Erzählt man anderen davon, dass man eine Reise durch die Toskana plant, bekommen die meisten leuchtende Augen und fangen an zu schwärmen. Viele haben gleich das einmalige Licht, sanfte Hügel und Zypressen vor Augen, egal ob sie schon mal dort waren oder nicht. Für meinen Partner und mich war es im Oktober 2022 der erste Besuch und ich verrate dir hier an dieser Stelle meine 6 + 2 Tipps für die Toskana.
Ein paar Worte zum Anfang
Sicherlich hast du dich gefragt, warum 6 + 2 Tipps? Ich möchte damit unterscheiden, dass du 6 Ausflugstipps für die Toskana und 2 wunderbare Unterkünfte für die Toskana empfohlen bekommst. Wir haben unsere Rundreise in Florenz begonnen und sie dort auch wieder geendet. Insgesamt waren wir sechs Nächte exklusive Florenz in der Toskana. Mit all den schönen Wanderungen, die man in der Region unternehmen kann, war es eigentlich viel zu wenig, aber gerade genug, um einen Eindruck zu bekommen und sich ein bisschen in die wunderschöne Toskana zu verlieben.
Wir sind mit dem Zug von Hannover über München und einem längeren Stopp nach Verona angereist. Zurück ging es dann über Bozen, wo wir ebenfalls ein paar Tage verbracht haben. Mehr Informationen zu unserer Reise und Zugfahren in Italien, gibt es hier ↗
Los geht’s – meine Tipps für deinen Toskanaurlaub
Wandern in den Alpi Apuane
Im äußersten Nordwesten der Toskana findet man die beeindruckenden Alpi Apuane. Die Apuanischen Alpen, wie sie im Deutschen heißen, haben so gar nichts mit dem klassischen Toskana-Bild gemein, welches ich vor Augen hatte. Die weißen Gipfel der Berge, hier wird auch viel Marmor gewonnen, ragen bisweilen schroff in den Himmel und gerade im herbstlichen Nebel und mit der Laubfärbung wirkt alles sehr mystisch.
Die höchsten Gipfel der Alpi Apuane reichen an die 1800 m und können auch mal mit Schnee bedeckt sein. Wir haben uns für die Wanderung zum Monte Forato entschieden, ein natürlicher Bogen im Fels, hinter dem es steil bergab geht. Wir haben im Bergdörfchen Pruno das Auto geparkt und sind von dort losgegangen. Die Wanderung hat rund 3 Stunden gedauert und erfordert gerade im letzten Abschnitt vor dem Bogen etwas Trittsicherheit.
Der vielleicht schönste Strand Italiens und Montemarcello
Geografisch gesehen verlasse ich mit diesem Tipp die Toskana und nehme euch mit nach Ligurien. Praktisch gesehen ist das niedliche Örtchen Montemarcello und der darunter liegende Strand Punta Corvo allerdings nicht weit von der Grenze zur Toskana entfernt und einen Besuch wert.
Punta Corvo gilt unter einigen als der schönste Strand in Italien. Sicherlich kann man darüber streiten und ich kenne längst nicht alle Strände in Italien (Überraschung), aber der Strand mit seinem schwarzen Sand in der abgelegenen Bucht ist schon ein Traum. Insbesondere, weil er nur über rund 700 Stufen zu erreichen ist, die ordentlich schweißtreibend sind. Dafür sind aber nicht all zu viele Menschen in der Bucht und man hat das Gefühl, sich den Aufenthalt wirklich erarbeitet zu haben.
Nachdem man den schweißtreibenden Rückweg bewältigt hat, wartet mit Montemarcello ein wirklich süßer Ort und zum Glück auch ein wenig Gastronomie, um ein kühles Getränk oder eine Pizza zu sich zu nehmen.
Mein Lieblingsreiseführer für die Toskana
Wie immer war ich sehr happy mit dem Toskana Reiseführer von Dumont Reise-Taschenbücher. Dieser ist in der 2. Auflage 2022 erschienen und vereint bekannte, wie auch unbekannte Tipps, Einblicke in Land und Leute und wird durch schöne Bilder und die Leidenschaft der Autor*innen für die Toskana getoppt.
Flamingos bei Castiglione della Pescaia
Die Toskana ist wahnsinnig vielfältig. Von den „Alpen der Toskana“ bis hin zum Mittelmeer. In der Nähe des Ortes Castiglione della Pescaia steht das Museo Casa Rossa Ximenes, mitten in einem Naturschutzgebiet. In der einmaligen Auen-Landschaft tummeln sich eine Vielzahl von Wasservögeln, unter ihnen auch rosa Flamingos. Man kann sie von unterschiedlichen Aussichtspunkten gut beobachten und im Museum mehr über diese einmalige Landschaft lernen. Der Zugang zu den Aussichtspunkten ist kostenlos, lediglich im Museum muss man Eintritt zahlen.
