Auf den Spuren der San in den Zederbergen – der Sevilla Rock Art Trail

Zeichnungen der San auf dem Sevilla Rock Art Trail

Eine Wanderung auf dem Sevilla Rock Art Trail

Es ist drückend heiß an diesem frühen Herbstnachmittag in den Zederbergen von Südafrika. Meine Mama und ich schleichen von Schatten zu Schatten, der auf den Plateaus aus Sandstein kaum zu finden ist. Warum wir uns das antun? Nur heute haben wir die Gelegenheit dazu, auf dem Sevilla Rock Art Trail zu wandern und die zum Teil jahrtausendalten Zeichnungen der San zu bestaunen.

Der Sevilla Rock Art Trail – an neun Stationen zu den Zeichnungen der San

Mit einer Karte ausgestattet, begeben wir uns zum Startpunkt der kleinen Wanderung. Zunächst folgen wir dem nahezu ausgetrockneten Flussbett des Brandewyn River, ehe nach knapp einem Kilometer die erste Station in Sicht kommt.

Wie jedes Mal, wenn ich solch ein Stück Zeitgeschichte erleben darf, überkommt mich Gänsehaut und ein mulmiges Gefühl. Ich kann so viel in Geschichtsbücher nachlesen wie ich möchte, erst bei so einem direkten Zeugnis menschlicher Vergangenheit wird es für mich greifbarer. Was waren die Träume und Hoffnungen dieser Menschen? Wovor hatten sie Angst und was hat sie tief im Inneren bewegt?

Buchmans Paintings auf dem Sevilla Rock Art Trail
Manchmal muss man unter die Steine kriechen, um die Kunst auf dem Sevilla Rock Art Trail zu bewundern

Bis heute können wir nur spekulieren, was die San ausdrücken wollten. Stellten die Zeichnungen vielleicht Lehrbücher da oder verspürten die Menschen den Drang sich zu verewigen? War es die Kontaktaufnahme zu den Ahnen oder vielleicht einfach nur Spaß am Ausdruck? Auf dem Sevilla Rock Art Trail komme ich definitiv ins Grübeln und Tagträumen.

Ich kann mich wunderbar auf den Weg einlassen, denn außer meiner Mama und mir befindet sich kein anderer Mensch auf dem Sevilla Rock Art Trail. Allerdings ist es auch sehr heiß und das Buschland wirkt wie ausgestorben. Erst auf dem Rückweg begegnen uns einige Klippschliefer, verschiedene Vogel- und Eidechsenarten. Wir schleppen uns von Station zu Station, sind aber auch viel zu neugierig, um den Weg vorzeitig abzubrechen.

Was ich am südlichen Afrika so schätze und auch auf dem Sevilla Rock Art Trail erleben darf, ist das Gefühl von ungeheurer Freiheit. Es ist nahezu still, bis auf den Wind, der ab und zu durch das Gebüsch raschelt und die Geräusche unserer Wanderschuhe, die auf den Sandsteinboden treffen. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie hier vor tausenden vor Jahren die ersten Menschen durchs Land gezogen sind.

Eidechse auf dem Sevilla Rock Art Trail

Informationen rund um den Sevilla Rock Art Trail

Zwischen Clanwilliam und Wupperthal befindet sich Traveller´s Rest, auf dessen Gelände der Sevilla Rock Art Trail angelegt ist. An neun Stationen, die sich über 2,5 Kilometer langziehen, können Wander*innen hier die Felsmalereien bestaunen. Hin und zurück ist der Weg 5 Kilometer lang und mit ausreichend Stopps an den Stationen benötigt man ungefähr 3 Stunden. Im Hauptgebäude von Traveller´s Rest musst du eine Permit erwerben und erhältst eine kleine Karte mit Informationen zu den einzelnen Sichtungen. Der Weg ist mit kleinen weißen Füßen gut gekennzeichnet. Am Ende der Wanderung kommt man beim Haupthaus wieder an und kann dort ein kühles Getränk zu sich nehmen oder etwas essen.

Möchtest du den Sevilla Rock Art Trail mit einem Roadtrip entlang Südafrikas Westküste kombinieren? Dann habe ich hier noch Tipps für dich:

 → Tipps und Tricks für einen Roadtrip entlang der Westküste
 → Wochenendausflug von Kapstadt an die Westküste

In den Cederberg Mountains, wie die Zederberge im englischen genannt werden, gibt es circa 2500 verschiedene Stellen wo Zeichnung der San gefunden worden sind. Diese sind schätzungsweise zwischen 800 und 8000 Jahre alt und geben einen Eindruck davon, wie Menschen vor tausenden von Jahren in dem Gebiet gelebt haben.

Die schönste Jahreszeit für eine Wanderung ist sicherlich der Frühling, wenn überall Wildblumen blühen. Aber auch zu den restlichen Jahreszeiten ist der Trail eine Reise wert, denn die Zeichnungen sind etwas ganz Besonderes. Nicht vergessen sollte man dann allerdings einen Sonnenschutz und ausreichend zu trinken. Selbst im frühen Herbst reichen die Temperaturen über die 30 Grad Grenze.


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Warst du schon mal in Südafrika? Was sind deine liebsten Ecken? Ich freue mich über dein Kommentar mit Tipps und Tricks oder Feedback.

Wasserpumpe auf dem Gelände der Traveller´s Rest Unterkunft in den Zederbergen von Südafrika
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