How to shit in the woods (Wie man im Wald sch…) – der etwas andere Ratgeber

Cover des Buches How to shit in the woods

How to shit in the woods (Wie man im Wald sch…) – Rezension

Gut gesagt:

„(…) dann gibt es noch andere drängende Fragen. Etwa, was macht man und frau bei einer tagelangen Kanutour? Wie kann sich der Campingreisende diskret erleichtern? Wie bitteschön baut man sich einen anständigen Thron in Mutter Natur? Und wie kann frau im Stehen pinkeln und so quasi ihren Mann stehen? (…) Müssen kann auf Reisen hier und da schon mal zu einem, na ja, sagen wir, drängenden Problem werden. Dieses Buch nimmt sich des Themas ganz ohne Berührungsängste an. Bei allem Humor, der sich zwischen die Blätter drängt, handelt es sich bei den folgenden Seiten durchaus um einen ernst gemeinten Ratgeber. Ein „Muss“ für alle Reisenden getreu dem Motto“ Vorbereitet sein, wann und wo die Natur ruft.““

How to shit in the woods, Seite 8

Darum geht’s in How to shit in the woods

Der Outdoor Conrad Stein Verlag feiert 40-jähriges Jubiläum und hat zur Feier den Klassiker How to shit in the woods wieder auferlegt. Nicht erst durch Corona (man denkt an die „Klopapier-Not“) ist dies ein brisantes Thema, denn weltweit mangelt es vielen Menschen immer noch an Zugang zu sauberen sanitären Anlagen. Aus diesem Grund ist die Auflage des Ratgebers dieses Mal in Kooperation mit Goldeimer entstanden. Nach wie vor müssen 650 Millionen Menschen ihr Geschäft ohne Schutz und Privatsphäre verrichten und 4,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu einer gesicherten Sanitärversorgung (Quelle: Goldeimer). Goldeimer hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Umstände zu ändern. Der Conrad Stein Verlag unterstützt mit 40 Cent je verkauftem Exemplar von How to shit in the woods die Gemeinnützige Organisation.

Gefällt weil:

How to shit in the woods zunächst recht albern wirkt, allerdings schnell deutlich wird, wie wertvoll und interessant die Lektüre des kleinen gelben Ratgebers ist. Neben praktischen Tipps wie man nun eben „in den Wald sch…“, wie man unterwegs mit der Menstruation umgeht oder was man gegen Durchfall tun kann, hält How to shit in the woods auch eine kleine Geschichte des Toilettengangs parat. Allein das ist schon sehr lesenswert.

Ich finde es sehr spannend und gut, wie ein Tabuthema aufgegriffen und damit umgegangen wird. Denn zwar müssen wir alle auf Klo und rund 50% der Menschen menstruieren, dennoch ist es immer noch für viele ein unangenehmes und peinliches Thema. Umso wichtiger sind Bücher wie How to shit in the woods, um Stigmatisierungen aufzuheben, praktische Tipps zu geben und nebenbei in Kooperation auch noch etwas Gutes zu tun.

Gerade für Mehrtageswanderung finde ich das Buch sehr hilfreich, denn mit dem Großen und Kleinen Geschäft müssen wir Wander*innen und alle beschäftigen. Und von Island haben wir sicherlich schon alle gehört, dass dort zum Teil so viel Tourist*innen unterwegs sind, dass Vorgärten zuge******en werden. Das muss nun wirklich nicht sein, oder? Denn von der Natur wollen wir alle etwas haben und so selbstverständlich wie das Müllsammeln es sein sollte, sollte es auch der Umgang mit dem Toilettengang sein.

Ich empfehle How to shit in the woods allen, die gerne länger in der Natur unterwegs sind und sich verantwortungsbewusst mit ihrem Sein auseinandersetzen möchten. Mit der Lektüre tut man aber nicht nur selbst etwas Gutes und bildet sich fort, sondern unterstützt die wirklich gute Arbeit von Goldeimer. Hoffen wir auf eine Zukunft, wo wir alle frei von Scharm wählen können wie und wo wir unser Geschäft verrichten.

How to shit in the woods gefällt mir außerdem sehr gut, weil konsequent gegendert wird. Daumen hoch dafür Conrad Stein Verlag, Happy Birthday und weiter so!

Was es übrigens für Mädchen und Frauen im Malawi bedeutet, keinen Zugang zu sanitären Anlangen zu haben, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.

How to shit in the woods (Wie man im Wald sch…)

How to shit in the woods
Ulrike Katrin Peters und Karsten-Thilo Raab

96 Seiten | Taschenbuch
ISBN: 978-3-866-86672-0
8,90€ (D) über Conrad Stein Verlag


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

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