Wilder wird´s nicht – Auf der Suche nach Europas letzten Abenteuern

Cover des Buches Wilder wird´s nicht

Rezension
Wilder wird´s nicht – Auf der Suche nach Europas letzten Abenteuern

Werbung, da Rezensionsexemplar

Heute morgen ist er [der Zeltplatz] eine Offenbarung, eine Ode ans Outdoor-Leben. Wir stehen einfach nur da. Staunend, in uns gekehrt, den Moment mit allen Sinnen genießend. (…) Es ist, als wolle der Gott des Sarek uns für unser Durchhalten belohnen. (…) Wir sind mit allem im Reinen, unsere Gelassenheit könnte nicht größer sein, Demut und Dankbarkeit ebenso.
Die Wildnis ist in uns.
Wir sind Teil von ihr.
Unser Ziel ist erreicht.

Wilder wird´s nicht, Seite 168

Darum geht’s in Wilder wird´s nicht

Kann man in Europa noch echte Wildnis und echte Abenteuer erleben? Dieser Frage stellen sich die Freunde Andreas Winkelmann und Markus Knüfken in „Wilder wird´s nicht“. Um eines vorwegzunehmen, ja es gibt sie, die echte Wildnis in Europa. Allerdings ist der Weg dorthin sowohl mental als auch physisch nicht einfach.

Diese Erkenntnis beginnt bereits in den überfüllten Berghütten der Alpen. Mittlerweile ist es populär geworden, auf Fernwanderwegen wie dem E5, dem Traumpfad, die Alpen zu überkehren. Von Stille, Einsamkeit und Abenteuer ist man dabei weit entfernt. Das wird auch Andreas und Markus klar, als sie zwischen schnarchenden Wanderer*innen wachliegen oder versuchen, antizyklisch die Wege zu begehen.

„Aber das kann doch nicht alles sein, oder?“, fragen sich die beiden und planen ein Outdoor-Abenteuer in Europas letzte Wildnis. Der schwedische Nationalpark Sarek liegt in Lappland und ist in vielerlei Hinsicht eine echte Herausforderung an Wanderer*innen. Es gibt im Grunde keine Wege, sondern viel wilde Landschaften, Verpflegung und Unterkunft muss jede*r für sich tragen und das Wetter kann unberechenbar sein.

So finden die beiden Freunde nicht nur eine der letzten, unberührten Naturlandschaften Europas, sondern stoßen eins ums andere an ihre Grenzen. „Wilder wird´s nicht“ ist der Erfahrungsbericht ihrer Grenzerfahrung zwischen purer Erschöpfung und großem Glück.

„Wilder wird´s nicht“ ist ein charmanter Reisebericht, der gleichermaßen auch ein praktischer Outdoor-Ratgeber ist. Der Autor Andreas Winkelmann ist von Haus aus Schriftsteller und das merkt man dem unterhaltsamen Ton von „Wilder wird´s nicht“ an. Winkelmann weiß mit Worten Bilder zu erzeugen und das setzt er gekonnt in dem Buch ein. Allein deshalb ist die Lektüre eine echte Wohltat und für mich ein page-turner, der mir einen Sonntagnachmittag versüßt hat.

 Gleichermaßen hat Andreas Winkelmann auch einiges an Erfahrung im Outdoor-Bereich und spickt seine Erzählung immer wieder mit praktischen Tipps für die eigenen Abenteuer. Diese reichen von der richtigen Menge an Klopapier für eine Person und 14 Tage, über Verhalten bei Gewitter und Schlaftechniken in der Berghütte.

Neben dem ausführlichen Bericht über die 14-tägige Wanderung im Sarek, folgen wir den beiden in „Wilder wird´s nicht“ auch in die Alpen, zum Gran Paradiso und auf den Brocken. Das macht das Buch insgesamt zu einer interessanten und kurzweiligen Lektüre. Dieser Eindruck wird nur noch durch die Fotos verstärkt, die beinahe auf jeder Seite zu finden sind.

Insgesamt ist „Wilder wird´s nicht“ nicht nur ein schönes Buch für alle Menschen, die gerne nachhaltig Reisen, denn die beiden verzichten auf Ziele, die nur mit dem Flugzeug zu erreichen sind, sondern auch für alle, die gerne im Outdoor-Bereich unterwegs sind und nach Inspiration und einer Prise Fernweh suchen. Von mir gibt’s deshalb einen Daumen hoch für „Wilder wird´s nicht“ und eine klare Empfehlung für dieses Buch.

WILDER WIRD´S NICHT

Wilder wird´s nicht
Andreas Winkelmann
mit Markus Knüfken
192 Seiten | Taschenbuch
ISBN: 978-3499004599  
14€ (D) über Amazon [Affiliate Link]


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

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