Wilde Stille – Was geschah nach Raynors und Moths Wanderung auf dem West Coast Path?

Cover des Buches Wilde Stille von Raynor Winn

Wilde Stille
Rezension

Werbung, da Rezensionsexemplar

Als ich die letzten Wörter schrieb und den Laptop zuklappte, befand ich mich wieder auf dem Pfad, der Wind strich mir durch Haar und in der Luft hing ein fast greifbares Gefühl der Hoffnung. Ganz ohne Zweifel hatte sich in meinem leeren Raum die Energie verändert, und aus dieser Energie war ein Buch entstanden. (…) In meinem Vakuum war eine Masse erzeugt worden. Etwas aus dem nichts. Aber wenn sich diese neu entstandenen Teilchen bemerkbar machen wollten, würden sie mit etwas interagieren müssen; es brauchte einen Lichtstrahl, damit man sie sehen konnte.

Wilde Stille, 129

Darum geht’s in Wilde Stille

Im August 2020 erschien mit „Der Salzpfad“ die erstaunliche Geschichte von Raynor und Moth, die es auf Grund zweier schwerer Schicksalsschläge zu einer Wanderung auf den West Coast Path in England verschlug. Neben dem Verlust ihres Hauses mussten sie auch noch die schlimme Nachricht ertragen, dass Moth an einer unheilbaren Nervenkrankheit leidet, die früher oder später zum Tod durch Ersticken führen wird.

Auf dem West Coast Path geschieht allerdings ein Wunder. Statt der erwarteten Verschlechterung von Moths Zustand, geht es ihm immer besser. Die Bewegung an der frischen Luft, scheint im gut zu tun. Zwar haben die beiden nach der Küstenwanderung wieder ein zu Hause über dem Kopf, dennoch fällt es ihnen schwer, wieder in den Alltag zu kommen.

Moth hat angefangen zu studieren, aber seine Krankheit macht ihm zunehmend zu schaffen. Raynor hingegen muss den Tod ihrer Mutter verarbeiten und verzieht sich mehr und mehr in die Stille und Einsamkeit ihres neuen Lebens. Es fällt ihr schwer neue Kontakte zu knüpfen und sie vermisst die Leichtigkeit, die sie auf dem West Coast Path an den Tag legte.

Wie durch ein Wunder erhalten die beiden das Angebot, einen alten Hof in Cornwall wieder auf Vordermann zu bringen. Sollen sie das Risiko eingehen und im schlimmsten Fall alles wieder verlieren? Trotz aller Bedenken stürzen sie sich in das Abenteuer und finden über das Landleben Stück für Stück auch wieder zu alter Stärke zurück.

In „Wilde Stille“ erzähl die Autorin Raynor Winn, wie es nach dem West Coast Path weiterging. Dabei ist das Buch ein intimer Einblick in die Sorgen, Hoffnungen und Wünsche der beiden und eine großartige Ergänzung zu „Der Salzpfad“. Ich war sicherlich nicht die Einzige, die sich nach der Lektüre des ersten Buches gefragt hat, wie es mit den beiden weiterging. Zum Glück hat die Fortsetzung nicht lange auf sich warten lassen. Ebenso wie die erste Erzählung auch, schreibt Raynor in „Wilde Stille“ ausgesprochen gut und das Buch ist ein echter Pageturner. Man fiebert mit den beiden mit und teilt ihre Sorgen.

Besonders faszinierend fand ich auch die Beschreibungen der wilden Natur in Cornwall und ich meinte beinahe beim Lesen mitzuerleben, wie das Leben auf die Farm zurückkommt. Zu guter Letzt ist es einfach auch schon zu lesen, wie die schönsten Geschichten immer noch in der Realität passieren und man nie den Mut aufgeben sollte. Das macht „Wilde Stille“, genauso wie „Der Salzpfad“ für mich zu echten Mutmacher-Büchern.

Zum Glück findet man in „Wilde Stille“ aber nicht nur Erzählungen aus dem Alltag, sondern wir dürfen Raynor und Moth im letzten Kapitel auf eine herausfordernde und gleichermaßen wunderbare Wanderung nach Island begleiten. Beim Lesen gibt’s so gleich noch eine gute Portion Fernweh oben drauf.

Falls du „Der Salzpfad“ noch nicht kennst, empfehle ich es dir zuerst zu lesen. Hier… (Link) geht es zur Rezension.

WILDE STILLE

Wilde Stille
Raynor Winn
Übersetzung durch Heide Horn, Christa Prummer-Lehmair und Gerlinde Schermer-Rauwolf
320 Seiten | Taschenbuch
ISBN: 978-3770169696 
16,95€ (D) über Amazon [Affiliate Link]


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

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