Schlagwort: bücher

Ombura! Ombura! – Regen für Namibia

Hand die das Buch Ombura Ombura von Anna Mandus hält

Ombura! Ombura! – Regen für Namibia
Anna Mandus

Werbung, da Rezensionsexemplar

Doch die Namib entzieht sich solch plumpen Vergleichen. In aller Stille hat sie sich ihr Abendgewand übergezogen und schimmert nun in sanften Tönen von Braun, Lila und Orange, während die letzten Sonnenstrahlen lange Schatten malen. Die Wüste hält den Atem an, denkt Lotte. Und ich auch. Ich halte auch den Atem an.

Ombura! Ombura!, Seite 133

Darum gehts in Ombura! Ombura!

Es ist doch zum Haare raufen. Charlotte, Lotte von ihren Freund*innen genannt, möchte mit ihren Social Tours etwas Neues probieren und dann geht alles schief. Seit Jahren führt sie mit ihrem Partner Rainbow Tours und hat über ihre Gruppenreisen auch Rina mit dem namibischen Guide Wolf zusammengebracht. Nun will sie mit ihrem neuen Angebot Reisenden nicht nur die Schönheit Namibia näher bringen sondern sie auch für die Herausforderungen in dem Land sensibilisieren und so einen Beitrag dazu leisten, dass es den Ärmsten besser geht. Die scheinen allerdings nicht wirklich auf diese Idee gewartet zu haben.

Als Lotte sich mit Wolf auf den Weg macht, um verschiedene Projekte zu besuchen, scheint sie vom Pech verfolgt. Entweder kommen die Einrichtungen gut alleine zu recht oder sind nicht zu besuchen. Und dann regnet es auch noch überall, wo Lotte hinkommt. Das trockene Land kann das kühle Nass gut gebrauchen, dass Lotte dafür verantwortlich gemacht wird, ist ihr allerdings unangenehm.

Als Wolf dann auch noch auf Grund eines tragischen Unfalls schnellstmöglich zurück nach Windhoek muss und Lotte auf Auszeit mitten in der Namib mit dem schweigsamen Fred allein zurückbleibt, scheint das Chaos perfekt. Zum Glück weiß Namibia eh und je durch seine wilde Schönheit zu begeistern und zu beruhigen.

Mit „Ombura! Ombura! Regen für Namibia“ bringt Anna Mandus den zweiten Band der Romantriologie um Rina, Wolf und ihre Abenteuer in Namibia heraus. Nach „Oppikoppi“ (hier gehts zur Rezension) ist dies die gelungene Fortsetzung, die viele von uns schon lange erwartet haben. Genauso wie der erste Roman und „Licht und Schatten in Namibia I & II“ lässt sich der Roman wunderbar lesen. Alles was es dafür braucht ist ein ruhiger Nachmittag, eine Tasse Tee und eine gemütliche Couch. Schon reist man gedanklich mit Anna Mandus nach Namibia.

„Ombura! Ombura! Regen für Namibia“ ist wieder genau die richtige Mischung aus Unterhaltungsliteratur und spannender Einblick in das Leben in dem südafrikanischen Land. Gemeinsam mit Lotte erfahren wir mehr über Land und Leute und blicken auf die zum Teil harte Lebensrealität der Einheimischen, die Besucher*innen oftmals verborgen bleibt. Gleichzeitig zeigt der Roman, dass gut gemeint nicht immer gut gemacht bedeutet und Hinterfragt die „Entwicklungshilfe-Mentalität“, die oftmals nicht hilfreich ist. Denn am Ende zählt die Ermächtigung und Befähigung der Menschen und keine Almosen.

Ich kann „Ombura! Ombura! Regen für Namibia“ nur jedem ans Herz legen, der die bisherigen Bücher von Anna Mandus geschätzt hat, Namibia liebt oder eine Reise dorthin plant. Auch wenn das Buch der zweite Band einer Trilogie ist, kann man ihn notfalls auch ohne den ersten Band zu kennen, lesen. Schöner ist es aber natürlich als Fortsetzung. Also macht es euch bequem und träumt euch gemeinsam mit den liebenswürdigen Charakteren ins Sehnsuchtsland Namibia.

