Reisebericht von den Cederberg Mountains und dem Orange River – aus dem Urlaubstagebuch geplaudert
Wie schon angedeutet hat sich Kapstadt bei unserem Abschied bedeckt gehalten. Immer Richtung Norden an der Küstenlinie entlang sind wir Richtung Cederberg Mountains und Orange River gefahren. Übrigens wächst hier die Rooibospflanze, aus der Tee gemacht wird. Die ist nicht schön, schmeckt aber. Hier kommt nun also der zweite Teil meiner Urlaubstagebuchplauderei – Reisebericht von den Cederberg Mountains und dem Orange River.Auf dem Weg von Kapstadt zum ersten Camp in den Cederberg Mountains
Von der Strecke war ich etwas enttäuscht. Irgendwie sieht es total aus wie zu Hause. Vielleicht lag es allerdings auch daran, dass mir zum einen Kapstadt zu unglaublich gut gefallen hat und der Abschied schwer fiel. Und zum Anderen war es auch wirklich aufregend, endlich im Truck zu sitzen, mit 23 anderen Menschen, die ich 24 Stunden vorher noch gar nicht kannte. Mit zunehmender Kilometerzahl wurde es aber auch immer schöner, das Wetter immer besser und meine Laune sowieso.
Unser erstes Camp war dann in einer bekannten Weinregion. Dort hatten wir auch die Möglichkeit welchen zu testen. Allerdings mag ich a)keinen Wein und b) wollte ich mehr von der Gegend sehen.
Spaziergang durch die Weinberge
Nachdem wir dann das erste Mal unsere Zelte aufgebaut hatten, was ruck-zuck geht, bin ich mit einer anderen Mitreisenden etwas durch die Gegend gelaufen. So spektakulär war die Gegend zwar nicht, aber nach der lange Fahrt konnten wir uns die Beine vertreten, schon etwas über die Mitreisenden tratschen und die unglaublich netten Menschen kennen lernen. Wirklich jeder hat uns freundlich gegrüßt.
Nach einem spektakulären Sonnenuntergang haben wir uns dann alle ans Feuer gesetzt und geredet. Vorher wurden allerdings noch Gruppen eingeteilt, die während unserer Tour unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen hatten. Ich durfte am ersten Tag abwaschen. Die aufgaben wechselten dann von Tag zu Tag. Wie genau der Ablauf beim Overlanding aussieht, habe ich dir in diesem Artikel zusammen gefasst.
Müde durch die vielen Eindrücke sind wir dann alle bald ins Zelt gekrabbelt. Bis auf unsere Guides. Ich Stadtkind konnte es zwar erst nicht glauben, aber die haben tatsächlich fast überall draußen geschlafen.
Die Wüste lebt – im Namaqualand
Früh am Morgen ging es dann weiter Richtung Orange River. Nachdem ich vor lauter Hektik doch glatt das Frühstück verpasst hatte, ging es danach gemütlicher weiter, da unser Truck kaputt war. Genügend Zeit für uns alle das riesige Webervogelnest zu betrachten und der Sonne beim Aufgehen zu zuschauen. Dank zahlreicher helfender Hände, die von überall herzukommen schienen, lief unser Transportmittel auch bald wieder.
Wir hatten auch das große Glück auf unserer Fahrt die sonst recht karge Gegend in voller Blüte zu erleben. Das war so unglaublich schön!
Südafrikanische Bäckereien
Aus irgendeinem Grund gibt es sowohl in Südafrika als auch in Namibia unglaublich gute Bäckereien, die irgendwo im nirgendwo sind. Diese hier ist eine davon. Dort gab es dann für mich auch endlich so etwas wie Frühstück und zwar einen Rooibostee. Und weil einer der Guide beschlossen hatte, ich solle südafrikanischer werden hat er mir auch gleich noch eine klebrig süße Gebäckstange dazu bestellt. Keine Ahnung was das war, aber es war sehr lecker. Entfernt hat es mich an Baklava erinnert.
Das Growcery Camp am Orange River
Unser zweites Camp war dann direkt am Orange River und hieß „The Growcery“. Die Gegend an sich ist extrem karg, aber das Camp war so toll hergerichtet. Überall standen Töpfe mit Sukkulenten und die Dusche hatte sogar ein Aussichtsfenster auf das Bergpanorama. Außerdem lebt dort ein Hunderudel. Die sind so gut erzogen, das sich mich sogar Nacht aufs Klo begleitet haben, damit ich ja sicher ankomme.
Wanderung durch ein ausgetrocknetes Flussbett
Nachmittags haben wir dann noch eine Wanderung durch ein ausgetrocknetes Flussbett gemacht. Wenn mir jemand vorher gesagt hätte, wie steinig das wird, hätte ich meine Wanderschuhe angezogen. Die Felsen sind extrem scharf und ich habe mir die ein oder andere Schürfwunde zugezogen ( irgendwie war ich allerdings die Einzige. Keine Ahnung wieso…).
Dort war irgendwie auch gefühlt alles lebensfeindlich. Neben den scharfen Steinen wächst dort ein Kaktus, der bei Berührung sein Gift verteilt und man sterben kann. Außerdem haben wir den ein oder anderen Skorpion gesehen. Der Dialog mit unserem Wanderführer war in etwas so dazu:
Ich:“Is it dangerous. Like really dangerous? Or really, really dangerous?“
Er: „Deadly.“
Zum Glück fressen die Superhunde auch die Skorpione. Außerdem gibt es auch „coole“ Pflanzen. Zum Beispiel der Sonnencremebaum. Dieser hat an seinem Stamm so eine Art Pulver, das vor Sonnenbrand schützt.
Kanutour auf dem Orange River
Am nächsten Morgen haben einige optional eine Kanutour auf dem Orange River gebucht. Selbstverständlich das ich da auch mit paddeln musste. Leider hatte ich keine Kamera dabei, aber es war super schön. Diese Ruhe… Abgesehen von unseren Jungs, die natürlich sich gleich wieder Gegenseitig mit den Kanus rammen mussten. Aber zugegeben, etwas Spaß muss ja auch sein.
Wir waren sogar illegal in Namibia, das direkt auf der anderen Flussseite liegt. Dort haben wir „Bushmanssalad“ probiert. Eine kleine, grüne Pflanze die essbar ist und den Buschmännern als Nahrung dient.
Etwas unschön war allerdings die ebenfalls tödliche Spinne, die mal eben zu unserem Paddelguide ins Boot gehüpft ist. Danach hat man bei jedem Paddelschlag doppelt und dreifach aufgepasst.
Zurück im Camp gab es dann noch lecker Brunch mit Bacon and Eggs und wir haben uns auf den Weg in Richtung namibische Grenze gemacht.
Davon aber mehr im nächsten Post.