New African Wave

Konzertaufnahme des namibischen Künstlers EES. Er liefert passende Musik zum Thema New African Wave

Angelehnt an die Neue Deutsche Welle, möchte ich dir heute die New African Wave vorstellen. Viele denken bei afrikanischer Musik häufig an Gesang am Lagerfeuer oder rhythmische Trommelklänge. Das der Kontinent aber noch so viel mehr an Musik zu bieten hat, möchte ich dir heute zeigen. Dabei bin ich immer auf der Suche nach neuen Interpreten. Sei es ob ich eine coole Band per Zufall auf einem Konzert entdecke, oder andere mir davon erzählen. Deshalb habe ich genauso Afrika-Begeisterte Reiseblogger nach ihrer Lieblingsmusik gefragt. Und die Liste wächst noch weiter!

New African Wave – Reiseblogger verraten ihre Lieblingsmusik vom afrikanischen Kontinent

Titelbild zum Beitrag New African Wave

Lynns New African Wave

Sauti Sol – Kenia

Mit „Sauti Sol“ hat eigentlich alles angefangen. Als ich 2012 aus dem Flieger in Nairobi kam, war ich erstmal erschlagen. Erschlagen von den vielen Menschen, von der Andersartigkeit, ja von allem. Auf Autofahrten wurde es nun Ritual, die Musik von „Sauti Sol“ zu hören. Die Band wurde sozusagen mein Anker in Kenia. Und auch der Beginn, meiner Leidenschaft für Musik abseits vom Mainstream. Aber was bringt es viel, über Musik zu reden? Nicht viel, da hast du recht. Deshalb kommt hier nun mein Lieblingslied von „Sauti Sol“:

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The Very Best – London/Malawi

Zu „The Very Best“ bin ich aus Zufall gekommen. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie es dazu kam. Aber seitdem ersten Tag, bin ich fasziniert von der Musik des Duos aus London bzw. Malawi. Ich liebe die elektrisierende Mischung aus traditioneller Musik aus Malawi und Dance bzw. Hip-Hop und Pop. Mein all time favorite ist definitiv „Sweka“. Wenn ich die Augen schließe, fahre ich in einem Auto durch ein nicht näher bestimmten Ort, irgendwo im südlichen Afrika. Die Sonne ist gerade unter gegangen und die Menschen fangen an, sich zur Ruhe zu legen. Noch ist Licht an in den vereinzelten Häusern und rauch quillt aus den Feuerstellen. Es ist die Stunde zwischen Tag und Nacht. Worum es tatsächlich in dem Lied geht, weiß ich nicht. Aber ehrlich gesagt, will ich mir mein Bild auch bewahren. Hier nun das Video zu „Sweka“, ich bin gespannt, was du siehst.

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Amadou & Mariam – Mali

Hier wiederum weiß ich ganz genau, wie ich die beiden Musiker entdeckt habe. In einem Klettervideo, welches im letzten Jahr bei der Reel Rock Tour lief, wurde ihr Lied „Dougou Badia“ abgespielt. Sofort habe ich mein Handy gezückt, weil ich wissen musste, wie dieses grandiose Lied heißt. Seitdem höre ich es jedes Mal, wenn ich mich motivieren möchte.
„Amadou & Mariam“ sind beide in Bamako, der Hauptstadt Malis geboren. Beide sind blind und haben sich auf einer Blindenschule kennen gelernt. Mittlerweile sind sie aber weit über die Ländergrenzen hinaus bekannt und z.B. auch bei der WM in Johannesburg aufgetreten.

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EES – Namibia

Wer „EES“ nicht kennt, hat etwas verpasst. „EES“ kommt aus Namibia und will der Welt sein Heimatland näher bringen. Und das zurecht. Wer meinen Blog schon länger verfolgt, weiß wie sehr ich Namibia liebe. So habe ich auch „EES“ entdeckt. Nachdem ich Anfang des Jahres 2016 aus dem südlichen Afrika wieder gekommen bin, hat mich mehr denn je das Fernweh gepackt. Zunächst haben meine Mama (die litt nämlich unter genauso schlimmen Fernweh) und ich seine Videos mit Namibia Bezug geschaut, bis ich gemerkt habe, wie gut eigentlich seine Kwaito Musik ist. Kwaito ist eine Musikrichtung, die vor allem im südlichen Afrika weit verbreitet ist. Mein momentanes Lieblingslied ist auch gleichzeitig sein neuster Song „On The Road Again“. Neben Musik produziert „EES“ auch regelmäßig Videos, die immer sehr unterhaltsam sind. Reinklicken lohnt sich also definitiv.

