Ob es das Meer ist oder die roten Dünen der Kalahari, im Northern Cape von Südafrika findet man beides. Hier gibt es menschenleere Weiten, rote Dünenmeere und einmalige Sternenhimmel. Mächtige schwarzmähnige Löwen ziehen durch den Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, Wassermassen donnern rauschen die Augrabies Falls hinunter und mit etwas Glück überzieht im Frühjahr ein buntes Blütenmeer das sonst so karge Namaqualand.
WeiterlesenAlle Artikel von Lynn
Wir müssen über Geld sprechen
Wir müssen über Geld sprechen
Frauen, Finanzen und Freiheit
Otegha Uwagba
Werbung, da Rezensionsexemplar
WeiterlesenBildung, Bildung, Bildung. Das sollte doch der große Gleichmacher sein, oder? Doch wenn wir sehen, dass unsere Freunde so früh im Erwachsenenalter einen Vorteil haben, der unsere Leben auf ganz andere Bahnen bringt, wird der Trugschluss der Leistungsgesellschaft deutlich: Der Multiplikatoreneffekt von Klasse und Privilegien nimmt im Laufe des Lebens eher zu als ab, da der Reichtum von Generation zu Generation weitergegeben wird – oder eben nicht.
Wir müssen über Geld sprechen, Seite 295
Das Verlorene Paradies – der Beststeller des Literaturnobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah
Das Verlorene Paradies
Abdulrazak Gurnah
Werbung, da Rezensionsexemplar
Weiterlesen„Ich habe Angst vor der Zeit, die vor uns liegt“, sagte Hussein leise, woraufhin Hamid müde seufzte. „Alles ist im Umbruch. Die Europäer sind wild entschlossen, und bei ihrem Streit um die Reichtümer der Erde werden sie uns alle zermalmen. Ein Narr, der glaubt, sie seien hier, um irgendwie etwas Gutes zu tun. Sie sind nicht am Handel interessiert, sondern an dem Land selbst. Und an allem, was darin ist … an uns.“
Das Verlorene Paradies, Seite 115
Tiefe Wasser zwischen uns -Verbundenheit unter Zwillingen
Tiefe Wasser zwischen uns
Ayesha Harruna Attah
Werbung, da Rezensionsexemplar
WeiterlesenSalvador de Bahia war wie das gelbe Innere einer Blüte. Der Moment nach dem Regen, wenn die Sonne wieder mit voller Kraft schien. Jede Hautfarbe dieser Welt, an einem einzigen Ort versammelt. Während Yaya und sie in einer Dampfstraßenbahn dahinrumpelten, staunte sie, wie üppig hier alles war. Es war, als sähe, röche und schmeckte sie zum allerersten Mal. In Bahia häutete sich Husseina wie eine Schlange, ließ den Schmerz, der mit ihrem Namen verbunden war, und ihre Vergangenheit hinter sich, um Vitória willkommen zu heißen.
Tiefe Wasser zwischen uns, Seite 108
Schwierige Frauen – Stories
Schwierige Frauen
Roxane Gay
Werbung, da Rezensionsexemplar
Ich erwidere seine Umarmung. Mir wird klar, dass ich einen Mann festhalte, der weniger Mann ist, als er einst war. Ich frage mich, wie viel Durchhaltevermögen uns noch für unsere Spiele bleibt. Und dann stehe ich an der Hintertür und rauche und denke an Bennett, grob und schonungslos, unvermeidlich. Ich akzeptiere, dass ich, vielleicht, weniger Frau bin.
Schwierige Frauen, Seite 216
Darum geht’s in Schwierige Frauen
Die Stories in „Schwierige Frauen“ von Roxane Gay vereinen Frauen, die wir so oder so ähnlich sicherlich schon in unserem Leben getroffen haben. Sie sind unsere Freundinnen, Nachbarinnen, Kolleginnen, Geliebte oder flüchtige Bekanntschaften. Diese Frauen sind vereint durch harte Schicksale, die sie getroffen haben, Liebe, die inhärent kompliziert ist und der Gegenwart und Gesellschaft, die es nicht immer gut mit ihnen meint. Nun werden ihre fiktiven Geschichten in „Schwierige Frauen“ vereint.
Es sind Geschichten, die flüchtige Einblicke in den Alltag der Protagonist*innen erlauben und gleichzeitig ein vielschichtiges Bild von ihnen zeichnen. Es geht um Zwillingsschwestern, übrigens ein häufig auftauchendes Motiv von Roxane Gay in „Schwierige Frauen“, die nicht ohneeinander leben können. Es geht um die Doktorandin, die unverhofft in der Kälte einer fiktiven Stadt ihre große Liebe findet oder es geht um Frau und Sohn eines verzweifelten Mannes, der der Welt die Sonne nimmt.
Oftmals ist es nicht immer leicht zu unterscheiden, ob Roxane Gay Fantasiewelten erschafft oder ihre Kurzgeschichten in unserer Gegenwart angesiedelt sind. Wichtig ist es allerdings auch nicht, denn die Stories lassen sich immer auch auf reale Probleme beziehen, auch wenn sie manchmal so fantastisch wirken, dass man sich wünscht, sie wären nicht auf unserer Welt angesiedelt.
Die Geschichten in „Schwierige Frauen“ sind unterschiedlich lang und gerade die kürzeren sind so gut pointiert, dass sie die Leser*innen atemlos zurücklassen. Nicht selten sind die Kurzgeschichten brutal, schonungslos und ehrlich und an der einen oder anderen Stelle könnte man beinahe eine Triggerwarnung aussprechen. Dies bleibt auch meine einzige Kritik an „Schwierige Frauen“, denn ansonsten ist es ein hervorragender Kurzgeschichtenroman vom Cover bis zum Schreibstil von Roxane Gay und den Inhalten.
Die Kurzgeschichten bzw. Stories sind dabei keinesfalls nur etwas für Frauen sondern sollte durchweg von allen gelesen werden, die hinter die Kulissen von vermeintlichen Idyllen schauen wollen. Es ist nicht immer leicht, die einzelnen Schicksale zu verdauen, dennoch regen sie zum Nachdenken an und haben mich noch lange bewegt. Ich kann für „Schwierige Frauen“ nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und würde mich freuen, wenn die Stories noch eine Vielzahl von Menschen zum Nachdenken anregen. Viel Freude bei dieser einmaligen Lektüre.
SCHWIERIGE FRAUEN
Schwierige Frauen
Roxane Gay
Übersetzung durch Anne Spielmann
Hardcover mit Schutzumschlag
320 Seiten | ISBN: 978-3442759163
20€ [D] über Amazon (Affiliate Link)
Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.
Das Versprechen – Ein Roman über Schuld und Sühne in Südafrika
Das Versprechen
Damon Galgut
Werbung, da Rezensionsexemplar
WeiterlesenVerstehst du, sagt er, die Leute nehmen nicht immer, was man ihnen gibt. Nicht jede Chance ist auch eine Gelegenheit. Manchmal ist eine Chance eine reine Zeitverschwendung, weiter nichts.
Das Versprechen, Seite 199
Ja, sagt sie. Aber versprochen ist versprochen.