Wikipedia: Wanderlust war bereits ein mittelhochdeutsches Wort und beschreibt die Lust am Wandern, den steten inneren Antrieb, sich zu Fuß die Natur und die Welt fern der Heimat zu erschließen.
Und genau diese Wanderlust hat mich am Vatertag gepackt. Zusammen mit 3 Freunden habe ich mich auf den Weg in den Harz gemacht. Unser Ziel war der neu eröffnete Baumwipfelpfad Bad Harzburg.Nach einem kurzen Schweißausbruch bezüglich der Parkplatzsuche (Ups, an so einem Feiertag ist ja doch viel los…), ging aber doch alles ganz schnell und wir standen in der Schlange, um Ticket zu kaufen.
Hier ging es wieder erwartend sehr flott und wir haben uns bald auf den Weg zu den Baumwipfeln gemacht
Der Pfad ist wirklich schön gestaltet. Auch ich mit meiner kleinen Höhenangst habe mich doch sehr wohl gefühlt. Es gibt verschiedene Stationen, an denen man etwas zu der Flora und Fauna rund um den Pfad erfährt. Mein einziger Kritikpunkt sind die fehlenden Mülleimer. Zwar ist da oben nicht viel Platz, aber gerade dort, sollte man doch auf anfallenden Müll achten oder? Es nehmen sicherlich nicht alle ihre Hinterlassenschaften wieder mit…
Nach ca. einem Kilometer Pfad, landet man wieder auf der Erde. Dort gibt es dann die Möglichkeit den Burgberg zu erwandern (oder die Seilbahn zu nehmen). Hart wie wir sind, haben wir natürlich den kürzeren, aber auch wesentlich steileren Weg genommen.
Nachdem wir wieder zu Atem gekommen sind, musste entschieden werden, wie es denn nun weiter geht. Da das Wetter mittlerweile einfach bombenhaft geworden ist, haben wir uns schnell entschieden, bis zum Luchsgehege weiter zu wandern. Auch hier stellt sich wieder die Möglichkeit einen leichteren und einen etwas schwereren Weg zu wählen. Da der schwerere nicht wirklich schwer ist, nicht so stark frequentiert und sowieso viel schöner ist, haben wir uns natürlich für diesen entschieden.
Vorbei ging es dann an wunderschönen Tannenwäldern und kleinen Lichtungen, immer mit Blick auf den Brocken.
Früher oder später hat uns der Wald wieder ausgespuckt und wir sind an den Rabenklippen angekommen. Heute an Vatertag war auch ordentlich was los und mit Idylle war nicht viel… Auch an „normalen“ Tagen ist dort viel betrieb, aber das Publikum ist deutlich angenehmer.
Trotzdem haben wir uns für ein stärkendes Radler entschieden und der Aussicht tut ja auch der größte Ansturm keinen Abbruch.
Die Luchse haben sich leider nicht blicken lassen. Trotzdem waren wir nun gestärkt von der Pause und haben uns auf den Weg zurück gemacht. Angetrieben von gröhlenden Vatertagstrupps (da sind ja auch erstaunlich viele Frauen bei, das hat sich mir irgendwie noch nicht erschlossen), waren wir dankbar für jeden kleinen, verschlungenen Pfad, der uns von den Massen weg gebracht hat.
Runter geht es ja bekanntlich immer schneller und bald sind wir auch auf dem Parkplatz angekommen. Trotz des Vatertages war es ein wunderschöner Tag. Man muss auch sagen, das dort Massen längst noch keine wirklichen Massen sind. Es handelt sich eher um vereinzelte Grüppchen und auf den „schwereren Wegen“, begegnet man diesen gar nicht.
Dieser Tag Auszeit hat sich für mich wie eine ganze Woche Urlaub angefühlt und es war wunderschön. Zum Glück ist der Harz nicht weit und ich kann es jedem nur empfehlen, dort mal vorbei zu schauen. Und vielleicht seht ihr ja, im Gegensatz zu mir, auch einen Luchs.
Von dem ganzen Tag ist auch ein Video entstanden, das ihr euch hier anschauen könnt: