Kapstadt – ein kleiner Guide
[Werbung] Kapstadt wird nicht ohne Grund häufig unter die Top 10 der schönsten Städte weltweit gewählt. Auch ich habe mich sofort in die City am südlichen Rand des afrikanischen Kontinents verliebt. 2016 war ich nun mittlerweile schon zum zweiten Mal dort und wenn das kein guter Grund ist einen kleinen Guide über die Stadt zu erstellen, dann weiß ich auch nicht weiter.
Ankommen
Der Flughafen in Kapstadt liegt relativ zentral, sodass man nach wenigen Autominuten schon mitten in der Stadt ist. Ich würde davon abraten, einen Transfer schon im Voraus zu buchen, da diese häufig überteuert sind. Es gibt genug Taxis, die einen ins Zentrum fahren und das für weniger Geld. Man fährt sogar noch günstiger, wenn man einen der MyCity Busse nimmt. Deren Streckennetz ist sehr gut ausgebaut und total übersichtlich. Am Flughafen gibt es ein Papierticket für 70Rand. Solltest du planen länger die Busse zu nutzen, brauchst du die Myconnect-Card, auf die du dein Guthaben lädst. Diese wird dann automatisch nach der Fahrt abgebucht. Das Ticket kann man an verschiedenen Schaltern in der Stadt erwerben und manchmal haben die Guesthousebesitzer sogar noch eines vom Vorgänger übrig. Mit diesen Tickets kostet die Fahrten umgerechnet zwischen 0,40€ und 2€, je nach Tarif.
Unterkunft
Kapstadt hat unglaublich viele Unterkünfte zu bieten, vom günstigen Backpackers, bis hin zum Luxus-Hotel. Man sollte sich deshalb vorher entscheiden, was man ausgeben will und vor allem auch, in welchem Viertel man unterkommen möchte. Gerade in der Umgebung von Kloof und Long St. gibt es viele Hostels. Etwas ruhiger sind hingegen Viertel wie Sea Point oder Three Anchor Bay. In letzterem liegt auch ein Guesthouse, das ich euch sehr ans Herz legen möchte. Gastgeber Burt hat dort ein wunderschönes Nest geschaffen, in dem ich mich sofort wohl gefühlt habe. Für knapp 50€ bekommt man hier gemütliche Zimmer mit täglich gefülltem Weinvorrat im Kühlschrank. Beim Anchor Bay Guest House handelt es sich nämlich um ein Bed&Wine. Vor allem überzeugt hat aber die tolle Lage mit allem Wichtigen in wenigen Gehminuten entfernt. I like!
Essen
Ich glaube in Kapstadt gibt es ungefähr alles was das Herz begehrt. Am besten verlasst ihr euch auf die Tipps der Locals, daran habe ich mich auch gehalten. Da ich vor allem in Three Anchor Bay und Sea Point gegessen habe, beziehen sich meine Tipps auch auf diesen Stadtteil. Besonders gut hat mir die Tapasbar „Sotano“ gefallen. Dort gibt es neben super leckerem Essen (Achtung, riesen Portionen!), auch Freitags und Samstags Live Musik. Auch Richard´s an der Ecke Main Rd. und Three Anchor Bay Rd. ist sehr zu empfehlen. Hier gibt es ebenfalls wahnsinnig gutes Essen (vor allem Seafood) und am Wochenende Live Musik.
„If you´re a bit more adventurous try the Greek“
Für uns als Europäer möglicherweise nicht so abenteuerlich, aber ein gutes Beispiel dafür, das man wirklich alles in Kapstadt bekommt. Was ich euch aber absolut ans Herz legen möchte ist Butternut (Kürbis) und für den Hunger zwischendurch die Salate von Woolworths. Wie kann ein Supermarkt-Fertigsalat nur so lecker sein?! Ansonsten gibt es an jeder Ecke auch 7Elevens.
