Couchsailing – Wie ich per Anhalter über den Atlantik reiste
Werbung, da Rezensionsexemplar
Vor mir liegt die Libertalia, wie ich sie noch nie gesehen habe: Mit leeren Segeln dümpelt sie vor sich hin und schafft es doch, majestätisch auszusehen mit ihrem schwarzen Lack, den weißen Segeln mit den roten Rändern und der zerfledderten Piratenflagge. Wir vier Couchsurfer strahlen um die Wette.
Couchsailing, Seite 283
Darum geht’s in Couchsailing
Von Couchsurfing haben mittlerweile sicherlich die allermeisten gehört, etwas anders verhält es sich da sicherlich mit dem Couchsailing. Das Prinzip dabei ist ähnlich und doch ist es so anders. Gegen eine helfende Hand, versucht man sich auf einem Boot einzuquartieren und so für kein bis wenig Geld die Weltmeere zu erkunden. Genau das hat Autor Timo Peters gemacht und wunderbar bildhaft in seinem Buch „Couchsailing“ festgehalten.
Denn Timo hat einen Traum: den Atlantik per Segelboot zu überqueren. Allerding gibt es einen Haken, denn er hat weder ein Boot noch ernsthafte Segelerfahrung und auch am nötigen Kleingeld mangelt es. Kurzerhand beschließt er sich auf die Suche nach einem Kapitän zu machen, der ihn mit über den Atlantik nach Amerika nimmt.
Er beginnt sein Abenteuer in Malaga, wo er schnell feststellt, hier wird das nichts. Weiter geht es also nach Gibraltar, wo er das erste Mal Glück hat und gemeinsam mit Randy gen Teneriffa segelt. Zwar trennen sich dort ihre Wege, aber Timo bleibt nicht lange auf dem Trocknen sitzen und darf an Board der Libertalia als Couchsailer in Richtung Südamerika segeln. Das Ziel dabei ist der brasilianische Karneval.
Ich habe „Couchsailing“ in wenigen Tagen durchgelesen. Das Buch ist gut geschrieben und hat eine bildhafte Sprache, die mich sofort abgeholt hat. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass es viel auch um Zwischenmenschliches ging. Denn mit relativ fremden Menschen auf so engem Raum ohne wirklich Dusche oder Ausweichmöglichkeiten zu leben, ist schon beeindruckend und sicherlich eine Herausforderung.
Ganz nebenbei erfährt man in „Couchsailing“ so nicht nur, wie man selbst zur Couchsailer*in werden kann, sondern auch einiges über das Segeln. Dabei hat sich der Autor allerdings nie in technischen Beschreibungen verloren, sondern genau das richtige Maß an Abenteuerbericht und Detailverliebtheit gewählt. Ein weiterer Pluspunkt.
Man muss sich ein wenig darauf einstellen, dass es in „Couchsailing“ vor allem um die Tage rund ums Segeln, also an Land, geht. Die eigentlich Atlantiküberquerung ist eben nur ein Teil der Erlebnisse und Erfahrungen, die Timo gemacht hat. Besonders gefallen hat mir dabei die Episode auf Kap Verde, da es von mir ein großer Traum ist, den Inselstaat vor der westafrikanischen Küste einmal zu bereisen. Genauso schön sind auch die Erzählungen von all den Menschen, die der Autor rund um seine Reise getroffen hat. Es sind Menschen, genau wie Timo, die einmal über den Atlantik segeln wollen. Andere wiederum leben permanent auf ihrem Boot und machen die Weltmeere unsicher und wieder andere sind in einem der Hafenstädte hängen geblieben.
Insgesamt ist „Couchsailing“ genau das richtige Buch für alle Landratten, die gerne mal etwas Seemannsluft schnuppern wollen oder auf der Suche sind, nach einem spannenden Reisebericht, der sich abseits der klassischen Erzählungen bewegt. Ich hatte viel Freude an der Lektüre und würde „Couchsailing“ uneingeschränkt weiterempfehlen. Daumen hoch!
COUCHSAILING
Couchsailing – Wie ich per Anhalter über den Atlantik reiste
Timo Peters
Taschenbuch
320 Seiten | ISBN: 978-3462053821
12€ [D] über Amazon (Affiliate-Link)
Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.
Dieses Buch ist öffnet eine Welt in die die meisten von uns nie reinschnuppern werden. Es ist spannend aber auch informativ.
Ich mochte es sehr und kann auch nur jedem empfehlen, seinen Horizont damit zu erweitern.
Somit auch von mir: Daumen hoch!
Vielen Dank fürs Zusprechen. Das spricht nur für dieses Buch :)
Liebe Grüße,
Lynn