Der Hippie-Trail, eine Yogalehrerin, die noch nie in Indien war und ein Ashram, in welchem auch die Beatles zu Gast sind. Dazwischen liegen beinahe 50 Jahre , zwei Zeitgeister und ein tragisches Familiendrama. In seinem neuen Roman „Yoga Town“, spielt Beststeller Autor Daniel Speck gekonnt mit Klischees und schafft so eine Familiengeschichte, die geprägt ist von Liebe, Verlust und einer Prise Spiritualität, ohne sich in Banalitäten zu verlieren.
Yoga Town von Daniel Speck
Es stellte alles auf den Kopf, was Lou über Musik wusste. Für seine Generation zählte nur das Neue, das Unerhörte, das Experimentelle als Kunst. Aber diese Musik war so alt und anziehend wie die Erde selbst. Sie hatte Wurzeln. Wir sind dabei, alle Wurzeln auszureißen, dachte Lou, und wundern uns, warum wir so verloren sind.
Yoga Town, Seite 141
Darum geht’s in Yoga Town
In Lucys Leben läuft nicht alles rund. Zwar ist sie eine erfolgreiche Yogalehrerin, doch in Indien war sie noch nicht, zu ihren Eltern dringt sie auf eine gewisse Art nicht durch und von ihrem Lebenspartner hat sie sich kurzentschlossen getrennt, weil die Beziehung einfach zu gut läuft und sie die Nähe nicht weiter zulassen kann. Eines Abends platzt ihr Vater Lou, der irgendwo auf dem Hippie-Trail seiner Jugend hängen geblieben ist, ins Yogastudio. Er ist auf der Suche nach Lucys Mutter Corinna, die ohne Abschiedsworte verschwunden ist. Ohne lange zu zögern fliegt Lucy nach Indien. Im Schlepptau ihren plötzlich eher ängstlichen Vater und ein Familiengeheimnis, welches mit Lucys Geburt zusammenhängt. Wird sich in Rishikesh das Rätsel lösen und Corinna wieder auftauchen?
1968 ist das Jahr, in welchem Lou gemeinsam mit seinem Bruder auf dem Hippie-Trail nach Indien reist. Im Schlepptau zwei junge Frauen, eine davon Lucys Mutter. Nach einer abenteuerlichen Reise landen die vier in einem Ashram, wo auch ihre Idole die Beatles längere Zeit verbringen. Am Ende dieses Abenteuers sollen jedoch nicht mehr alle in der ursprünglichen Konstellation nach Deutschland zurückkommen. Mehr und mehr kommt Lou ins Erzählen und Lucy beginnt zu verstehen, was in dieser Zeit passiert ist und wie es ihr späteres Leben bestimmen sollte.
Mit „Yoga Town“ hat Daniel Speck einen unterhaltsamen Roman geschaffen, welcher Brücken zwischen den Generationen schlägt. Sowohl ich, als auch meine Eltern haben das neue Buch des Bestsellerautors gerne gelesen und ich bin sicher, es hat in uns ganz unterschiedliche Dinge angesprochen. Wie immer in den Romanen von Daniel Speck lernt man ganz nebenbei noch etwas beim Lesen, die Handlung ist kurzweilig ohne an Tiefe vermissen zu lassen und die Charaktere kraftvoll gezeichnet. Zwar kommt „Yoga Town“ für mich nicht an Titel wie „Bella Germania“ oder „Jaffa Road“ ran, beides ganz außergewöhnliche Roman, aber ich habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt und wollte wissen, wie die Geschichte um Lou, seinen Bruder und den Rest ausgeht. Klare Empfehlung für Daniel Speck Fans und solche, die es noch werden wollen.
Daniel Speck
Yoga Town
Gebundene Ausgabe
480 Seiten | ISBN: 978-3949465048
25€ [D] über Amazon [Affiliate Link]
Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Stöbern und Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen reist nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.