OMBURA! OMBURA!

Ombura! Ombura! – Regen für Namibia
Anna Mandus
Flexcover mit Klappen
291 Seiten | ISBN: 978-3-946205-36-4
16,99€ [D] über Amazon (Affiliate Link)


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

Der Schattenkönig – die vergessenen Frauen des äthiopischen Kriegs

Cover des Buches Der Schattenkönig von Maaza Mengiste

Der Schattenkönig – Maaza Mengiste

Werbung, da Rezensionsexemplar

Und sie weiß, dass dieses Mädchen und sie nach dieser Nacht nie wieder über ihre gemeinsame dumme Hoffnung sprechen und sich dafür schämen werden, weil diese Hoffnung nun bis zur Unkenntlichkeit zerschlagen in der Mitte einer verlorenen Straße liegt. Und sie weiß auch, diese Niederlage wird sie und Aster aneinander binden in einem Pakt, der so stark ist, dass kein Mann ihn je wird brechen können.

Der Schattenkönig, Seite 129
Weiterlesen

Verzweiflungstaten – Megan Nolans Roman über eine toxische Beziehung

Hand, die das Buch Verzweiflungstaten von Megan Nolan hält

Verzweiflungstaten – Megan Nolan

Werbung, da Rezensionsexemplar

Indem ich diese Frauen auf der Straße sammelte, sie innerlich abheftete, versuchte ich mich, so gut es ging, selbst zu schützen. Ich versuchte, ein Register jeder potenziellen Bedrohung in unserem Umfeld zu erstellen, um mich besser wappnen zu können. Aber mein Geist hatte sich in seinem aufgelöst, so dass das Verlangen, mit dem ich sie musterte, träge uns selbstsicher war wie seins, und mein Geist sich ihnen genauso drängend und bohrend nährte, wie ich mir das männliche Stoßen beim penetrativen Sex vorstelle.

Verzweiflungstaten, Seite 141

Darum gehts in Verzweiflungstaten

In einer Galerie in Dublin, Irland, trifft die Ich-Erzählerin in „Verzweiflungstaten“ den schönen Ciaran und verliebt sich unsterblich in ihn. Die beiden kommen zusammen, teilen ihr Leben miteinander und trennen sich genauso schnell wieder. Ihre Beziehung ist geprägt durch eine Schnelllebigkeit, starke Emotionen und Gewalt. Denn obwohl die junge Protagonistin es sich zunächst nicht eingestehen will, Ciaran ist das, was man toxisch nennt. Immer mehr zieht sich die Ich-Erzählerin von „Verzweiflungstaten“ zurück, kämpft mit Selbstzweifel, Weiblichkeit und Eifersucht. Als die Beziehung der Beiden zerbricht, gibt sie sich einer aufrichtigen Selbstbeobachtung hin und lässt uns Leser*innen daran teilhaben.

Megan Nolans Debütroman „Verzweiflungstaten“ entfaltet zweifelsohne einen gewissen Sog, der mich das Buch hat an einem Wochenende lesen lassen. Sie schreibt offen und ehrlich und ich kann mir gut vorstellen, dass viele junge Menschen sich in die Situation der Ich-Erzählerin reinversetzen können. Mich hat „Verzweiflungstaten“ allerdings nur bedingt abgeholt. Ich fand den Roman sehr unterhaltsam und kann ihn trotzdem weiterempfehlen, dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Dies mag zum Einen daran liegen, dass ich seit langer Zeit in einer stabilen Partnerschaft bin und es mir schwer fällt, das Verhalten der Protagonistin nachzuvollziehen. Zum Anderen kann es auch daran liegen, dass der Roman im Vorfeld sehr gehyped worden ist und an die daraus resultierenden Erwartungen anzuknüpfen ist schwer.