Sich quer durch alle Küchen futtern kann man besonders gut auch auf dem Neighbourgoods Market in der Old Buiscuit Mill, im Stadtteil Woodstock. Dazu aber unter Shopping mehr. Mir war es dort allerdings fast zu voll, sodass ich mich sehr gefreut habe etwas abseits von allem, den „Cinta Food Market“ zu entdecken. Dort gibt es an verschiedenen Stationen Kap und Malaysian Food Fusion.
Shopping
Auch Shoppen lässt es sich in Kapstadt wahnsinnig gut. Besonders bekannt ist sicherlich die V&A Waterfront. Dort gibt es viele Touristenshops, aber auch Filialen von großen, weltweit agierenden Ketten. Kleinere Boutiquen findet man wiederum entlang der Kloof und Long St. Die Innenstadt von Kapstadt hat mich nicht unbedingt überzeugt, aber wer das erste Mal afrikanisches Flair schnuppern will (zumindest das, was man meist klischeehaft im Kopf hat), wird auf dem Markt am Greenmarket Square bestimmt fündig.
Auch an dieser Stelle kann ich die Old Buiscuit Mill nur sehr empfehlen. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände haben sich allerhand Künstler und Kreative angesiedelt und man findet von tollem, handgemachten Schmuck, über ausgefallene Kleidung und Accessoires, alles was das Herz begehrt. Natürlich ist die Mühle kein Geheimtipp mehr und gerade am Wochenende sehr überlaufen, aber mir hat es trotzdem total gut gefallen. Auch ist der Stadtteil Woodstock, indem Old Buiscuit Mill liegt, einen Abstecher wert. Auch außerhalb des Geländes gibt es viele kleine Geschäfte und Restaurants. Etwas unheimlich war nur das ankommen. Ohne groß zu überlegen sind wir einfach zur Busstation „Woodstock“ gefahren. Die lag aber noch ein weites Stück von unserem eigentlichen Ziel entfernt. So mussten wir durch einige nicht ganz so belebte Häuserblocks laufen, ehe wir die Hauptstraße erreicht haben. Aber was soll ich sagen? Kapstadt ist eben nicht nur Hochglanz und letztendlich war ja auch alles in Ordnung. Für den Rückweg haben wir uns einfach einen der Golden Arrow Busse heran gewunken und sind wieder ins Stadtzentrum gefahren. Diese funktionieren ganz ohne Karte und man bezahlt direkt vorne beim Fahrer seine Fahrkarte.
Geld
In Südafrika im Allgemeinen und in Kapstadt im speziellen kann man nahezu alles bargeldlos mit Visa bezahlen. Du solltest dich allerdings im Vorfeld über eventuell anfallende Gebühren informieren, nicht das es ein böses Erwachen gibt. Bargeld würde ich direkt am Flughafen tauschen, da dort die Gebühren am geringsten sind. Falls du Nachschub brauchst, empfehle ich es sehr an einen Bankautomaten zu gehen, der innerhalb einer Bank ist. Diese sind oftmals überwacht und man kann alles in Ruhe durchgehen.
Auch wenn ich Kapstadt als sehr sicher empfunden habe, gab es auch während meines Aufenthalts ein negativ Beispiel. So hat ein anderer Hotelgast Geld an einem Automaten ziehen wollen, der unbewacht draußen stand. Er war schon fertig mit allem, als ihn ein anderer Mann angesprochen hat und meinte, er hätte etwas vergessen. Anstatt weiter zu gehen hat diese sich bequatschen lassen und ist zurück zum Automaten, hat seine Karte nochmal reingesteckt und den Pin eingetippt. Die Ende vom Geschichte: Ein Komplize hat sich den Pin eingeprägt, die Karte geschnappt und ist damit so schnell es ging, weg gelaufen. Diese Situation hätte auch vermieden werden können, ist aber ein Beispiel dafür, sich nicht beirren zu lassen. Im Zweifelsfall lieber bei der Bank anrufen und dort alles klären.