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Mokoomba – Simbabwe

„Mokoomba“ zu entdecken war ein absoluter Glücksgriff und reiner Zufall. In meiner Heimatstadt Hannover gibt es die Bergbühne. Dort finden regelmäßig Konzerte statt. Irgendwann sollte „so ´ne Band aus Simbabwe“ auftreten. Meine Mama und ich dachte uns dann:„Na ja, Mokoomba kennen wir zwar nicht, aber das kann man sich ja mal angucken.“ Und aus diesem Na ja wurde dann das geilste Konzert des Jahres! Die Jungs rocken total und verstehen es, gute Stimmung zu machen. Seit diesem Abend in Hannover bin ich ein riesen Fan und liebe ihre Musik. Als Einstieg empfehle ich „Njoka“. Ziemlich gut ist allerdings auch „Welele“, denn da kann man auch ohne den Text zu können, gleich mit singen.

https://www.youtube.com/watch?v=VHY-BXH8ZkE

New African Wave Titel von Freunden

Sunniestway: Enrique Conde „Jambo Bwana“ – Kenia

Wenn es ein Lied ist, um welches man in Ostafrika nicht herum kommt, dann ist es „Jambo Bwana“. Hier in der Version von Enrique Conde. Sonja von Sunniestway verbindet damit ihre Zeit in Afrika. Sie erzählt: „Das hab ich mit meiner Freundin letztes Jahr ständig in Afrika gehört.“

Auch verbindet sie mit diesem Lied ein ganz besonderes Bild, welches wir dir natürlich nicht vorenthalten wollen. Aufgenommen wurde es Mtae in Tansania. Da waren Sonja und ihre Freundin schon drei Tage durch die Usambara Berge gewandert. Das muss ein wahnsinniges Erlebnis gewesen sein!

Blick in die Berge des Usambara Gebirges in Tansania

Das Lied wurde mittlerweile übrigens unzählige Male gecovert. Auch wird es häufig in den Hotels abgespielt, um den Touristen etwas Kiswahili beizubringen. Man findet in dem Lied z.B. Phrasen wie „Habari Gani?“(Wie geht es dir?), „Nzuri“ (gängige Antwort, in etwa wie „gut“) oder „Hakuna Matata“ (Keine Sorgen).

Und hier kommt auch der Link zum Lied:

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Couchabenteurer: Goldfish „Take back tomorrow“ – Südafrika

Marlene von Couchabenteurer erzählt mir folgende Geschichte zu diesem tollen Lied von „Goldfish“:

Das DJ-Duo verbindet Afrikanische,- Jazz,- und Funkelemente mit tanzbaren, elektronischen Beats zu housiger Dancemusik. Dabei ist der Saxophon-Sound ihr unverkennbares Markenzeichen.

Mich haben Goldfish das erste Mal bei einem Gig auf einer Seebühne in der Waterfront in Kapstadt mitgerissen. Dann gings natürlich direkt aufs Sommerkonzert im Kirstenbosch Botanical Garden. Die Jungs haben so gerockt, dass wirklich niemand mehr auf seiner Picknickdecke sitzenblieb.

Meine liebste Erinnerung an Goldfish und meine Zeit in Kapstadt verbinde ich aber mit einem Tanz auf der Mauer des Chapmans Peak Drive – einer der atemberaubendsten Küstenstraßen auf diesem Planeten wohlgemerkt;)

Ich war eigentlich zum Fotografieren dort und die Musik nur Beiwerk auf dem Handy. Ich kletterte auf die Mauer, hoch oben über dem Lonbeach, genoss den Ausblick über die Bucht und den Chappy, als plötzlich meine Füße anfingen zu zucken. Und so begann ich zu „Take back tomorrow“ zu tanzen. Einfach so, weil ich Lust darauf hatte. Und es war himmlisch! Der Sound, die Freiheit da oben, die gute Laune und das Lächeln was mir diese Musik ins Gesicht zauberte.

All das blieb natürlich nicht unbemerkt, aber es wäre nicht Kapstadt, wenn nicht positive Vibes zurück gekommen wären! Dort wird man für gelebte Lebensfreude nämlich nicht schief angeguckt. sondern noch angefeuert. Und das machte diesen Moment so schön, dass mir vor Glück die Tränen aus den Augen purzelten. Ein für mich perfekter Moment mit ebenso perfektem Sound also!“

Und nach dieser tollen Beschreibung kann ich dir das Lied auch gar nicht länger vor enthalten:

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Ich hoffe ich konnte dich mit meiner kleinen Liste inspirieren! Du kannst auch gerne dazu beitragen. Entweder du postest dein Lieblingslied hier in den Kommentaren oder du schickst mir eine E-Mail an kontakt@lieschenradieschen-reist.com. Ich würde mich freuen, wenn diese Liste beständig wächst und viele Menschen erreicht.

