Gobi – die Wüste in mir

Cover zur Rezension des Buches Gobi - Die Wüste in mir von Reinhold Messner

Gobi – Die Wüste in mir

[Werbung, da kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag]

Rezension
Gobi – Die Wüste in mir

Gut gesagt:

„Bei den Nomaden war ich in Sicherheit. In den Städten bin ich es nicht. In der Gobi war mein Unterwegssein nie eine Suche nach dem Glück. Vielleicht deshalb, weil wir alle, die wir auf uns selbst gestellt in der Wüste zu überleben versuchen, unser Glück mit vielen Momenten der Angst erkämpfen müssen. Und diese Angst lehrt uns, sie zu teilen. Mitgefühl ist zuletzt geteilte Angst. Und dieses Teilen trägt zum Glück aller bei.“

Darum geht’s in Gobi – Die Wüste in mir

Reinhold Messner ist ein Grenzgänger zwischen den Welten, eine lebende Legende. Kaum ein anderer ist so Abenteurer mit Leib und Seele, wie er. Mit 60 Jahren wagt er eines seiner letzten Abenteuer, die Durchquerung der Wüste Gobi. Auf den 2000km quer durch die Westgobi begegnet er nicht nur Nomaden und der Einsamkeit und Stille der Gerölllandschaft, sondern begibt sich auch auf die Spuren seiner Vergangenheit. Mit Gobi hat Reinhold Messner ein berührendes Portrait eines Menschen geschaffen, der nicht nur an die Grenzen unserer erschlossenen Welt gekommen ist, sondern auch im Alter seinen eigenen Grenzen begegnet und diese klug reflektiert.

Gefällt weil:

Gobi – Die Wüste in mir ein schonungslos ehrliches Buch, über die Gefühlswelt von Reinhold Messner ist. Geschickt verwebt er die eigene Kindheit in den Bergen und seine Familiengeschichte, mit den Erlebnissen in der Wüste Gobi. Er stellt sich Fragen über das Weggehen und wieder Heimkommen, über die Kinder und in welcher Welt sie später leben werden. Kann man in unserer hoch technologisierten Welt noch Abenteuer erleben? Wenn ja, wie sehen diese aus? Was wir die nächste Generation erleben?

Messner hat auf seiner Wanderung viel Zeit, um über diese Fragen nachzudenken. Während die Gastfreundschaft der Nomaden unermesslich ist, werden dem Grenzgänger selbst Grenzen auferlegt. Mit 60 Jahren macht der Körper nicht mehr so mit, wie auf vergangenen Reisen. Auch die Sehnsucht nach den Kindern und der Partnerin quälen Messner.

Durch all diese Faktoren wird Gobi ein ehrlicher Bericht über Abenteuer und ein Einblick in die Gefühlswelt eines Abenteurers. Messner nimmt den Lesenden nicht nur mit in die weite Welt der Wüste Gobi, sondern eben auch in seine eigene Welt. Auch traumatische Themen, wie der Tod des eigenen Bruders, werden nicht ausgespart.

Nicht nur lange und zum Teil einsame Reisen geben Zeit zum Reflektieren. Ich habe das Gefühl, auch das Alter macht Reinhold Messner nachdenklicher und die großen Fragen der Menschheit rücken näher. Bei all dem kommt aber auch der Reiseteil in Gobi nicht zu kurz. Anschaulich werden Sitten und Gebräuche, Flora und Faune der Lebenswelt in der Wüste dargestellt.

Mit Gobi ist Messner ein kleiner und feiner Tatsachenbericht gelungen, der durch schöne Fotografien und eine scharfe Beobachtungsgabe abgerundet werden.

Gobi

Gobi – Die Wüste in mir
Reinhold Messner
272 Seiten | Taschenbuch
ISBN: 9783770182947
14,99€ (D) über DuMont Reiseabenteuer


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

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