Sicherheit
Ich habe mich in Kapstadt immer sehr sicher gefühlt, die Menschen sind unglaublich hilfsbereit und im Innenstadtbereich ist viel Security Personal unterwegs. Dennoch gibt es auch negativ Beispiele, wie weiter oben schon berichtet. Generell gilt, wie in allen Großstädten dieser Welt, nicht zu viele Wertsachen mit nehmen und gerade in etwas ärmeren Gegenden vielleicht nicht unbedingt die dicke Spiegelreflex rauszuholen. Auch solltest du immer auf dein Bauchgefühl hören, fühlt es sich nicht gut an, dann lass es lieber bleiben. Gute Informationsquellen was die Sicherheit angeht sind natürlich immer die Einheimischen. Sei dir also nicht zu schade deinen Guesthousebesitzer/ Hostelbetreiber/ Hotelbesitzer etc. zu fragen, wo du dich ohne Probleme bewegen kannst. Im Dunkeln halte ich es für angebracht sich in eine Gruppe oder minimal zu zweit zu bewegen.
Sightseeing
Wo soll ich da anfangen? Kapstadt hat so unglaublich viele Sehenswürdigkeiten, dass man gut Monate in dieser Stadt verbringen kann. Deshalb werde ich mich zunächst auf die gängigsten Highlights beschränken.
Die Ikone Kapstadts ist natürlich der Tafelberg. Auf unterschiedlichen Wanderwegen von 1-3 Stunden kann man ihn erklimmen, oder ganz gemütlich die Seilbahn nehmen. Kleiner Tipp: Gutes Wetter und freie Sicht nutzen. Es kann passieren das schon am nächsten Tag der Tafelberg seinen Kopf in den Wolken hat. Dies kann ebenfalls ein einmaliges Erlebnis sein, allerdings hat man dann nicht die atemberaubende Aussicht auf die City Bowl.
Ganz gemütlich lässt sich die Stadt mit den Hop on, Hop off Bussen erkunden. Ich finde diese Art des Sightseeings perfekt, wenn man einen langen Flug hinter sich hatte und einen ersten Eindruck über die Stadt bekommen möchte. Tickets kann man im Bus erwerben oder an den City-Stationen an der V&A Waterfront bzw. Kloof St. Dort gibt es auch Getränke und Sandwiches.
Sowieso ist V&A Waterfront ein gutes Stichwort. Vermutlich ist sie Anziehungspunkt für alle Reisenden, die in Kapstadt zusammen kommen. Zwar ist es dort sehr touristisch, aber irgendwie gehört es auch dazu. Vor allem das neu entstandene Einkaufszentrum „Watershed“ ist wirklich sehenswert. Dort gibt es allerhand Boutiquen und kleine Shops, die Kleidung, Accessoires, Dekozeugs und Möbel abseits von typischen Souvenirs wie der Holzgiraffe oder Masken, verkaufen.
An der V&A findet sich auch der Terminal, wo die Schiffe zu Robben Island ablegen. Robben Island hat mich sehr beeindruckt! Schon die halbstündig Überfahrt mit original Schiffen von damals ist ein echtes Highlight. Auf der Insel selber nimmt man zuerst an einer Rundfahrt über die Insel teil, ehe man von einem ehemaligen Häftling herumgeführt wird. Ich hätte unserem Führer noch ewig zu hören können, so charismatisch hat er erzählt.
Auch gibt es auf Robben Island viel an örtlicher Flora und Fauna zu entdecken. So haben wir vom Bus aus Wale sehen können, es gibt dort eine kleine Pinguinkolonie und natürlich (daher dann wohl auch der Name) Robben. Auch ist uns eine kleine Schildkröte über den Weg gelaufen.
Für die legendäre Cape Point Tour sollte man einen ganzen Tag einplanen. Diese führt über Hout Bay und der Seehundkolonie, bis zum Kap der Guten Hoffnung (übrigens nicht der südlichste Punkt Afrikas, aber immerhin der süd-westlichste) und Cape Point, über Boulders Beach wo die große Pinguinkolonie ist, zum Kirstenbosch Botanical Garden und wieder zurück nach Kapstadt. Diese Tour kann man entweder geführt unternehmen oder auf eigene Faust und in eigenem Tempo erfahren. Und das Interessante dabei ist, obwohl man den ganzen Tag unterwegs ist, verlässt man kein einziges Mal Kapstadt.