Dennoch gibt es immer wieder Aspekte an „Verzweiflungstaten“, die mich zum Nachdenken angeregt haben. Da ist zum Beispiel der Punkt, dass ein junger Mensch so viel für eine Beziehung opfert und sich dabei selbst aus den Augen verliert. So oder so ähnlich passiert uns das sicherlich immer wieder, sei es auf der Arbeit, in Freundschaften, mit der Familie oder in Beziehungen. Somit ist „Verzweiflungstaten“ ein schönes Leerstück dafür, dass Liebe und Anerkennung wichtig sind, aber nicht um jeden Preis. Viel wichtiger ist es doch, mit sich selbst im Reinen zu sein.

„Verzweiflungstaten“ ist auch ein Roman über Heilung. Im Rückblick spricht die Ich-Erzählerin über ihre Beziehung zu Ciaran und der Weg zurück zu sich selbst. Dieser Rückblick und die damit verbundene Selbstreflektion geben Hoffnung und regen an, über die eigenen Beziehungsgeflechte nachzudenken.

Alles in allem ist „Verzweiflungstaten“ ein gelungener Debütroman, der von Megan Nolan sprachlich hervorragend gestaltet worden ist. Ich denke am Ende kommt es, wie so oft, auf die eigene Lebenssituation an, wie man den Roman auffasst und wo er einen abholt. Auch wenn ich mich nicht immer in der Erzählung wiedergefunden habe, waren es doch keine vergeudeten Lebensstunden, sondern ich habe diesen interessanten Einblick in eine mir fremde Welt sehr genossen. Deshalb kann ich den Roman trotz kleiner Kritikpunkte weiterempfehlen.

VERZWEIFLUNGSTATEN

Verzweiflungstaten
Megan Nolan
Übersetzung durch Lisa Kögeböhn
Hardcover
304 Seiten | ISBN: 978-3351050948
20€ [D] über Amazon (Affiliate Link)


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

Hitze – Ein atemloser Roman von Raven Leilani

Hand die das Buch Hitze von Raven Leilani hält

Hitze – Raven Leilani

Werbung, da Rezensionsexemplar

Selbst wenn ich genug mentales Jiu-Jitsu gemacht habe, um mich zu überzeugen, dass ich wie ein normaler Mensch aussehe, kann der Gang ins Bad, um mich zu sammeln, gelegentlich zu einer Art Budenzauber missraten, wie es auf Führerscheinfotos oder zu lang belichteten viktorianischen Kindern vorkommt. Irgendetwas geschieht, wenn man sich in fremden Spiegeln ansieht, etwas, das immer mehr Informationen liefert, als ich brauche. In den letzten drei Jahren habe ich versucht, das Beste daraus zu machen, indem ich den Spiegeln alte Tumblr-Sprüche vorbetete, aber es half nichts.

Hitze, Seite 67

Darum gehts in Hitze

Edie ist die dreiundzwanzigjährige Hauptdarstellerin in Raven Leilanis Debütroman „Hitze“, der sich gleichzeitig verboten und absolut anziehend anfühlt. Edie lebt in Bushwick, Brooklyn, und hält sich mit einem Assistenzjob in einem Verlag über Wasser. Sie hat ihr Kunststudium abgebrochen und wechselt von Liebschaft zu Liebschaft. Immer wieder schlägt dabei ihre Einsamkeit durch die Zeilen durch, die sie mit Sex und der damit verbundene, gelegentlichen Emotionalität zu überbrücken versucht.

Über eine Dating-Plattform lernt Edie Eric kennen und beginnt eine Affäre mit ihm. Eric ist ein weißer Mann, der nicht nur doppelt so alt ist wie sie, sondern auch in einer offenen Ehe lebt. Per Zufall schliddert Edie immer mehr in das Leben von Eric hinein, lernt seine Ehefrau Rebecca kennen, freundet sich mit deren Adoptivtocher Akila an und zieht schlussendlich in das Haus des Paares.

Damit verschieben sich die Perspektiven endgültig. Akila findet ihn Edie die einzige weitere Schwarze Bezugsperson und Eric balanciert zwischen der Ehe mit seiner Frau und der Affäre mit Edie, während Edie das sich das Haus durch ihre Kunst und täglichen Streifzüge zu eigen macht.

Während Edie bei dem Ehepaar im ruhigen Vorort lebt, kommen in ihre längst vergrabene Thematiken wieder hoch, die zu ihrer Einsamkeit und ihrem Lebensstil geführt haben. Sie fällt zunächst in ein tiefes Loch, aus welchem sie, skurrilerweise, auch mit Hilfe von Rebecca wieder rausfindet.

