Schroffe Felsen und tief abfallende Ebenen und das mitten im Norddeutschen Tiefland? Nördlich von Hameln liegen die Hohensteinklippen und bieten ein wunderbares Ausflugsziel im Weserbergland. Vor allem in den frühen Abend- oder Morgenstunden bieten sich hier mit etwas Glück, ganz besondere Aussichten. Eine Wanderung zu den Hohensteinklippen lohnt sich aber auch zu jeder anderen Tageszeit allemal.
Von der Baxmannbaude zu den Hohensteinklippen
Die Klippen des Hohenstein gehören zum Süntel, der einen schmalen Kamm bildet. Die höchsten Gipfel sind bis zu 400 m hoch und bieten wunderbare Ausblicke auf das Weserbergland. An guten Tagen kann man hier entweder bis nach Hameln oder sogar zum Steinhudermeer und dem Harz blicken.
Ein Halbtagesausflug von Hannover aus
Meine Freundin und ich machen uns am frühen Nachmittag auf den Weg. Jetzt, Anfang November, wird es schon recht früh dunkel und wir wollen bei den Hohensteinklippen zum Sonnenuntergang sein. Unser Weg führt uns zunächst über die A2 und ein kleines Stückchen Landstraße, eher wir am Wanderparkplatz Baxmannbaude ankommen, der in der Nähe von Hessisch Oldendorf liegt. Nicht unweit des Parkplatzes finden man die eigentliche Baxmannbaude, wo je nach Jahreszeit am Wochenende kleine Snacks und Erfrischungen angeboten werden. Zu Baxmann gibt es sogar eine Sage, die du hier… nachlesen kannst.
Mythen und Sagen rund um die Klippen von Hohenstein
Um zu den Hohensteinklippen zu wandern, gibt es unterschiedliche Optionen. Wenn du zum Beispiel einen Tagesausflug draus machen möchtest, gibt es Rundwanderwege zwischen 8 und 12 km Länge (oder auch drüber hinaus, je nachdem wie man das kombiniert). Wir haben uns allerdings für den kurzen, aber durchaus knackigen Aufstieg zu den Hohensteinklippen entschieden.
Zunächst folgt man dabei einem Asphaltiertenweg, der entlang des Blutbaches geht. Dieser ist ebenfalls Teil der Sage, sieht aber wesentlich ungefährlicher aus, als es sein Name suggeriert. Relativ schnell kommt man auch an einem steinernen Kreuz vorbei, welches den tragischen Tot eines jungen Mannes erinnert. Er wurde dort 1584 durch ein Wildschwein angegriffen und verstarb an seinen Verletzungen. Darüber hinaus tragisch ist, dass er wenige Tage später heiraten wollte. Seine Verlobte wählte daraufhin den Freitod in der Weser.
Die einmalige Landschaft der Hohensteinklippen, soll einst auch schon Römer, Germanen und Cherusker angeregt haben, dort ihre Götter zu verehren.
Ein knackiger Aufstieg zu den Hohensteinklippen
Die kurze Wanderung zu den Hohensteinklippen führt vorrangig über Treppenstufen, die einen knackigen Anstieg versprechen. Zwar ist die Kilometeranzahl mit rund 2 km recht überschaubar, am nächsten Tag habe ich den Anstieg aber dennoch in den Oberschenkeln gespürt. Man braucht aber weder besondere Trittsicherheit noch viel Kondition. Es gibt außerdem noch einen asphaltierten Weg, der unwesentlich länger ist und vor allem durch Radfahrer:innen frequentiert wird.
Wunderbarer Sonnenuntergang von den Hohensteinklippen
Wir kommen mehr als zeitig bei den Klippen an und haben die Möglichkeit, dem Wechsel der Tageszeit beizuwohnen. Zunächst genießen wir auf einer Bank etwas abseits der Klippen die Sonne, ehe wir uns entschließen, den kleinen Kamm nochmal zu erkunden. Hier gibt es immer wieder atemberaubende Aussichten auf und von den Klippen. Ganz besonders faszinieren mich die schmalen Schluchten zwischen den einzelnen Klippen. Hier fällt auf ganz bezaubernde Art und Weise, das Licht durch.
Mindestens genauso beeindruckend ist allerdings auch die Aussicht. Rund 40 m fallen hier die Klippen ab und man hat einen fantastischen Blick über die Landschaft. Übrigens sind die Hohensteinklippen auch ein gutes Ziel zum Klettern und auch wir sehen später am Tag noch ein Tandem, welches die Klippen erklettert.
Als sich langsam die Sonne zum Horizont bewegt, werden minütlich die Farben immer intensiver und beeindruckender. Gepaart mit dem herbstlichen Laubkleid der Bäume, bildet sich ein nahezu warmes Licht, welches ich dankbar mit der Kamera und allen anderen Sinnen einfange. Zwar sind wir nicht ganz alleine auf den Hohensteinklippen, aber es ist genug Platz, dieses einmalige Naturschauspiel gemeinsam zu betrachten.
Fazit zu diesem Besuch im Weserbergland
Gott sei Dank hat uns 2020 dazu gezwungen, unsere Heimat besser zu erkunden, denn sonst wäre ich wohl nicht so schnell zu den Hohensteinklippen gekommen. Ich hätte nicht erwartet, so ein schönes Ausflugsziel in nur rund einer Stunde Fahrzeit von Hannover zu entdecken. Ich merke immer wieder, wie gut es tut raus in die Natur zu gehen und die Batterien aufzuladen. Das hat beim Anschauen des Sonnenuntergang von den Hohensteinklippen besonders gut geklappt.
Im Weserbergland gibt es noch einige lohnenswerte Reiseziele. Dazu gehören zum Beispiel auch die Schillat-Höhlen oder die Porta Westfalica. Mehr Informationen gibt es auf der Website von Weserbergland Tourismus.
Ein weiteres schönes Reiseziel in Niedersachsen ist der Harz. Ein wunderbar herbstliches Wochenende auf Torfhaus, habe ich hier… verbloggt.
Hallo liebe Lynn,
einfach nur wunderbar! Ich war schon als Kind mit meinen Eltern beim Hohenstein und fand es klasse, die Klippen 2018 wiederzuentdecken. Aktuell bin ich viel zu Hause – dank deiner Fotos konnte ich mich ein wenig dorthin träumen. Vielen Dank!
Liebe Grüße
Julia
Hallo liebe Julia,
wie schön, dann kennst du die Ecke ja echt schon lange :)
Und vielen Dank für dein liebes Kommentar.
Liebe Grüße;
Lynn