 

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14 Kommentare
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Gast
8 Jahre zuvor

Omg, was für coole Musik! Ein paar der Künstler kannte ich schon, aber ich glaube, habe soeben auch ein paar neue Lieblingslieder gefunden. :D
Es gibt wirklich so viele, großartige Musiker aus allen Ecken des Kontinents! Die äthiopische Musik, die mich durch mein Auslandsjahr begleitet hat, ist auch immer noch fester Bestandteil meiner Playlists und überrascht immer wieder positiv. „Waas? Das ist ja voll die coole Musik!“ Die wenigsten rechnen damit und leider bleiben die meisten afrikanischen Künstler bei uns in Europa weitesgehend unbekannt.
In dem Sinne: Super Beitrag, vielen Dank dafür!
Liebe Grüße!

Gast
8 Jahre zuvor
Antwort auf  Lynn

Hey!
Habe ganz unterschiedliche Musik gehört, aber irgendwie sind vor allem die Musiker mit Reggeaeinfluss hängen geblieben. ;)
Super find ich Jah Lude (Dancé Dancé war sein bekanntestes Lied, aber Hagerbet oder Fayamo gefallen mir fast besser) oder Haile Roots (z.B. Dabo Neber).
Liebe Grüße, Chrissy

Gast
Zypresse
8 Jahre zuvor

Schöner Post und einige neue Interpreten/Titel auch für mich dabei. Ees kenne ich seit seinem Auftritt beim „Perfekten Dinner“ 2011 – damals aus Köln. Und seither finde ich immer wieder Musik von ihm, die einen Roadtrip durch das südliche Afrika perfekt begleitet.
Was mir allerdings bei Deiner Liste noch fehlt (oder vielleicht ist das ja mal einen extra Post wert??): der südafrikanische Jazz. So coole Vibes, so viel Rhythmus. Namen? Ja klar: Dollar Brand, besser bekannt als Abdullah Ibrahim oder Hugh Masakela oder Miriam Makeba, African Jazz Pioneers oder Sipho Gumede… um nur einige zu nennen.

Gast
8 Jahre zuvor

Cool,da sind ja ein paar Sachen dabei die ich noch kannte. Vor allem Mokoomba gefällt mir davon sehr gut, da muss ich gleich mal nach mehr schauen :)
Wir haben vor einiger Zeit auch mal unsere afrikanischen Lieblingskünstler vorgestellt:
http://www.runterwegs.de/musik-aus-afrika/
Grüße,
Patrick

Gast
Lu
8 Jahre zuvor

Hey Lynn,
das ist ja mal ein schöner Arikel hier! Hab auch schon in die Empfehlungen reingehört. Gefällt mir ganz gut! Ich kann auch einen Beitrag leisten und zwar Musik von den Kapverden, die ja auch zu Afrika gehören. Hoffe, es ist nicht schlimm, dass die nicht auf dem Kontinent liegen, sondern als kleine Inselchen daneben herumschwimmen. Um Musik im Allgemeinen und vor allem um Cesária Évora, der bekanntesten kapverdischen Sängerin, kommt man da jedenfalls nicht herum. „Sodade“ ist zum Beispiel ein Lied von ihr, das ich sehr gern mag. Auch ganz schön finde ich CEUZANY und ein paar Titel von Neuza. Aber eine Band hat es mir besonders angetan. Die haben wir dort vor drei Jahren rund um die Uhr gehört, weil die zumindest an unserer vorletzten Station gerade total angesagt waren: Cordas do Sol. Am Ende musste ich mir in einem kleinen Musikgeschäft in Mindelo auch eine CD von denen kaufen. Ohne wäre es nicht mehr gegangen. Die letzte CD übrigens, die ich erworben habe. Das Album heißt Lume d´Lenha und mein Lieblingslied von denen hat den super einprägsamen Titel „Ka Bo da Ka Bo Fma“ (https://www.youtube.com/watch?v=kihKz4WNJJk). :) Immer wenn ich es anhöre, muss ich nur die Augen schließen und schon bin ich wieder auf den Kapverden und tanze in einer lauen Sommernacht mit den Fischern des Dorfes am Strand des Atlantiks. Ich merke gerade, dass es Zeit wird, auf dem Blog endlich mal eine Geschichte dazu zu bringen.
Liebe Grüße
Lu

Gast

Hallo Lynn,

danke für diesen Artikel. Ich habe mich sehr gefreut dabei sein zu dürfen. Schön, dass wir das Bild von reiner Tribemusik wandeln konnten! Gerne mehr davon.

GLG Marlene

Gast
6 Jahre zuvor

Hallo Lynn,
also, ich habe zu deiner Playlist gleich mal abgetanzt ? Der Mensch ist zum Tanzen wie geschaffen und es bringt so viel Freude, warum tun wir das nicht öfter? Und ja, afrikanische Musik (wenn man denn so allgemein von „afrikanischer Musik“ sprechen kann…) ist viel mehr als die sprichwörtlichen Buschtrommeln… Lg Kasia