„Hitze“ ist ein Roman, der sich nur schwer einordnen lässt. Einerseits fasziniert folgt man der Affäre von Edie und Eric und andererseits wirft sie so viel Fragen nach Grenzen, Macht, Rassismus, Alter, Solidarität und Sexismus auf. Während Edies Gefühle im Vordergrund der Erzählungen stehen, sind Charaktere wie Akila und Rebecca nicht minder interessant. Jede Frau für sich ist einsam und versucht auf unterschiedliche Art und Weise damit umzugehen. Sie alle haben ihre Rolle oder ihre Nische in der Welt noch nicht gefunden und suchen sie mal mehr und mal weniger aktiv.

Die Sprache von Raven Leilani mag bisweilen nüchtern erscheinen. Gleichzeitig schwingt in „Hitze“ auch immer ein subtiler Humor mit, der bisweilen durch schmerzhafte Ehrlichkeit und derbe Sprache unterbrochen wird. Nach der Lektüre war ich beinahe atemlos, über all das Gesagte und dem, was zwischen den Zeilen steht.

Abschließend kann ich „Hitze“ sehr empfehlen. Der Roman regt zum Nachdenken an, gibt spannende Einblicke und lässt einen garantiert atemlos und vielleicht auch ein wenig fragend zurück.

HITZE

Hitze
Raven Leilani
Übersetzung durch Sophie Zeitz
Hardcover
256 Seiten | ISBN: 978-3455012330
22€ [D] über Amazon (Affiliate Link)


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

Ein Krankenhaus im Kongo – Robert Kösch

Hand die das Buch ein Krankenhaus im Kongo von Robert Kösch hält.

Ein Krankenhaus im Kongo – Wie ich bei einem Hilfseinsatz versuchte, die Welt ein bisschen besser zu machen, und warum das gar nicht mal so einfach ist
Rezension

Werbung, da Rezensionsexemplar

Als wir aufgelegt hatten, begann es wieder leicht zu schneien, und der Kongo war unendlich fern. Ich konnte kaum glauben, dass ich es war, der all das erlebt haben sollte. Ich hatte es immer wieder vor mir hergeschoben, einen Strich unter die Zeit im Kongo zu ziehen und zu rekapitulieren. Denn eine Frage stand im Raum und wurde immer lauter: Hatte es sich gelohnt?

Ein Krankenhaus im Kongo, Seite 274 – 275

Darum gehts in Ein Krankenhaus im Kongo

Robert hat im Leben im Grunde alles erreicht, was ihn glücklich machen sollte. Er hat nicht nur seinen Master in der Tasche sondern auch einen guten Job und in einer glücklichen Beziehung. Als er jedoch bei einem Gleitschirmflug lebensbedrohlich verletzt wird und sich langsam zurück ins Leben kämpft, steht für ihn fest, Träume sind dafür da, um sie so schnell wie möglich zu realisieren.

Bei seiner Rettung nach dem Unfall, beeindrucken ihn vor allem die Ärzt*innen, die um sein Leben kämpfen. Er will etwas zurück geben und schließt sich einer großen Organisation an, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig ist. Als Allround-Manager soll er beim Bau eines großen Krankenhaus im Osten der Demokratischen Republik Kongo helfen. Dabei ist nicht nur der Abschied von seiner Freundin, der Familie und den Freund*innen herausfordernd, sondern auch die zahlreichen neuen Eindrucke im Kongo und guter Letzt auch die Frage, was kann Entwicklungszusammenarbeit eigentlich leisten?

„Ein Krankenhaus im Kongo“ lässt sich gut in einem Stück weg lesen und ist der gut erzählte Tatsachenbericht von Robert Kösch. In chronologischer Reihenfolge nimmt er die Leser*innenschaft mit, von seinem Unfall, über die ersten Tage im Kongo bis hin zum Ausbrauch des damals noch neuartigen Corona-Viruses.

