Rezension How to Kill Yourself Abroad – Der Atlas für Waghalsige, Leichtsinnige und Lebensmüde
Gut gesagt:
„In diesem Atlas für Waghalsige, Leichtsinnige und Lebensmüde ist für wahrlich jeden etwas dabei: Ziele, bei denen man ein kleines bisschen Nervenkitzel umsonst dazu bekommt. Ziele, bei denen man vorher besser eine umfassende Reiseversicherung abschließt. Und natürlich auch Ziele, bei denen die Rückkehr eher unwahrscheinlich ist. All das garniert mit den schönsten Anekdoten, praktischen Informationen und einem gelegentlichen, sanften Hauch von Zynismus.“
Darum geht’s:
Unser wunderschöner Planet ist voll mit Orten, an die wie nur all zu gerne mal Reisen würden. Träumt nicht jede*r von uns davon einmal in seinem Leben an einem weißen Sandstrand unter Palmen zu liegen, zum Sonnenaufgang einen Berg zu erklimmen, durch den Großstadtdschungel berühmter Metropolen zu flanieren oder auf Safari wilden Tieren zu begegnen?
Wenn du gerade die ganze Zeit den Kopf geschüttelt hast, dann ist das Buch „How to Kill Yourself Abroad“ von Markus Lesweng vermutlich genau richtig für dich. Denn wie der Titel es schon verrät, geht es um Orte auf der Welt, wo man volles Risiko eingehen kann und vielleicht auch nicht mehr lebendig zurückkommt. Dazu gehören unfassbar heiße Wüsten, eine Insel voller Schlangen, diverse Orte die mit zahlreichen Giftstoffen kontaminiert sind und andere Gefahren.
Gefällt weil:
Autor Markus Lesweng eine gehörige Portion Sarkasmus und Zynismus mitbringt, also genau meine Art von Humor. „How to Kill Yourself Abroad“ ist eine ganz andere Art des Reiseführers und doch lässt das Buch einen staunen über die Diversität nicht nur natürlicher Lebensräume, sondern auch dem Einfallsreichtum der Menschheit.
Nicht selten schlägt man sich beim Lesen selbst an den Kopf, wie fahrlässig mit Umweltbelastungen umgegangen worden ist und es auch immer noch geschieht und welches Erbe viele Regionen davontragen. Genauso faszinierend ist es aber auch zu sehen, was Mutter Natur alles geschaffen hat. Gerade als Wüstenfan faszinierend mich natürlich so abgelegene Orte. Aber auch Ozeanströmungen, undurchdringlicher Dschungel und Vulkane finde ich mehr als spannend.
Einen kleinen Abzugspunkt gibt es dann aber doch. An einigen Stellen ist mir „How to Kill Yourself Abroad“ einfach zu makaber. Wir als aus dem globalen Norden stammende sind einfach unglaublich privilegiert. So mag es „witzig“ erscheinen Ebola als Möglichkeit des schnellen Ablebens zu porträtieren, wie haben aber auch die Möglichkeit dieser Situation schnellstmöglich zu entfliehen.
Den Menschen vor Ort ist diese Wahl nicht überlassen. Außerdem reproduziert das Buch Stereotypen vom afrikanischen Kontinent, als gefährlicher Ort, an dem es von Krankheiten nur so wimmelt. An andere Stelle geschieht dies mit der Gefahr durch muslimische radikale Attentäter.
Ich bin mir leider nicht ganz sicher, ob wirklich jede*r hier so differenzieren kann zwischen Spaß und Ernst und ob man über bestimmte Dinge Witze machen sollte.
Nichtsdestotrotz habe ich durch „How to Kill Yourself Abroad“ viel über den Planet Erde erfahren, was ich in normalen Reiseführern wohl eher nicht nachlesen kann. Auch heute noch in einer Zeit wo so viel gereist wird gibt es Orte, wo man fast komplett allein ist und das Abenteuer suchen kann. Gepaart ist das Buch vor allem mit schönen Fotografieren, die das Fernweh anregen.
„How to Kill Yourself Abroad“ ist also nicht nur ein Buch für alle, die ein kleines bisschen Lebensmüde sind, sondern auch für diejenigen, die gerne über den Tellerrand schauen, Humor haben und nach Abenteuern „of the path“ suchen.
how to kill yourself abroad
How to Kill Yourself Abroad
Der Atlas für Waghalsige, Leichtsinnige und Lebensmüde
Markus Lesweng
192 Seiten | Softcover
ISBN: 978-3-95889-201-9
19,95€ (D) über COONBOOK.
Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.