Die Thermalquellen der Toskana
In der Toskana gibt es einige Thermalquellen. Zur berühmtesten gehören sicherlich die Thermalquellen von Saturnia. Wir haben das heiße Wasser allerdings bei der Terme di Petiolo genossen und uns beinahe stundenlang in den natürlichen Becken aufgehalten. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als in der freien Natur in heißem Wasser zu baden. Eine echte Wohltat. Nur der leichte Schwefelgeruch müsste nicht sein, ist wohl aber das kleinere Übel.
An der Terme di Petiolo gibt es sowohl die Möglichkeit in eine richtige Therme zu gehen, die Eintritt kostet, oder im Fluss nebenan zu baden. Es gibt außerdem einen Imbisswagen und ein besseres Restaurant. Alles ist direkt von der kleinen Straße aus zu sehen, die den Fluss und die heißen Quellen überquert. Hier gibt es auch Parkmöglichkeiten.
Was wäre die Toskana ohne Florenz?
Florenz ist DAS Tor zur Toskana und sollte bei einer Reise durch die Toskana nicht fehlen. Die Stadt atmet Kunst und Kultur und beherbergt einige der berühmtesten Kunstwerke unserer Weltgeschichte. Mir hat es besonders gut gefallen, mich durch die Gassen treiben zu lassen, die Ausblick auf die Stadt von der andere Uferseite des Arno zu genießen, durch den Mercato Centrale Firenze zu schlendern und nicht nur ein Sandwich bei Pino’Sandwiches zu genießen (mein absolutes Highlight in Florenz. Ich habe mir sogar ein T-Shirt von ihnen gekauft).
Die Dörfer der Maremma
Maremma nennt man im italienischen ein sumpfiges Küstenland. Lange Zeit haben hier keine Menschen gewohnt, es gab bis ins 19. Jahrhundert Malaria und es verirren sich nur wenige Tourist*innen in diese Ecke der Toskana. Dabei hat mich gerade diese Region besonders fasziniert. Mit dem Auto kann man eine schöne Landpartie über die Dörfer der Maremma machen. Ein Ausflugstipp vor allem für schlechtes Wetter. Wir haben in Sassofortino begonnen und sind vom Kirchplatz zu einer kleinen Burgruine mitten im Wald gelaufen. Im Anschluss ging es nach Roccatederighi. Die Häuser schmiegen sich an einen Berghang und in den schmalen Gassen läuft man immer weiter nach oben, ehe man von einem Felsen mitten im Dorf, eine einmalige Sicht über die Maremma bis zum Mittelmeer hat. Abrunden sollte man diesen Ausflug bei „da Nada“, einem wunderbaren Restaurant mit lokalen, oberleckeren Speisen.
Unsere wunderbaren Unterkünfte in der Toskana
La Camere di Gio im Norden der Toskana
Zunächst waren wir drei Nächte in „La Camere di Gio“. Einem netten Guesthouse mit Familienanschluss, welches sehr ordentlich und modern eingerichtet ist. Die Lage ist hervorragend, um baden zu gehen, Orte wie Montemarcello oder auch Cinque Terre zu erkunden und in den Alpi Apuane wandern zu gehen. In wenigen Minuten ist man außerdem bei einer Pizzeria, die super Pizzen zum Mitnehmen anbieten. Absolut empfehlenswert, um sie dann im Anschluss auf der kleinen Terrasse des Zimmers zu essen.
La Camere di Gio hat keine eigene Website, du findest die Unterkunft aber auf den gängigen Buchungsportalen.
Podere Camaiano – Mein Toskanatraum
Podere Camaiano ist Toskana, wie sie im Bilderbuch steht. Eingebettet in die Hügel der Maremma haben sich hier Katia und Fabrizio ein B&B Traum errichtet. Das Gasthaus lässt vom Pool, den charismatischen Zimmern bis zum wirklich fantastischen Frühstück keine Wünsche offen. Die Besitzer*innen sind herzliche Menschen, die als Gastgeber*innen aufgehen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Meine absolute Herzensempfehlung, wenn ihr nach B&Bs in der Toskana sucht.
Hier geht’s zum B&B von Katia und Fabrizio ↗
Fazit zu unserer Reise durch die Toskana
Der Oktober hat uns als Jahreszeit sehr zugesagt. Wir konnten noch im Mittelmeer baden und gleichzeitig waren die Temperaturen so angenehm, dass man gut wandern gehen konnte. Außerdem ist für vieles Saison, es beginnt die Trüffelsuche, die Weinlese und Olivenernte. Wer kann bei diesen Spezialitäten der Toskana schon nein sagen? Die Zeit ging viel zu schnell vorbei und ich bin sicher, dies war nicht unser letzter Besuch in der wunderschönen Toskana.