In ihrer wunderbaren Reihe rororo Entdeckungen holen die Herausgeberinnen Magda Birkmann und Nicole Seifert Autorinnen des 20. Jahrhunderts aus der Schublade, die bei uns wenig bis kaum Beachtung gefunden haben. Letztes Jahr habe ich „Eine Tochter Harlems“ und „Freundliche junge Damen“ (ein absolutes Highlight!) gelesen und nun durfte ich „Familienglück“ von Laurie Colwin für euch rezensieren. Ein Familienroman über eine Frau, die aus dem starren Korsett der Erwartungen ihrer Familie an sie ausbricht und so ihre eignen Vorstellungen vom richtigen Leben total durcheinander wirbelt.
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Im Einsatz für gefährdete Arten: Ein Besuch im Pangolin Rescue Center Uganda
Schnellen Schrittes bewegen wir uns auf dem schmalen Pfad durch eine grüne Teeplantage. Sie wurde schon länger nicht mehr bewirtschaftet und so peitschen die grünen Ästchen über unsere Beine und Arme. Die Sonne ist schon im Inbegriff unterzugehen und wir haben nicht mehr viel Zeit. Die Hügel um uns herum liegen bereits im Schatten, nur am Horizont werden die Wolken wie kleine rosa Zuckerwattebäuschchen angestrahlt. Nachdem wir eine scharfe Linkskurve vollzogen haben, sehen wir einige Männer im Feld. Sie alle tragen die hellbraunen T-Shirts der Nichtregierungsorganisation und schauen uns ebenfalls an. Erst als wir vor ihnen zum Stehen kommen, fallen mir die kleinen Tannenzapfen vor ihren Füßen auf – endlich! Lebendige Pangoline!
WeiterlesenDas Unsichtbare Band – Ein Emanzipationsroman aus dem Libanon
Ich habe den bisher nicht öffentlich geäußerten Wunsch in mir, aus jedem Land der Erde ein Buch zu lesen. Schnell stoße ich da allerdings an sprachliche Grenzen und mit Sicherheit auch geopolitische, denn so vieles wird nicht ins Deutsche oder auch Englische übersetzt, weil es vermeintlich keinen Markt dafür gibt. „Das Unsichtbare Band“ der libanesischen Autorin Haneen Al-Sayegh ist dabei eine äußerst willkommene Überraschung, bietet es doch einen spannenden Einblick nicht nur in den Libanon, sondern auch in das Leben der sehr verschlossenen Religionsgemeinschaft der Drusen. Eine absolute Leseempfehlung, nicht zuletzt, weil das Buch auf eine gute Art herausfordernd ist und auch die Liebe nicht zu kurz kommt.
WeiterlesenMein letztes Jahr der Unschuld – Zwischen Sehnsucht und Selbstfindung
Die Zeit zum Ende der beruflichen Ausbildung ist eine ganz besondere Umbruchsituation. Dies erlebt Isabel Rosen in „Mein letztes Jahr der Unschuld“ am eigenen Leib. Irgendwo an der Schwelle zwischen Jugend und Erwachsensein verbringt sie ihr letztes Semester am Wilder College. Alte Freundschaften zerbrechen, neue entstehen und dann begegnet sie auch noch einem äußerst charmanten Dozenten, welcher ihr das Gefühl gibt, talentiert und begehrenswert zu sein. Eine heimliche Affäre beginnt und Isabel muss in all diesem Wirrwarr ihre eigene Stimme finden.
WeiterlesenDemon Copperhead – Überleben gegen alle Widerstände
Passt ein Leben zwischen Buchseiten? Im Fall von „Demon Copperhead“ gibt Barbara Kingsolver die Antwort auf 864 Seiten und zeichnet das tragische Leben des Demon Copperheads. Er kommt zwischen Tabakfarmen und Trailern zur Welt und erfährt recht schnell, wie hart das Aufwachsen in den Wäldern Virginas sein kann, wenn der Vater tot ist und die Mutter Drogensüchtig. Ein ergreifendes Buch, das meinetwegen auch nochmal genau so viele Seiten hätte haben können, denn Demons Leben ist wie ein Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.
WeiterlesenWo ich wohne, ist der Mond ganz nah – Die Suche nach dem eigenen Glück
Der neue Roman der Beststeller Autorin Cho Nam-Joo behandelt das Leben gewöhnlicher Menschen, die in prekären Verhältnissen in einem Stadtviertel in Seoul leben. Mani, die Hauptprotagonistin in „Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“, ist dreißig, unverheiratet, arbeitslos und lebt noch bei ihren Eltern. Sie ist konfrontiert mit dem Druck, welcher einer Frau in dieser Lebenssituation von der Gesellschaft entgegenschlägt, und der familiären Hoffnung auf ein kleines bisschen Glück, durch den gewinnbringenden Verkauf ihres kleinen Hauses.
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