Wir Herrenmenschen – Unser rassistisches Erbe: Eine Reise in die deutsche Kolonialgeschichte
Gut gesagt:
„Hundert Jahre nach dem Ende des Alptraums ist es Zeit, den postkolonialen Diskurs des globalen Südens aufzunehmen (…). Vielleicht könnten wir dann eines fernen Tages den ewigen Kolonialisten in uns überwinden und die Menschen aller Kulturen und Hautfarben so wahrnehmen, wie es sich Frantz Fanon ersehnt hat. In einer autobiografischen Anmerkung schreibt er: „Ich wollte ein Mensch sein, nichts als ein Mensch.“
Darum geht´s in Wir Herrenmenschen
In Wir Herrenmenschen begibt sich der Autor Bartholomäus Grill auf die Spuren der kolonialen Vergangenheit von Deutschland. Er reist einmal rund um den afrikanischen Kontinent und besucht die ehemaligen Kolonien „Deutsch-Ostafrika“, genauso wie „Deutsch-Südwestafrika“, Kamerun und Togo. Auch spart er nicht Kiautschou in China und Timbunke in Papua-Neuginea aus. Was daraus entstanden ist, ist ein spannender Tatsachenbericht, gepaart mit historischen Erzählungen. Grill ist ein sorgfältiger Zuhörer und rekonstruiert die bei weitem nicht friedliche Vergangenheit Deutschlands als Kolonialmacht.
Gefällt weil:
Die deutsche Kolonialgeschichte mich schon länger interessiert. Leider wurde dieses Thema kaum in der Schule behandelt. In Wir Herrenmenschen habe ich ein kompaktes Werk gefunden, welches anschaulich verdeutlicht, welche koloniale Vergangenheit Deutschland hat und welche Auswirkungen auch heute noch zu sehen sind.
Grill ist ein sehr reflektierter Autor, der ein fundiertes Wissen vor allem über den afrikanischen Kontinent aufweisen kann. Besonders erfreulich finde ich auch, dass er neben Zeitzeugen auch außer-europäische Autor*innen zu Wort kommen lässt. Etwas was im (wissenschaftlichen) Diskurs leider längst noch nicht Standard ist.
wir herrenmenschen
Wir Herrenmenschen – Unser rassistisches Erbe: Eine Reise in die deutsche Kolonialgeschichte
Bartholomäus Grill
304 Seiten | Hardcover
ISBN: 978-3827501103
24,00€ (D) über Amazon [Affiliate Link]
Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.