Damit ist „Ein Krankenhaus im Kongo“ nicht nur brandaktuell, sondern bietet auch einen interessanten Einblick in den Umgang mit dem Virus in einem anderen Land. Als wäre Corona allerdings nicht schon herausfordernd genug, werden die internationalen Helfer*innen auch immer wieder mit Gewalt und Entführungen konfrontiert.

Gleichzeitig merkt Robert aber auch schnell, dass der Kongo noch so viel mehr ist als all die Gewalt, die meist als einzige Nachricht aus diesem riesigen Land zu uns rüber schwappt. Er verliebt sich in träge Sonntage auf dem Tanganjikasee, tanzt und lacht mit seinen Kolleg*innen, den Einheimischen Kräften und Locals aus der nahen Umgebung.

Zwischen diesen beiden Extrem stellt sich Robert allerdings auch immer wieder die Frage, was Entwicklungszusammenarbeit eigentlich leisten kann und wo die Grenzen sind. Denn nicht alles, was auf den ersten Blick glänzt, ergibt auch wirklich einen Sinn oder hilft denen, wo es ankommen soll.

All diese ungeschönten Einblicke, machen „Ein Krankenhaus im Kongo“ für mich zu weit mehr als einem bloßen Reisebuch, dass der Unterhaltung dient. Ich habe Eindrücke von einem Land erhalten, dass ich höchstens für seine Gorillas, Gewalt, Armut, Vulkane und Sapeurs kennen. Darüber hinaus fand ich das Hinterfragen der eigenen Arbeit und der, der Hilfsorganisationen äußerst interessant.

Ich selber habe viele Fragen an die Entwicklungszusammenarbeit (an dieser Stelle nicht zu verwechseln mit humanitärer Hilfe in Krisensituationen, die ich nicht hinterfrage und vollkommen gutheiße). Wie kann es sein, dass es schon so lange die Zusammenarbeit gibt und dennoch ändert sich in vielen Ländern wenig? Gibt es nicht auch ein Interesse, den Status Quo beizubehalten, wenn sich beim Erreichen der Ziele, die Organisationen selbst überflüssig machen würden? Inwiefern können sich Staaten und die Bewohner*innen selbst regulieren und einen eigenen Weg finden? Gleichermaßen müssen wir als Staatengemeinschaft zusammen halten, alte Wunden heilen und dafür sorgen, dass keine neuen aufreißen. Es ist eine schwierige Situation.

Um einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen, kann ich „Ein Krankenhaus im Kongo“ nur empfehlen. Gleichermaßen ist es auch ein spannender Erfahrungsbericht für alle, die nach Unterhaltung suchen.

EIN KRANKENHAUS IM KONGO

Ein Krankenhaus im Kongo – Wie ich bei einem Hilfseinsatz versuchte, die Welt ein bisschen besser zu machen, und warum das gar nicht mal so einfach ist
Robert Kösch
Softcover
288 Seiten | ISBN: 978-3958893993
16,95€ [D] über Amazon (Affiliate Link)


Disclaimer: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön. Wie immer gilt aber, das Geschriebene spiegelt meine eigene Meinung wieder. Sollte mir etwas nicht gefallen, sage ich das auch. Ansonsten suche ich mir selber aus, welches Buch ich rezensieren möchte. Das heißt du wirst auf Lieschenradieschen nur authentische Leseberichte finden, die meinen eigenen Interessen entsprechen.

Löwenherzen – Zwei Unterwegs in Afrika

Hand, die das Buch Löwenherzen von Gesa Neitzel vor einen schwarzen Hintergrund hält.

Löwenherzen – Zwei Unterwegs in Afrika Rezension

Werbung, da Rezensionsexemplar

„Weißt du was?“, fragte ich Frank schließlich.
„Was?“, antwortete er und nahm einen Schluck.
„Ich glaube, nachdem ich mich erstmal dran gewöhnt habe, könnte ich das hier für immer machen.“
„Was? Safaris?“
„Nee, das hier.“ Und mit dem Finger deutete ich auf uns beide, irgendwo in Botswanas Wildnis, wunschlos glücklich vor einem kleinen Zelt.

Löwenherzen, Seite 108
Weiterlesen