Mein Bild von Ghana – eine malerische Reise durch das westafrikanische Land

Eine Hand hält das Buch "Mein Bild von Ghana" gegen eine hellblaue Wand.

Die Malerin Bianca Leidner hat schon länger die Idee, ein afrikanisches Land zu besuchen, denn der Kontinent übt eine Faszination, ja gar einen Sog auf sie aus. Ihr Patenkind Richard, welches in Ghana lebt, ist dann letztendlich der initiale Funke, der sie einen Flug buchen lässt. Gemeinsam mit einer Freundin macht sie sich auf, Richard kennenzulernen und sich ein eigenes Bild von Ghana zu machen, fernab von Nachrichtensendungen, Dokumentationen und Berichte anderer Reisen. Festgehalten hat sie dies wunderbar lebhaft in Text und Malerein, die in “Mein Bild von Ghana” zu bewundern sind.

Mein Bild von Ghana – Eine malerischer Reise in ein liebenswertes Land im Westen von Afrika

Werbung, da Rezensionsexemplar

So sieht also ein Chief aus. Darüber hatte ich mir schon oft Gedanken gemacht. In meiner Vorstellung war er ein sehr alt aussehender, kleiner, weiser Mann, den wir vielleicht zuerst irgendwo im Dorf ehrfurchtsvoll besuchen würden.

Vor mir aber steht ein kräftiger Mann mittleren Alters, der mich freundlich begrüßt. Er strahlt zwar ein gewisses Maß an Souveränität aus, weist ansonsten aber keine besonderen Erkennungsmale auf. Wieder einmal kann ich ein Bild aus meiner Fantasie durch ein reales ersetzen.

Mein Bild von Ghana, Seite 36

Darum geht’s in Mein Bild von Ghana

Mit “Mein Bild von Ghana”, hat die freischaffende Künstlerin halb Reisebericht, halb Bildband kreiert. Inspiriert dazu hat sie ihre erste Reise auf den afrikanischen Kontinent, wo sie ihr Patenkind Richard und seine Eltern in ihrem Dorf in Ghana besucht hat. Daraus ist eine Liebe zu Afrika gewachsen, die sie unter anderem in ihren Gemälden verarbeitet und bei Malreisen anderen interessierten Menschen ihre Leidenschaft näher bringt.

Rund drei Wochen hat sie ihre Reise durch Ghana geführt und sie hat dabei nicht nur Freundschaften geschlossen, sondern das Land in all seinen Facetten kennengelernt. Von der pulsierenden Metropole Accra, über dörfliches Leben in den unterschiedlichen Regionen, bis hin zu tierischen Begegnungen im Mole Nationalpark und ein Blick in die bewegte Vergangenheit Ghanas an der Cape Coast.

Mir hat an “Mein Bild von Ghana” sehr gut der Reisestil von Bianca Leidner und ihrer Begleitung gefallen. Anstatt eine gemütliche, organisierte Rundreise zu buchen, sind die beiden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gereist. So waren sie viel näher an Land und Leuten dran und ich bin sicher, erst so sind viele Inspirationen für Biancas Bilder entstanden. Sie malt alltägliche Szenen und paart diese mit ganz unterschiedlichen und teils unerwarteten Farben und Materialien. So zoomt sie aus der Situation heraus und erlaubt es gleichzeitig ein von ihr gewähltes Schlaglicht, sei es Mensch oder Tier, in all seinen Details betrachten zu dürfen.

Blick in das Buch "Mein Bild von Ghana". Auf der linken Seite ist bis zur hälfte Text und eine Hand, mit einer Postkarte unter den Fingern, die das Buch offen hält. Auf der rechten Seite ist ein gemaltes Bild von einem lächelnden Mann. Im unteren Drittel ist wieder Text.
Blick ins Buch “Mein Bild von Ghana” von Bianca Leidner

Ebenso hat mir gefallen, wie offen und reflektiert die Beiden durchs Land reisen. So stellt Bianca Leidner an einer Stelle fest, dass sie natürlich den Wunsch haben zu helfen, aber die Zusammenhänge oftmals komplexer und für uns Europäer nicht nachvollziehbar sind. Woran es wirklich liegt, dass sich manche Probleme scheinbar nicht lösen lassen, ist nicht mal eben nebenbei herauszufinden (vgl. S. 73).

Ich wünsche mir, dass viel mehr Menschen so Reisen würden, denn so sehe ich unsere Rolle als Reisende: stille Beobachter, die Lernen und ihren Blick für das facettenreiche Leben anderer Menschen wertfrei jedes Mal aufs Neue anpassen. Ein “man müsste mal dies und das…” nach nur wenigen Stunden an einem neuen Ort, zeugen in meinen Augen von Arroganz und Selbstüberschätzung. Unsere Welt ist komplex und als solche sollten wir sie auch betrachten.

Der Schreibstil von “Mein Bild von Ghana” ist durchgängig flüssig und lebendig. Untermalt wird dies noch von Bianca Leidners schönen Bildern, die das Buch einen echten Hingucker machen. Ich habe viel über Ghana gelernt und kann gut verstehen, weshalb dieses westafrikanische Land als so liebenswert von der Autorin und Malerin empfunden wird.

Wer weiß, vielleicht inspiriert “Mein Bild von Ghana” ja den einen oder anderen von uns, auch nach Ghana zu reisen und es in all seinen wunderbaren Facetten kennenzulernen. Ich wäre auf jeden Fall dabei.

Mehr Infos zu Bianca Leidner, ihren Gemälden und Malreisen gibt es hier

MEIN BILD VON GHANA

Mein Bild von Ghana – Eine malerische Reise in ein liebenswertes Land im Westen von Afrika
Bianca Leidner

Hardcover
126 Seiten | ISBN: 978-3968910468
29,90€ [D] über Amazon [Affiliate Link]


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Bianca Leidner zum Stöbern und Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

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