Sowieso sind die Botanischen Gärten von Kirstenbosch ein echtes Highlight! Am Fuße des Tafelbergs gibt es hier unzählige farbenfrohe Pflanzen- und Baumarten zu entdecken. Seit knapp zwei Jahren gibt es nun auch einen Baumwipfelpfad, der zum Erkunden einlädt. Im Sommer finden dort außerdem regelmäßig Konzerte statt, die absolut hörenswert sind. Die Kapstädte verabreden sich einfach mit ein paar Freunden, nehmen lecker Essen mit und genießen einen lauen Sommerabend mit Musik.
Wie du siehst gibt es in Kapstadt unglaublich viele Möglichkeiten was die Art der Unterkunft und des Sightseeings angeht. Eine hilfreiche Seite um verschiedene Bausteine zu buchen ist hierbei Meier´s Weltreisen. Hier kann man neben Hotel und Mietwagen, auch verschiedene Rundreisen machen. Sehr interessant finde ich zum Beispiel Weltenbummler durch Namibia & Südafrika. Diese Rundreise ist ähnlich aufgebaut wie die, die ich jetzt 2016 gemacht habe. Auf dieser 14 tägigen Rundreise, die man auch als Privatrundreise buchen kann, schaut man sich zunächst die schönsten Orte des Nordens in Namibia an, ehe man mit dem Flugzeug ans Kap fliegt. Neben Kapstadt bekommt man hier auch noch die Highlights der Garden Route zu sehen. Also ein rundum sorglos Paket.
Hey Lynn,
du hast mir soeben Kapstadt sehr schmackhaft gemacht. Vor allem die Pinguinkolonie. aaawww. Einfach herrlich.
Hast du die Cape Point Tour auf eigene Faust gemacht oder geführt? Sind dort viele Touris unterwegs oder hat man auch etwas Ruhe und Gelegenheit den Ort wirklich auf sich wirken zu lassen?
Viele Grüße
Dori
Hey Dori,
das freut mich! Die Pinguine sind auch zu niedlich.
Ich habe die Cape Point Tour geführt gemacht, deshalb war es auch sehr voll, weil alle Touranbieter in etwa den gleichen Zeitablauf haben.
Wenn man das umgehen möchte, kann man auch in entgegengesetzt Richtung fahren oder den Tag etwas entzerren. Mich persönlich hat das jetzt aber nicht so dolle gestört. Wir haben die Reise danach ja komplett in Eigenregie gemacht und dann fand ich es nochmal sehr entspannend nichts machen zu müssen.
Liebe Grüße,
Lynn
Liebe Lynn,
bald ist es auch bei mir soweit..ich höre Kapstadt schon rufen. :)
Habe 3 Fragen an dich:
1. Wie genau hieß deine Tour bei Get your Guide?
2. Wie weit im Voraus hast du den Robben Island Besuch gebucht?
3. Warst du auch in Hermanus?
Ganz liebe Grüße Janine
Liebe Janine,
Oh wie schön! Ich wünsche dir schon mal ganz viel Spaß!! :)
1. Ich weiß es leider gerade nicht aus dem Kopf. Aber die war von Springbok Atlas und ich glaube auch die günstigste. Ach ja! Und als Titelbild war da ein Pinguin. Vom Prinzip sind die alle auch sehr ähnlich. Ich würde mir einfach nochmal die Bewertungen durch lesen.
2. Ca. Eine Woche. Ich wollte kein Risiko eingehen und nachher ohne Ticket dastehen. Online haben die umgerechnet auch nur ca. 15€ gekostet und es hat sich absolut gelohnt.
3. Leider nicht. Aber ich kann mir gut vorstellen, das es dort toll ist.
Liebe Grüße,
Lynn