch fast wie bei Oma zu Hause vorgekommen. Es ist eben total plüschig. Besonders schön fand ich die alten Nähmaschinentische. Durch die offene Glasseite kann man besonders gut das Treiben beobachten und durch die geöffneten Türen herrschte auch noch ein wunderbarer Durchzug.
Limodealer
Der letzte Laden, den ich auf meiner Tour besucht habe, war Limodealer. Direkt an der Ecke zur Antwerpener Str. findet man diesen Laden. Eine weitere Filiale findet man im Gottesweg, in Köln Sülz.
Hier habe ich dann das zweite Mal an diesem Tag im Siebten Himmel geschwebt. Limodealer ist tatsächlich ein Laden, wo nur Limonade und ausgewählter Süßkram verkauft werden. Der absolute Hammer! Vor allem bei knapp 40°C konnte ich mich gar nicht mehr von den Kühlschränken loseisen. Meine Wahl ist dann auf ein Weinmischgetränkt mit Maté und Holunder gefallen, das den passenden Namen „Lama“ trug, eine Mandarinen Limonade und zwei Marshmallow Schokoriegel. Vielleicht nicht die beste Idee bei Hitze, aber sie haben sich erstaunlich gut gehalten und alles war wahnsinnig lecker.
Alles in allem hat mir das Belgische Viertel in Köln mehr als gefallen. Sollte ich irgendwann mal wieder hören „Köln ist hässlich“, werde ich sicher das Gegenteil beweisen können. Schade nur, das ich nicht noch mehr gesehen habe, dafür war die Zeit dann allerdings doch zu knapp. Aber der Samstag hat sich nach Urlaub angefühlt und ich bin abends glücklich und zufrieden in mein Hotelbett gefallen.
Auch hier gilt mein Dank dem Michael Müller Verlag, der mich vor allem mit seiner guten Tourenbeschreibung und der beigelegten Karte, sicher durch das Belgische Viertel geführt hat. Ansonsten hätte ich wohl nie so schöne Läden entdeckt.
Du machst wirklich Lust auf Köln! Danke für die schönen Tipps. Es ist ein Genuss, mit dir an diesem heißen Tag durch Köln zu reisen!
Alles Liebe
K.
Köln hat mich auch wirklich überrascht. Ich freue mich sehr, dass dir meine Tipps gefallen.
Herzliche Grüße,
Lynn
Hallo, schöner Bericht über ein wunderschönes Viertel in Köln. Wenn Du nochmal hier her kommst, kann ich dir gerne noch Tipps geben, welche Viertel und Ecken neben den Touri Gegenden besonders toll sind. Warst du abends auch am Brüsseler Platz? Ist schon länger kein Geheimtipp mehr, aber dennoch gibt es hier viele Kölner, die abends ihr Bierchen dort trinken.
Ich selber wohne in Köln und habe auch einen Beitrag über Köln geschrieben. Schau doch mal rein.
http://lifestyle.joanafranke.de/?page_id=2009
Der für mich schönste Stadtteil ist Ehrenfeld, weil es hier so Multikulti ist und man viel erleben kann. Tolle kleine Geschäfte und Boutiquen, tolle Restaurants, eine Kafferösterei und coole Clubs. Zudem ist es zu Fuss nur einen Katzensprung in die Innenstadt.
Viele Grüße
Joana
Hallo Joana,
da komme ich doch gerne mal drauf zurück :) Ich war wirklich total positiv von Köln überrascht. Leider hatte ich nur einen Tag Zeit und den habe ich ausgiebig genutzt, um mir das Belgische Viertel anzuschauen. Danach taten mir aber so die Füße weh, das ich nur noch zurück ins Hotel konnte, um die Füße hoch zu legen.
Ehrenfeld klingt auch total klasse! Wer weiß, vielleicht komme ich ja in 2016 dazu, nochmal nach Köln zu fahren. Und obwohl es natürlich der Touriklassiker schlechthin ist, will ich unbedingt auch mal auf den Dom. Gerne schaue ich auch mal bei deinen Tipps vorbei :)
Liebe Grüße und Danke fürs Vorbeischauen,
Lynn